-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Ketzer angegeben, so war dawider kein Mittel. Entweder musste er sich<br />
schuldig bekennen, und durch die Abschneidung seiner Haare das Leben lösen,<br />
oder, wenn er nicht bekennen wollte, sich verbrennen lassen.<br />
Mit den Bauern ward der Anfang gemacht, sodann zu den Bürgern, von diesen<br />
zu dem niederen Adel, und von diesen zu den Grafen und Freyherrn selbst<br />
fortgeschritten. Als dieses bereits drey Jahre lang gedauert, erwachte endlich die<br />
Nation, wozu die von dem Conrad vor sein Gericht Ladung eines Grafen von<br />
Sayn hauptsächlich Anlass gab. Was jedermann in Verwunderung setzte, war,<br />
dass der Graf, ein wegen Gewalttätigkeiten berüchtigter Mann, wirklich<br />
erschien; eine Sache, die sonst die mächtigsten Deutschen Erzbischöfe nicht<br />
zuwege bringen konnten.<br />
Es ging aber nicht anders als den gemeinen Ketzern. Da er keine Lust hatte sich<br />
verbrennen zu lassen, bekannte er sich als schuldig, und ließ sich die Haare<br />
abschneiden. Diese Unbild, die er in seinem Herzen erlitten, drang ihm jedoch<br />
so tief zu Herzen, dass er den römischen König Heinrich und alle geistliche und<br />
weltliche Fürsten anging, und seine Sache auf einer Zusammenkunft derselben,<br />
die auch wirklich im Jahr 1234 ausgeschrieben ward, untersucht haben wollte.<br />
Conrad erschien ebenfalls. Als aber seine gegen den Grafen aufgeführten<br />
Zeugen rückfällig wurden, durfte sich der Graf durch den Eid von 8 Bischöfen,<br />
12 Cisterzeinser Aebten, 12 Franziskanern, 3 Dominikanern nebst noch<br />
mehreren anderen geistlichen und weltlichen Personen reinigen; welches auch<br />
ein Graf von Solms, der ebenfalls als ein Ketzer war geschoren worden, und<br />
andere taten.<br />
Conrad der sich einen allgemeinen Hass zugezogen hatte, ward auf der<br />
Rückreise von Francenfort bzw. Fürfort? nach Merenberg ermordet.<br />
Friedrich Heer nannte Elisabeth "eine der zartesten, innigsten und<br />
liebenswertesten" Heiligen des Mittelalters; Alban Stolz schrieb, "dass außer<br />
Marien, der Mutter des Menschenkönigs, noch keine weibliche Person eine<br />
größere, weiter verbreitete Verherrlichung auf Erden gefunden hat als die<br />
heilige Elisabeth". Deswegen wurde Elisabeth’s Leichnam, am 01. Mai 1236<br />
im Beisein von Kaiser Friedrich II. von Hohen Staufen in die Gruft der<br />
Jacobskirche auf dem Totenhof bei Merenberg gebracht, wo sie noch heute<br />
neben der Königsmutter Marien ruht.<br />
Der Grund der Verhaftung des Landgraven Philipp des Großmündigen, war<br />
eigentlich ein ganz anderer als im allgemeinen von den staatlich genehmigten<br />
Überlieferungen übermittelt wird. Hierzu folgender Beitrag:<br />
„Der regierende Fürst von Hessen, der Landgrave Philipp mit dem Beinamen<br />
der Großmündige, führt die ReFormaZion ein. Ihm waren die Wallfahrten zur<br />
Elisabethenkirche und somit zum Grab seiner Vorfahrin der heiligen Elisabeth<br />
ein Dorn im Auge. Der neue von Gott befreite „Freie Glaube“ verbot die<br />
Wallfahrten!<br />
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