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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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gestattete dem Müller den Eintrieb von vier Schweinen in die Eckernmast, ferner versprach er, keine<br />

weitere Mühle mehr im Bannbezirk zu errichten.<br />

Zu letzterem Versprechen gehörten die Orte Mengerskirchen, Winkels und Arborn, deren Bewohner<br />

bzw. Mahlgäste angehalten waren, den Mühlgraben zu räumen und eisfrei zu halten.<br />

Im Jahr 1620 fiel Mengerskirchen an Hadamar und Arborn an Diez. Obgleich nach dem Vertrag die<br />

Arborner ihre Frucht weiterhin auf der Seemühle mahlen lassen sollten, wandten sich diese mit<br />

stillschweigender Duldung der Diezer Regierung, der für sie bequemer liegenden Schlichtmühle bei<br />

Obershausen zu. Die deshalb von Hadamar geführte Klage hatte keinen Erfolg.<br />

Im Jahr 1637 gelang es nun Johann Ludwig von Hadamar, die Seemühle von den Erben des in Elend<br />

verstorbenen Eigentümers Johannes zurückzukaufen.<br />

Im Jahr 1676 übertrug der Hadamarer Fürst die Seemühle an Johan Adam Weydmann, den Sohn des<br />

bisherigen Erbbeständers, als Leihe zu ewigen Tagen, wofür nun 60 Reichsthaler Lehensgeld oder<br />

laudemium zu zahlen und an Mühlenpacht jährlich 15 Malter Frucht, 2 Schweine und 4 Gänse zu<br />

liefern waren.<br />

Laut dem von Grave Christian zu Dillenberg, dem im Jahr 1711 Mengerskirchen wieder zugefallen war,<br />

ausgestellten Erbleihbrief waren seit dem Jahr 1719 Johann Christoph Roth und ab dem Jahr 1736<br />

dessen Erben Pächter der oberen Seemühle.<br />

Als letzter Müller der Seemühle wurde Josef Anzion aus Mengerskirchen nebst Ehefrau Johannette,<br />

geborene Beck genannt. Erst nach dessen Tod und nach dem Verkauf der Seemühle an die<br />

Eiserfelder Steinwerke A.G. haben sein Erben, der Schuhmacher Christian Schermuly u. a. in<br />

Mengerskirchen, die Ablöseschuld von in Höhe von 20 x 124,88 = 2497 Gulden im Jahr 1915 an das<br />

Domänen-Rentamt in Weilburg einbezahlt.<br />

Als zweite Seemühle oder auch Unterseemühle genannt, wird sie schon im Jahr 1613 in Verbindung<br />

mit der oberen Seemühle erwähnt und verliehen. Vermutlich befand sich hier der zweite Ölgang und<br />

sie ist dann während den Deportationszügen verfallen.<br />

Im Jahr 1694 hielt Johann Weydmann, ein Bruder des vorgenannten Weydmann von der ersten<br />

Seemühle, die Erlaubnis zum Wiederaufbau der zweiten Mühle gegen Lieferung von 6 Malter Frucht<br />

als Pacht. Der Erbpächter der obersten Seemühle überließ seinem Bruder die Mahlgäste von<br />

Mengerskirchen. Als weiterer Erbbeständer werden nach Wilhelm Pauly, Strieder Vater und Sohn und<br />

Therese Belzen. An Ablösungsrente wurden im Jahr 1906 noch 51,42 Mark entrichtet.<br />

Die dritte Seemühle ist im Jahr 1752 von Wilhelm Wagenbach, der acht Jahre lang die oberste<br />

Seemühle vom Erbbeständer in Unterpacht gehabt hatte, erbaut worden. Diesem folgten die Müller<br />

Dick und Wilhelm Belzer, sowie Josef Anzion. Die Mühle war mit einem Mahl und einem Oelgang<br />

ausgestattet. Sie wurde auch nach ihrem Erbauer „Wagenbachs Mühle“ genannt. Später wurde sie nur<br />

noch als Schrotmühle verwandt.<br />

Im Jahr 1924 ist sie durch einen Tausch gegen die zweite Mühle in den Besitz von Therese Belzer<br />

gekommen.<br />

Der südöstlich vom Seeweiher gelegene Bergkopf birgt 4- bis 6-eckige Basaltsäulen in sehr großer<br />

Ausdehnung. Im Jahr 1925 hat die Eiserfelder Steinwerke in Eiserfeld an der Sieg die Basaltbruch<br />

„Schneibe“ genannt, fachmännisch erschlossen und mit der Ausbeutung begonnen. In diesem Jahr hat<br />

diese Gesellschaft die erste Seemühle erworben und zu einem Licht- und Kraftwerk umgebaut. Der<br />

Kraftstrom dient zum Antrieb einer Wasserpumpe im Bruch und der Schmiede. Das alte Mühlenhaus<br />

diente nun als Wohnung für den Betriebsführer und seiner Familie.<br />

Gleichzeitig hat diese Gesellschaft die dritte Seemühle von Anzions Erben gekauft, in Stand gesetzt<br />

und gegen die zweite Seemühle getauscht. Letztere wurde dann im Jahr 1922 abgebrochen, weil sie<br />

durch den Steinbruchbetrieb unbenutzbar geworden war.<br />

Der Weiher oberhalb von Mengerskirchen wurde im Jahr 1874 trocken gelegt und die dortige<br />

Dollenmühle abgebrochen. Ihr Besitzer namens Belzer erhielt von der oranischen Regierung zu<br />

<strong>Dillenburg</strong> eine Entschädigung von 400 Gulden und zugleich die Erlaubnis zum Bau einer weiteren<br />

Mühle unterhalb der dritten. So entstand im Jahr 1787 die vierte Seemühle, auch Belzers Mühle<br />

genannt. Damit war der Kreis der unter oranischer Herrschaft unterhalb des Seeweihers gegründeten<br />

Mühlen geschlossen.<br />

Die vierte Seemühle. Nach Belzers folgten als Erbbeständer die Gebrüder Rau, dann als Beständer<br />

und nach der Ablösung als Eigentümer Christian und Josef Strieder. Die Mühle wurde später zum<br />

Schroten und Holzschneiden verwendet. Dem Besitzer Josef Strieder wurde am 25.08.1925 im<br />

Wasserbuch das Wassernutzungsrecht eingetragen.<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 62 6

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