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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Diese Verfolgungen, welche unter Nero, ungefähr zur Zeit des Märtyrertums Pauli begannen,<br />

dauerten mit größerer oder geringerer Heftigkeit jahrhundertelang fort. Christen wurden fälschlich<br />

der abscheulichsten Verbrechen angeklagt und als die Ursache großer Unglücksfälle, wie Hungersnot,<br />

Pestilenz und Erdbeben, hingestellt. Da sie zum Gegenstand des allgemeinen Hasses und Verdachts<br />

wurden, fanden sich auch leicht Ankläger, die um des Gewinnes willen Unschuldige verrieten. Sie<br />

wurden als Empörer gegen das Reich, als Feinde der Religion und als Schädlinge der Gesellschaft<br />

verurteilt. Viele wurden wilden Tieren vorgeworfen oder lebendig in den Amphitheatern verbrannt.<br />

Etliche wurden gekreuzigt, andere mit den Fellen wilder Tiere bedeckt in die Arena geworfen, um von<br />

Hunden zerrissen zu werden. Die ihnen gewärtige Strafe bildete oft den Hauptgegenstand der<br />

Unterhaltung bei öffentlichen Festen. Große Mengen versammelten sich, um sich des Anblicks zu<br />

erfreuen, und begrüßten ihre Todesschmerzen mit Gelächter und Beifallsklatschen.<br />

Wo die Nachfolger Christi auch Zuflucht fanden, immer wurden sie gleich Raubtieren aufgejagt. Sie<br />

waren genötigt, sich an öden und verlassenen Stätten zu verbergen. „Mit Mangel, mit Trübsal, mit<br />

Ungemach (deren die Welt nicht wert war), sind“ sie „im Elend gegangen in den Wüsten, auf den<br />

Bergen und in den Klüften und Löchern der Erde.“ (Hebr. 11, 37-38.) Die Katakomben boten Tausenden<br />

eine Zufluchtsstätte. Unter den Hügeln außerhalb der Stadt Rom waren lange, durch Erde und Felsen<br />

getriebene Gänge, deren dunkles, verschlungenes Netzwerk sich meilenweit über die Stadtmauern<br />

hinaus erstreckte. In diesen unterirdischen Bergungsorten bestatteten die Nachfolger Christi ihre Toten,<br />

und hier fanden sie auch, wenn sie verdächtigt und geächtet wurden, eine Zufluchtsstätte. Wenn der<br />

Lebensspender diejenigen, welche den guten Kampf gekämpft haben, auferwecken wird, werden viele,<br />

die um Christi Sache willen Märtyrer geworden sind, aus jenen düsteren Höhlen hervorkommen.<br />

Unter der heftigsten Verfolgung hielten diese Zeugen für Jesum ihren Glauben unbefleckt. Obwohl jeder<br />

Bequemlichkeit beraubt, abgeschlossen vom Lichte der Sonne, im dunkeln aber freundlichen Schoße der<br />

Erde ihre Wohnung aufschlagend, äußerten sie keine Klage. Mit Worten des Glaubens, der Geduld und<br />

der Hoffnung ermutigten sie einander, Entbehrungen und Trübsal zu erdulden. <strong>Der</strong> Verlust aller<br />

irdischen Segnungen vermochte sie nicht zu zwingen, ihrem Glauben an Christum zu entsagen.<br />

Prüfungen und Verfolgungen waren nur Stufen, auf denen sie ihrer Ruhe und Belohnung näher kamen.<br />

Viele wurden gleich den Dienern Gottes vor alters „zerschlagen und haben keine Erlösung<br />

angenommen, auf daß sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten.“ (Hebr. 11, 35.) Sie riefen sich die<br />

Worte ihres Meisters ins Gedächtnis zurück, daß sie bei Verfolgungen um Christi willen fröhlich und<br />

getrost sein sollten, denn groß würde ihre Belohnung im Himmel sein; auch die Propheten vor ihnen<br />

waren also verfolgt worden. Sie freuten sich, würdig erachtet zu werden, für die Wahrheit zu leiden, und<br />

Siegeslieder stiegen mitten aus den prasselnden Flammen empor. Im Glauben aufwärts schauend<br />

erblickten sie Christum und heilige Engel, die, über die Brüstung des Himmels lehnend, sie mit innigster<br />

Teilnahme beobachteten und wohlgefällig ihre Standhaftigkeit betrachteten. Eine Stimme kam vom<br />

Throne Gottes zu ihnen hernieder: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens<br />

geben.“ (Offb. 2, 10.)<br />

Vergeblich waren Satans Anstrengungen, die Gemeinde Christi mit Gewalt zu zerstören. <strong>Der</strong><br />

große Kampf, in dem Christi Jünger ihr Leben hingaben, hörte nicht auf, als diese getreuen

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