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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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Heinrich II. <strong>–</strong> von ad 1002 bis 1024 - gründete die Dynastie der Graven von Clei- Clee- bzw. Caleberg.<br />

In der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts sind die Brüder Friedrich und Hermann Besitzer und Bewohner<br />

der Burg. Im Jahr 1075 endet mit dem Graven Hermann II. die erste Cleiberger Graveschaft.<br />

Anno 1103 erobert König Heinrich V. die Burg. Über die Gründe des Angriffs ist angeblich nichts<br />

bekannt. Im gleichen Jahr soll der viereckige Bergfried eingenommen und zerstört worden sein. Ob der<br />

viereckige Bergfried bei der Eroberung König Heinrich V. zerstört wurde oder zu einem anderen<br />

Zeitpunkt, ist urkundlich nicht hinterlegt. Im Jahr 1131 wurde urkundlich ein Grave Wilhelm von<br />

Cleiberg genannt, der aus dem Hause der Luremburg, später Luxemburg genannt, entstammt.<br />

Im 12. Jahrhundert erfolgt eine Teilung der Graveschaft und der Burg Cleiberg, wobei Grave Wilhelm<br />

die Osthälfte der Burg erhielt und angeblich erneuerte. Grave Otto, sein Vetter, erhielt die Westhälfte,<br />

angeblich soll er seinen Teil vernachlässigt haben, als er die Tochter des Graven Marquard von Solms,<br />

genannt Sponheim, heiratete und nach Solms zog. Die angebliche Vernachlässigung ist nirgendwo<br />

bestätigt und ist meines Erachtens die Erfindung eines selbstsüchtigen Angebers.<br />

In der 2. Hälfte des 12 Jahrhundert ging die Burg als Erbe an Hartrad II. von >MerenbergMerenberger< Bau<br />

stammen, die äußere Ringmauer mit Halbrundtürmen und die im Jahr 1230 errichtete Burgchapelle.<br />

Eine Urkunde des Klosters Marienstat, damals bei Mengerskirchen, in der Wüstung Struthusen<br />

liegend, berichtet: Dernbach, den 27. Dezember 1263: „Bernhard, Ritter von Derinbach =<br />

Waldernbach, bekundet, dass er mit Einverständnis derer, die es angeht, den Zehnten in Veteri<br />

claustro bzw. Vereti- = Alten-Kloster oder Marienschoß genannt und den anliegenden Orten, den Abt<br />

und Convent von Marienstat von Herrn Johann von Dernbach gegen eine jährliche Rente hatten und<br />

den er von dem edlen Herren von >Merenberg< zu Lehen trägt jenem Abt und Convent gegen 2 muette<br />

Hafer jährliche Rente abgetreten hat. Actum sollemniter in Derinbach anno domini MCCLX tercio,<br />

Johannis ewangeliste vor Herrn Craft de Greifenstein, Herr Johannes von Derinbach, Giselbert de<br />

Vatisberg, am heutigen umgesiedelten Ort Vetzberg genannt, und dessen Brüdern Johannes und<br />

Heydenricus, Conrad, Sohn des Ausstellers, Johann von Barich und vielen anderen. <strong>–</strong> Siegel der<br />

Herren Crafft de Griphinstein und des Bernardi de Derinbac.<br />

Vaits- bzw. Vatisberg heute Vetzberg genannt bedeutet Berg des Propheten.<br />

Am 29 September 1265 erhielten die >Merenberger< durch einen Vertrag, den sie mit dem Landgraven<br />

Heinrich I. von Hessen bzw. Chatten schlossen, die Burg in ihren alleinigen Besitz. Sie mussten aber,<br />

so sagt es die offizielle Überlieferung, bei den Burgen Cleiberg, Veytzberg und >MerenbergMerenberger< erloschen sein und die<br />

Burg Cleiberg fiel, wie alles andere weit und breit, urplötzlich, als Erbe an die Graven von Nassau,<br />

welche die Burg mit ihrem Amtsmann besetzten. Unter den verschiedenen Linien von Nassau soll die<br />

Oberburg ausgebaut und für Feuerwaffen angepasst worden sein. Im 16. Jahrhundert wurde die<br />

Unterburg umgebaut. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert entstanden der so genannte Albertus- und<br />

der Nassauer-Bau, wahrscheinlich unter dem Graven Albrecht von Nassau-Weilburg.<br />

Im so genannten Parademarsch, so wurde Zwangsvertreibung aus dem alten heiligen Land bzw.<br />

Calenberger Cente hochmütig genannt und den nachfolgenden Generationen als der 30-jährige Krieg<br />

verkauft, wurde die Burg im Jahr unter General Geiso oder Giso von niederhessischen Truppen<br />

abgebaut und als Ruine an ihren heutigen Standort gebracht. Im Jahr 1879 übernahm der<br />

Gleibergverein die Ruine und begann mit der Instandsetzung. Im so genannten Nassauer-Bau wurde<br />

eine Gaststätte eingerichtet, die bis heute noch besteht.<br />

Ob der oben erwähnte Grave Giso nun der Stammvater der Gisonen = Siganen ist, wurde bisher<br />

bestritten. Hier gibt es eine Reihe diffuser Vermutungen und eine führt uns nach Wester = Westert.<br />

Nach alter Überlieferung stifteten Kaiser Heinrich II. und seine Ehefrau Cunigunde von Luremburg im<br />

Jahre 1015 das Jungfrauenstift auf dem Königshof in Wester und statteten es großzügig mit<br />

Reichsgütern aus. Dazu gehörten alle Ländereien in der Umgebung, der Wollen- oder Wallenberg<br />

sowie der westliche Teil des Burgwaldes zu ihrer Nutzung. Kirchlichen Einrichtungen dieser Art stellten<br />

die königlichen oder kaiserlichen Stifter einen Vogt zur Seite, der die Interessen seines Herren zu<br />

wahren, die weltlichen Angelegenheiten zu regeln hatte und für den militärischen Schutz des Klosters<br />

und des Vogteibesitzes zuständig war.<br />

Die Graven Giso gelten unbestritten als Vögte des Kanonissenstiftes Wetter = Westert. Ihren Sitz<br />

hatten sie auf der Hollende, einer Burg, die bereits vor der Nennung des ersten Giso erbaut worden<br />

war und die ebenfalls auf Reichsgut stand. Sie bildete den Ursprung des heutigen Holland. Sie muss<br />

folglich den Graven als Reichslehen übertragen worden sein. Einen weiteren Beweis für den<br />

Rechtsstatus der Hellande liefert das Burgenregal des Reiches im 11. Jahrhundert, ein Hoheitsrecht<br />

über alle Befestigungen. Danach durften sie nur als "Lehen" verliehen werden, aber nicht<br />

Familienbesitz, ein "Allod" sein.<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 72 7

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