-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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pausch Stro. Man glaubte auch alle Knochen wären entzwey, denn so lies er alles hängen. Nun<br />
wurde er gleich nach driedorf geschikt, da war damals der Lukas von Ewerchenheim, ein junger<br />
aber kluger Mann, der viesetirte ihn und sagte, er hätte das Leben noch lange in sich. Wir solten<br />
ihn in ein Federn Bett legen und zu deken bis an den Mund. Er würde wieder lebendig werden.<br />
Diß wurde sogleoch volzogen, diß war den nachmittag 4 Uhr. Wir schlugen das Gebäude fertig<br />
auf. Es rechnete ein wenig und war gefärlich aufzuschlagen. Wir brachten es aber doch fertig.<br />
Nun die nacht musste bey dem Schein Todten gewacht werden. Nun sagte ich: Ich will freywillig<br />
wachen. Nun bot sich der Knecht noch an. Er lag nun auf der Kammer. Der Knecht schlief gleich<br />
fest ein., denn er hatte den ganzen Tag viel Brandewein getrunken. Ich konte aber nicht<br />
schlafen. Ich legte mich dem Bette gegenüber auf eine Kiste. Nun war eine Uhr auf der Kammer,<br />
wie die 1 Uhr schlug, sezte er sich auf und ich sezte mich abber auch auf. Nun sah er sich um<br />
und fragte: Ei Hannes, was ist basirt, denn er wußte von gar nichts. Da hab ich ihm alles<br />
verzehlt, was forgefalen war. Jetzt sagte ich zu ihm: Kannst due aufstehn. Er sprach: Ja.<br />
Nun war er froh, er stund wirklich auf. Ich sagte ihm: Geh einmal durch die Stube. Und er ging.<br />
Ich sagte zu ihm: Spürst du den gar nichts von Schmerzen, denn wir glaubten alle Knochen<br />
wären entzwey. Er sagte: Es spant mich am Kopf und der rechte Daumen thut mir weh.er war<br />
gestaugt. Nun gingen wir herunter, es wurde alles froh wer ihn sah. Es war ein Wunder, wie<br />
wenn er von den Todten auferstanden wäre.<br />
Wie hatten seinm Schwager Otto geschikt, der war nun auch da und freute sich sehr, das er<br />
nicht totd war. Nun wurde kafe getrunken und die beiden gingen nach Arborn und ich nach<br />
Nenderoth. Die Arbeit war fertig und es war Sontag. Hernach haben wir noch Bretter geschnitten.<br />
Er war noch ledig und Nach Gehens nach Beilstein geheurathet und ist am Krebs gestorben.<br />
Das Jahr 1807 arbeitete ich bey dem Johann Görg Hullmann in Greifenstein. Da war es, wie<br />
wenn ich aus der Hölle in den Himmel käm, ach was waren die Leut so gut gegen mich. Sie<br />
thäten mir alles, sie waren gegen mich als ob ich ihr eigen Kind wär. Wir machten dem Früjahr<br />
dem Hart in Holzhausen sein Haus, dann mehrere Reperatur und den Herbst noch ein Neu Haus<br />
und Scheuer nach Heisterberg auf dem Westerwald aus dem Meister sein Holtz, welches erst<br />
das ander Jahr aufgeschlagen worden ist.<br />
In diesem 1807ten Jahr kam ich in den Auszug. Die Musterung war in Renneroth. Wir waren<br />
damsl französisch. Von 6 Mann wurde einer genommen. Nun kamen die Arborner und die<br />
Nenderöther zusammen. In Nenderoth waren 2 Mann und in Arborn 4 Mann. Wie ich nun in die<br />
Stube trat, es waren 3 Dokter da, zwey Französische und ein Deutscher. Der Deutsche war der<br />
Dokter Wind, dem Rath Geil sein Eydam von Mengerskirchen. Da sagte aber der Französische,<br />
das gibt eine schöne Lansge. Ich dachte aber ihr habt mich noch nicht . Nun war ich in meinem<br />
16ten Jahr die Trep herab gefallen und hatte den Halsknochen zerbrochen. Er wurde wieder<br />
geheilt. Die rechte Achsel war aber 1½ Zoll niedriger wie die rechte. Nun war ein alter Soldat in<br />
Nenderoth namens Debus, der sagte, wenn ich mich in acht näm, so käm ich los, denn die<br />
Dokter können nicht wissen, wie es wäre. Er sagte: Wenn sie dir den Arm über den kopf thun<br />
wollen, so must du thun, als wenn es dir arg weh thäte und so auch wenn sie den Arm zurük thun<br />
wollen.<br />
Sie haben über eine halbe Stund an mir gearbeitet und brachten nichts fertig. Nun wurden die<br />
gefragt, die andern 5, die bey mir in der Stube waren, wie es sich verhielt, die sagten sie wüßten<br />
es nicht. Das war mir gut, nun mußten die drey Munizebalräthe aus dem Nenderöther Kirchspiel<br />
herbey, die solten aussagen wie es wäre. Der Nenderöther war mein Vatters Bruder, der<br />
Arborner , dem sein Frau war meiner Mutters Schwester Tochter, mit dem Odersberger, seine<br />
Frau war eine nahe Verwante. Der Arborner schrieb sich Gradel, der Odersberger Lauer.<br />
Ich konte auch wirklich kein Holtz schneiden oder oben auf der Bank schneiden. Nun ging das<br />
Jahr 1807 zu Ende und vom Soldatenleben war ich frey. Mein Vatter wolte haben, ich solle mir<br />
einen Fasttag anstellen. Nein sagte ich, lieber ein Freudenfest, ich werde wol der Fasttage noch<br />
genug bekomen.<br />
Ich wurde nun wieder auf das komende Jahr von dem Meister Johann Görg Hullmann wieder<br />
bestellt zum arbeiten. Es dauerte mir ein wenig lang. Da ging ich auf einen Sontag nach<br />
Greifenstein und meines Vatters Bruder Wilhelm ging mit, denn er wolte auch einen<br />
Zimmermann geben. Wie wir nun in den Greifensteiner Wald kamen, da begegnete uns der Carl<br />
Hullmann, des vorigen Bruder und sagte: Wo wolt ihr hin. Ich sagte nach greifenstein zu eurem<br />
Bruder. Was wolt ihr dabey thun. Er hat mich wieder bestelt zur Arbeit und ich mögte gerne<br />
wieder arbeiten und habe ihn noch nicht gesehen.<br />
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