-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Zugzwang. Grave Wilhelm der Reiche aus Nassau-Dillenberg war es dann, der anno 1547 durch sein<br />
Diktat dem Kloster die so genannten ReFormaZion brachte, es aber unter neuen Bedingungen noch<br />
erhielt und die protestantische Confession einführte.<br />
Durch die Klosterordnung, die Grave Johann der Elitere bzw. Aeltere im Jahr 1594 erließ, wurde das<br />
calvinistische Glaubensbekenntnis eingeführt und das Kloster in ein freiweltliches adeliges Damenstift<br />
umgewandelt.<br />
Grave Johann der Jüngere dagegen führte die katholische Religion wieder ein, überwies das Kloster<br />
Keppel mit seinen Gütern und Einkünften den Jesuiten, die es solange inne hatten, bis sie angeblich<br />
von den so genannten Schweden oder besser gesagt den Rauchschwaden der Geschichte verjagt<br />
wurden. Tatsache scheint zu sein, das Kloster Keppel wurde an seinen heutigen Standpunkt in der<br />
Nähe des heutigen Siegen transferiert und wurde von den überlebenden Stiftsdamen unter der<br />
Führung der Aebtissin Maria von Effern, einst von Handschuhsheim, wieder in Betrieb genommen. Ein<br />
neues Statut führte nun das Simultaneum ein, d. h. leben mit dem Doppelbegriff: „erst und jetzt im<br />
Kloster Keppel" und bestimmte, dass die Confession der VorsteHerin und den Stiftsdamen, deren Zahl<br />
auf 8 festgelegt wurde, alternatieren = wechseln sollten. Es waren also immer 4 katholische und 4<br />
evangelische Nonne und 1 wechselnde Äbtissin vor Ort.<br />
Neben diesem Kloster entstand später noch ein Prämonstratenser-Kloster B.M.V., das aber erst in der<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt wird. Da das Zusammenleben der Mönche und Nonnen<br />
in nächster Nähe angeblich zu vielen Ärgernissen führte, so wurde bei einer im Jahr 1498<br />
vorgenommenen Reformation eine weitere Aufnahme von Nonnen verboten. Dieses Kloster stand im<br />
heutigen Dorfzentrum von Bissenberg neben der ehemaligen Abtei-Kirche, die heute als Dorfkirche<br />
genutzt wird und in der meine Großmutter Catharina Staadt, geborene Hild und meine Mutter<br />
Wilhelmine <strong>Fay</strong>, geborene Staadt, ehemals Stadchen zu Dillhausen und viele Bürger des Dorfes<br />
getauft wurden. Das ehemalige Rathaus und die alten Häuser, die heute noch um die Klosterkirche<br />
stehen, gehörten früher zu dieser Abtei. In der Scheune eines anstehenden Hauses der heutigen<br />
Familie Henrich in Bissenberg, hat man vor ein paar Jahren unter dem Putz Heiligenbilder entdeckt.<br />
Eine andereÜberlieferung besagt:<br />
Gleichwohl dauerte der Anstoß erregende Verkehr der Mönche und Nonnen an, über die eine, noch<br />
1880 im Staatsarchiv in Marburg vorhandene Urkunde aus dem Jahr 1512, einige seltsam<br />
beleuchteten Aufschlüsse über das damalige Klosterleben gibt. Daher wurde im Jahr 1508 das<br />
Nonnen-Kloster Keppel am heutigen Keppelchen bei Bissenberg aufgehoben. Die Gebäude wurden<br />
abgebrochen, die Güter dem Mönchskloster zugewiesen, dessen Aufhebung im Jahr 1527 erklärt<br />
wurde, seine Einkünfte wurden gering besoldeten Geistlichen zugeteilt. Das Mönchskloster wurde<br />
auch „Unterkappel" = unterhalb der Kapelle und das Nonnenkloster „Oberkeppel" oberhalb der Kapelle<br />
genannt. Die Äbtissin Kunigunde vom Kloster Keppel war die Äbtissin Cunigunde von Lünen = Leun,<br />
sie stand im Jahr 1453 dem Kloster vor. Die Keppeler Nonne Agnes von Barich, deren Lebensdaten<br />
nicht überliefert wurden, stammte von dem Rittergeschlecht von Barich bzw. Borich ab. Barig-<br />
Selbenhausen bzw. Barich-Selbenhausen, wird im Volksmund „Borch-Schelmhause" genannt. Im Jahr<br />
1661 wird uns im Kloster Keppel noch von einer Nonne Margaretha Elisabeth von Biccen = Bissen-<br />
Berg, geboren am 22.09.1661 u. gestorben im November 1719 berichtet. ( Quelle: 775 Jahre Bicken, Seite<br />
50.)<br />
Die folgende Schrift ist in dem heutigen Ort bzw. Spargeldorf Walbeck zu sehen und beweist ein<br />
weiteres Mal die geschichtliche Lüge. Walbeck war früher der Ort Wahlbach und die Familie der unten<br />
aufgeführten Johanna Maria von Stepraedt alias Steprodt, kommt angeblich aus dem heutigen Ort am<br />
Niederrhein der aber vorher in der Nähe von Lahr gelegen haben muss. Diese von Steprod stirbt im<br />
Jahr 1698 und die Aebtissin wird letztmals im Jahr 1692 gemeldet.<br />
JOHANN CARSELIUS VAN DOORNICK UND JOHANNA MARIA VAN STEPRAEDT, HERR UND<br />
FRAU DER FREIHERRLICHKEIT WALBECK UND TWI-STEDEN. Anno 1698.<br />
Entstanden ist der Herrensitz durch Um- und Ausbauten eines Bauernhofes. Im Jahre 1452 erbt<br />
Diederich Schenk von Nideggen eine Hälfte der Herrlichkeit Walbach und Haus Steprath. Er war der<br />
Sohn des Heinrich Schenk von Nideggen und dessen Frau Lisbeth. Diederichs Frau Adelheid van<br />
Bylen war Erbin von Arcen. Diese beiden sind die Begründer der Steprather Linie. Diederich war<br />
Richter und Statthalter. Er und sein Bruder Heinrich übten die Herrschaft meist gemeinsam aus. Als<br />
Diederich ad 1487 starb, erbte sein Sohn Ruleman bzw. Roelmann und nach dessen Tod - er blieb<br />
unverheiratet - sein Bruder Derich bzw. Dietrich die halbe Herrlichkeit und Haus Steprath. Derick war<br />
ebenfalls nicht verheiratet, hatte aber angeblich acht uneheliche Kinder - sie waren nicht erbberechtigt<br />
-. So ging durch einen Schiedsspruch des Herzogs von Geldern das Vermögen und die halbe<br />
Herrlichkeit ad 1534 an Derich van der Lippe bei Burbach bzw. Brubach, dem Schwiegersohn des<br />
Wienand Schenk und den Herrn Gotthard Hees.<br />
Später ging diese halbe Herrlichkeit durch Heirat an Heinrich von Steprath. Seine Frau war Catharina,<br />
die Tochter von Reiner von Geler und Adelheid Schenk von Nydeggen. Heinrich starb 1586 an der<br />
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