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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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Geschlechts, lebte 17 Jahre lang in dem Weilburger Schloss, gebar ihrem Gemahl aber nur eine<br />

Tochter, welche in der Blüte ihrer Jahre als die Braut eines Herrn von Westerburg im Jahr 1346<br />

dahinstarb. Einige Jahre danach stand Grave Johann auch am Grab ihrer Mutter und zwar am 06.<br />

October 1350. Er ließ sie in der Weilburger Stadtkirche feierlich beisetzen und ehrte ihr Gedächtnis in<br />

besonderer Weise dadurch, dass er ihr in Stein ein ausgehauenes, auf einem Löwen stehendes, mit<br />

dem nassauischen und Merenbergischen Wappen geschmücktes Bildnis neben dem Hochaltar der<br />

Stadtkirche aufstellen ließ.<br />

So hatte Gerlach das Gebiet seiner walramischen Graveschaft um 4 Borchen, 2 Herrschaften und<br />

einer halben Graveschaft mit 3 Städten und einer Anzahl Dorfschaften vermehrt. Im Ganzen<br />

beherrschte er und seine beiden Söhne 7 Städte, wie Wisebaden, Idstein, Neuweilnau, Merenberg,<br />

Cleyberg und Catzenelnbogen, neben Lurenburch und Nassawe, 9 Borchen, sowie zu Sonnenberg<br />

und Miehlen. Der Clees- bzw. Kleesberg oder Bleseberg liegt bei Frickhofen. Der fränkische Clef<br />

ausgesprochen Clee bedeutet Schlüssel oder Chiffre ausgesprochen Schiffre = Schiffer oder Schiffen<br />

= Schiffenberg. Auf einer Rheinlauf-Karte des Jahres 1690 finden wir unter „Cattimeliboci <strong>–</strong> mode<br />

corrupte <strong>–</strong> Catzenelenbogen, diesen Hinweis finden wir in der Nähe von Frien Dietz = Freiendietz.<br />

Der Mannesstamm von >Merenberg< war angeblich erloschen und zwar mit Hartrad von >Merenberg<<br />

und seine Herrschaft durch seine Tochter Gertraud an Weilburg gekommen. Grave Johann zu<br />

Nassau-Beilstein behauptete, dass >Merenberg< ein Nassau-Beilsteinisches Lehen sei und zwischen<br />

seinem Vater und dem Graven Philipp darüber bereits Unterhandlungen gepflogen wurden. Johann<br />

von Beilstein ließ darüber einige Kundschaften ausstellen und zwar am 28. Januar und 03. März 1433.<br />

Die Sache blieb aber ohne Erfolg, und ich finde nicht, dass diese Praetension weiter in Bewegung<br />

gebracht wurde.<br />

Mit dem genannten Hartrad bzw. Hartratus oder Hartus hören also die Herren zu >Merenberg<<br />

angeblich im Jahr 1328 auf. Von der zuvor beschriebenen Hochzeit seiner Tochter handelt auch die<br />

Jaegerische Nassauische Chronik, so auch Justi’s Elisabeth, die Heilige von Heesen und dessen<br />

hessische Denkwürdigkeiten, jedoch unbestimmt. Nach nicht bezweifelten Nachrichten sind in der<br />

Hofkammer-Registratur zu Weilburg Urkunden über diese Heirat vorhanden, in denen zugleich<br />

Gertrauds Schwester auf ihre Ansprüche auf >Merenberg< Verzicht leistet. Diese Urkunden hat aber<br />

niemand zu sehen bekommen. >Merenberg< selbst war nachher noch lange in dem Titel der Graven<br />

von Nassau-Weilburg verankert.<br />

Ob nun die Herren von >Merenberg< auch bedeutende Fehden hatten, ob einer oder der andere von<br />

ihnen einem Suche ins heilige Land beiwohnten, oder für sich eine fromme Reise dorthin beschlossen,<br />

wie z. B. der Landgrave von Hessen, Ludwig III., genannt der Milde. Er gelangte im Jahr 1188 auch<br />

nach Palaestain, bei der Stadt Accen <strong>–</strong> Saint Jean d’Acre <strong>–</strong> mit Auszeichnung kämpfte, aber auf der<br />

Rückkehr im Jahr 1190 starb. So auch Walram I. von Nassau der im Jahr 1198 starb und mit seinem<br />

Vetter Ruprecht den König Friedrich I. genannt Hartarotha oder Barbarossa auf dem Weg nach dem<br />

gelaubten Land begleitete, wie einst der alte Grave von Ysen- bzw. Rodenburg, der zum Andenken<br />

seiner Reise nach Hierusalem in Büdingen, der Hauptstadt Ysenburgs, ein Tor nach dem Modell des<br />

Schafthores zu Hierusalem erbauen ließ, wie die Landgrävin Elisabeth, die Gemahlin des Johann V.,<br />

die im Jahr 1514 mit ihren Töchtern zum Grab der heiligen Elisabeth nach >Merenberg< wallfahrte und<br />

wie bei den sämtlichen Dynasten von >Merenberg< die häuslichen Verhältnisse waren, ist mir<br />

unbekannt. Johann V. von Nassau-Dillenberg, Grave in Dillenberg, Siegen, Wienden u. Diez, geboren<br />

ad 1455, verheiratet mit Elisabeth von Hessen->MerenbergMerenberg< und Anna, Gravin von Catzenelnbogen, geboren ad 1482 in >MerenbergMerenberg< soll zwischen ad 1031 und 1052 liegen. In der Sammlung<br />

und Erklärung 6000 fremder Wörter von Wilhem Julius Wiedemann, ehemaliger Rector der Stadt-<br />

Schule zu Neuhaldensleben aus dem Jahr 1843 finden wir auf Seite 51 unter Dynast = Gewalthaber,<br />

Herrscher. Das bedeutet mehr oder weniger Gewaltherrscher.<br />

Schmidtborns Erklärung aus dem Jahr 1819 zu dem Begriff Dynasten lautet so: „neben den Graven =<br />

Borgen fanden sich, wie überhaupt in Deutschland, so auch in den Lahn- und anderen Gauen,<br />

mächtige von den Graven wenigstens in Friedenszeiten unabhängige Güterbesitzer, die nach<br />

Einführung der erblichen Geschlechtsnamen als Dynasten <strong>–</strong> ist ein Wort aus der griechischen Sprache<br />

<strong>–</strong> oder Herren erscheinen, ursprünglich wohl eine eigene Gerichtsbarkeit hatten, sich aber doch<br />

dieselbe nach und nach über ihre Güter und LeibEiGenen <strong>–</strong> manchmal unter dem Namen<br />

Weytersleute <strong>–</strong> mit anderen, in der Folge zur Ständischen Landeshoheit gezählten Gerechtsamen,<br />

erwarben“.<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 104 1

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