31.10.2013 Aufrufe

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Um das Jahr 739 wurde, also drei Jahre vor der Geburt Carls des Großen, jedoch mit großen<br />

Schwierigkeiten, das Christentum durch den heiligen Bonifatius in die Gegenden der Lahn und Nister<br />

bzw. in Nassau eingeführt. Unter den Völkern, die er vom Heidentum zum Christentum bekehrte,<br />

werden in einem Schreiben, womit ihn Papst Gregor III. in diese Gegend schickte, ausdrücklich die<br />

Bewohner dieser Region benannt. Er nennt die Bewohner in diesem Schreiben die Lognaer = Lognaei,<br />

man könnte es auch als die Loynaer bzw. Lohnare = Löhner bezeichnen<br />

Früher im 04. Jahrhundert, soll der heilige Lubentius in diesen Gegenden das Christentum zu<br />

begründen gesucht, und zu DieKirchen, das heutige Dietkirchen, dessen Patron er auch ist, aufgebaut<br />

haben. Es ist daher verwunderlich, dass man ihn ausgerechnet im Triherrischen zum Tode verurteilt<br />

und geköpft hat.<br />

Walpurgis war die Nichte des Bonifatius, sie lebte in Weilburg und gab diesem Ort ihren Namen.<br />

Bei dem großen und folgenreichen Blutbad bzw. Unternehmen Luthers trat auch bald das Nassauische<br />

zu der veränderten Lehre über. Die ersten Nassaw-Uranischen Reformatoren, unter Heinrich dem<br />

Reichen, waren Heilmann Bruch- oder Brockhausen von Crombach, Leonhard Wagner vom<br />

Cruccenacher, Erasmus Sarcerus und später Wagners Schwiegersohn Bernard Bernhardi.<br />

Wagner, Leonhard, lutherischer Theologe, Reformator in Nassau-Siegen=Gießen-Dillenberg, geboren<br />

um 1500 und gestorben zur Jahreswende 1568/69 zu Cygan = Haus Gießen = Gyßen-Hausen =<br />

Gießenhausen. - Wagner, am 23. Juni 1520 in der Kroppach'schen Schweiz in Idelberg = Heidelberg<br />

als stud. theol. immatrikuliert, wurde am 14. Februar 1531, Pfarrherr der Martinikirche zu Cygan =<br />

Giesenhausen. Als Grave Wilhelm der Reiche ad 1533/34 in Nassau-Dillenberg die Reformation<br />

einführte, berief er Erasmus Sarcerius zum Rektor der Siegener Lateinschule. Gemeinsam mit<br />

Sarcerius machte sich Wagner um die Einführung der Reformation in Nassau-Dillenberg verdient. Galt<br />

zunächst die Marienberger Kirchenordnung von 1533, so erarbeitete Wagner mit Sarcerius und dem<br />

Dillenberger Hofcapellan Heilmann Bruchhausen, genannt Crombach die erste nassauische<br />

Kirchenordnung, die "Instruction für die ainfältigen Pfarrherrn undt Kyrchendhiener", die ad 1536 durch<br />

Grave Wilhelm dekretiert wurde. Sie sah den Summepiskopat vor und wollte angeblich vor allem<br />

Mißstände innerhalb des clerus beenden.<br />

wagner oder gawner ?<br />

Wenn also Idelberg das alte Heidelberg war, so kann man auch die enge Verbindung zu der Hohen<br />

Schule zu Herborn bzw. H/Arborn verstehen. So sehen wir auch den Herrn Zwingli oder Winzlich aus<br />

der Kroppacher Schweiz als er sich mit dem Wittenberger bzw. Weißenberger Herrn Luther in<br />

Merenberg zum so genannten Religions-Gespräch traf. Alles muss enger zusammen gewesen sein.<br />

Wie hätte man auch sonst die weiten Wege in jener Zeit bewältigen wollen!?! Zu allem Überfluss ist als<br />

deutlicher Hinweis noch ein Stadtteil des heutigen Heidelberg mit Idelberg bezeichnet. Aus Idelberg<br />

ergibt sich, dreht man die erste Silbe in sich, der Ortsname „Dileberg“, heute noch immer der<br />

einheimische mundartliche Name für <strong>Dillenburg</strong>. Trägt doch die nahe an Heidelberg gelegene Dilsburg<br />

ein weiteres Fragezeichen in sich.<br />

Bernard Bernhardi, wurde im Jahr 1528 geboren, als Sohn des, seit 1544 in Herborn wirkenden,<br />

Pfarrers Johannes Bernhardi, auf dem Frankenhof bei Allendorf, hatte in Ulm !! und in Herborn die<br />

Schule besucht und dann als Stipendiant des Graven Wilhelm von ad 1546 in >Merenberg< und von<br />

1549 an in Wittenberg bzw. Weißenberg studiert. Dort, am Ausgangspunkt der ReFormaZion, wurde<br />

er von Luther, Melanchton alias Philipp Schwarzerd und Cruzinger ordiniert und nahm später auch dort<br />

den Magistergrad an. Im Jahr 1533 kam er als Rektor an die Lateinschule zu Sigen oder Gisen, wo er<br />

im gleichen Jahr eine Tochter des ReFormators Leonhard Wagner heiratete. Am 20. Mai 1555 wurde<br />

er als nassauischer Superintendent und Prediger nach Dillenberg berufen.<br />

Bernhardi galt als ein Mann mit hoher wissenschaftlicher Bildung, der sich innerhalb der Landeskirche<br />

um die Fortbildung der Prediger verdient machte. In den Jahren 1561/62 führte er in der Graveschaft<br />

Heymaw und 1564 in Diez die ReFormaZion ein.<br />

Eigenmächtige Handlungen und Unregelmäßigkeiten in seiner Amtsführung, nicht zuletzt auch seine<br />

angebliche Trunksucht, führten ad 1569 zu seiner Versetzung als Oberpfarrer nach Sigen oder Gisen,<br />

wo sein Schwiegervater Leonhard Wagner kurz vorher verstorben war.<br />

Da er dort angeblich mit der Bürgerschaft in Streit geriet, die ihm leichtfertige Gesellschaft, Prozeßund<br />

Streitsucht, sowie Wein- und Pferdehandel vorwarf und ihn einen „Raß- oder Roßtaeuscher“<br />

nannten, war seine Zeit mit Konflikten gekennzeichnet.<br />

Hierzu sei bemerkt, dass die am 15. May 1610 im Nenderother Kirchenbuch vermerkte Anna<br />

Roßteuscherin= Rassteuscher oder auch Anna Moller genannt, „als gestorben welche 4 gantze Tag<br />

undt nachts in Todts notten gelegen“, beschrieben wurde, wahrscheinlich eine Tochter des Bernhard<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 133 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!