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Der grosse Konflikt - The Great Controversy

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Als sich die Puritaner zuerst gezwungen fühlten, sich von der englischen Kirche zu trennen, schlossen<br />

sie unter sich einen feierlichen Bund, als freies Volk des Herrn in „allen seinen Wegen, die ihnen<br />

bekannt waren oder noch bekannt gemacht würden, gemeinsam zu wandeln.“ (Brown, Pilgerväter, S.<br />

74.) Dies war der wahre Geist der Freiheit, die lebendige Grundlage des Protestantismus. Mit diesem<br />

Vorsatz verließen die Pilger Holland, um in der neuen Welt eine Heimat zu suchen. John Robinson, ihr<br />

Prediger, der verhindert war, sie zu begleiten, sagte in seiner Abschiedsrede an die Verbannten:<br />

„Geschwister, wir werden nun voneinander gehen, und der Herr weiß, ob ich leben werde, um je eure<br />

Angesichter wiederzusehen. Wie der Herr es aber verfügt, ich befehle euch vor Gott und seinen heiligen<br />

Engeln,. mir nicht weiter zu folgen, als ich Christo gefolgt bin. Falls Gott euch durch ein anderes<br />

Werkzeug irgend etwas offenbaren sollte, so seid ebenso bereit es anzunehmen, wie zur Zeit, da ihr die<br />

Wahrheit durch mein Predigtamt annahmt; denn ich bin sehr zuversichtlich, daß der Herr noch mehr<br />

Wahrheit und Licht aus seinem heiligen Wort hervorbrechen lassen wird.“ (Martyn, 5. Bd., S. 70 f.)<br />

„Was mich anbetrifft, so kann ich den Zustand der reformierten Kirchen nicht genug beklagen,<br />

die in der Religion bis zu einer gewissen Stufe gelangt sind und nicht weitergehen wollen als die<br />

Werkzeuge ihrer Reformation gegangen sind. Die Lutheraner können nicht veranlaßt werden,<br />

weiterzugehen als das, was Luther sah; ... und die Kalvinisten, seht ihr, bleiben da stecken, wo sie<br />

von jenem großen Gottesmann, der noch nicht alle Dinge sah, gelassen wurden. Dies ist ein sehr<br />

beklagenswertes Elend; denn wenn jene Männer auch in ihrer Zeit brennende und scheinende Lichter<br />

waren, so erfaßten sie doch nicht alle Ratschläge Gottes; sie würden aber, wenn sie jetzt lebten, ebenso<br />

bereit sein, weiteres Licht anzunehmen, wie sie damals waren, das erste zu empfangen.“ (Neal, Gesch. d.<br />

Puritaner, 1. Bd., S. 269.)<br />

„Gedenkt eures Gemeindegelöbnisses, in welchem ihr euch verpflichtet habt, in allen Wegen des Herrn<br />

zu wandeln, wie sie euch bekannt geworden sind oder noch bekannt werden. Denkt an euer Versprechen<br />

und euren Bund mit Gott und miteinander, jegliches Licht und alle Wahrheit, so euch noch aus seinem<br />

geschriebenen Worte kundgetan werden soll, anzunehmen. Dennoch habt acht, ich bitte euch, was ihr als<br />

Wahrheit annehmt; vergleicht es, wägt es mit andern Schriftstellen der Wahrheit, ehe ihr es annehmt,<br />

denn es ist nicht möglich, daß die christliche Welt so spät aus solch einer dichten antichristlichen<br />

Finsternis herauskomme und ihr dann auf einmal die vollkommene Erkenntnis aufgehe.“ (Martyn, ebd.)<br />

Es war das Verlangen nach Gewissensfreiheit, welches die Pilger begeisterte, den Schwierigkeiten<br />

der langen Reise über das Meer mit Mut entgegenzutreten, die Beschwerden und die Gefahren der<br />

Wildnis zu erdulden und unter Gottes Segen an der Küste Amerikas den Grund zu einer<br />

mächtigen Nation zu legen. Doch konnten die Pilger, so aufrichtig und gottesfürchtig sie auch<br />

waren, noch nicht den großen Grundsatz religiöser Duldung begreifen. Die Freiheit, die für sich zu<br />

erwerben sie so viel geopfert hatten, gewährten sie andern nicht bereitwillig in gleichem Maße. „Sehr<br />

wenige selbst der hervorragendsten Denker und Sittenlehrer des 17. Jahrhunderts hatten einen richtigen<br />

Begriff von jenem herrlichen, dem Neuen Testament entstammenden Grundsatz, der Gott als den<br />

einzigen Richter des menschlichen Glaubens anerkennt.“ (Martyn, S. 297.) Die Lehre, daß Gott der<br />

Gemeinde das Recht, die Gewissen zu beherrschen und Ketzerei zu bezeichnen und zu strafen, verliehen<br />

habe, ist ein päpstlicher Irrtum, der sehr tief eingewurzelt ist. Während die Reformatoren das

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