-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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In einer Urkunde des alten Klosters Marienstat bei Mengerskirchen, datiert am 16. Octobres 1306<br />
lesen wir: Hartrad, Herr von >Merenberg< und Propst zu WestfLahr = Vestafalaren bzw. Westfalern<br />
und Friedrich Walpode von Waldmannshausen bekunden, dass ein Streit bestand zwischen dem Abt<br />
und Convent von Marienstat vom Cistercienserorden einerseits und Conrad, Ritter de Caldenborn oder<br />
Calenborn, sowie Burchard, Ek,. von Stocheim ( = Stockhausen? ), andererseits über die Güter, die<br />
der verstorbene Lenfrid, Ritter von Dorchheim und Gerlach, Ritter von Cevarzhayn mit seiner Gattin<br />
Ymma, Tochter dieses Lenfrid, jenes Kloster im Dorf Dorchheim als Almosen übertragen haben, sowie<br />
wegen anderer Güter ebenda, die der verstorbene Rorich und der noch lebende Wygand, Gebrüder<br />
von Cattenbach, dem Kloster verkauft haben. In diesem Streit fügten Conrad und Burchard dem<br />
Kloster Schaden zu und wurden dafür mit Excommunication bestraft. Als die von beiden Parteien<br />
erwählten ammicabiles compositores schlichten sie die ganze Sache so, dass der Abt und Convent<br />
dem Conrad und Burchard wegen des zugefügten Schadens verziehen und umgekehrt Conrad und<br />
seine Frau Elisabeth mit ihren Erben sowie Burchard für seine Mutter Hedwich, sich, seine Gattin<br />
Sophia und seine Erben auf jeden Anspruch an die Güter verzichteten, so dass dem Kloster gestattet<br />
ist, die Güter ungestört zu besitzen. <strong>–</strong> Zeugen: Henrich, Dechant zu Daaden, Rorich zu Walderdorf,<br />
Canonicer zu Weilburch, Adolf von Wermolderode = Willmenrod, Henrich von Derse, Conrad<br />
advocatus de Mudene, Johannes von Holzhausen, Muselin von Aldendorf = Allendorf, Die Ritter<br />
Gyselbert Schytz von Holzhausen, Heinrich, genannt Nase und Eberhard Rovesame = Ruebsame<br />
sowie viele andere Glaubwürdige. Actum et de anno domini MCCCVI, dominica ante festum beati Luce<br />
ewangeliste.<br />
Rv. um 1400: complanacio inter abbatem loci sancte Marien et Conradum militem de Caldenburne et<br />
Burchardum armigerum de Stocheym super bonis in Dorcheym et quod nec ipsi nec eorum successivi<br />
heredes nos in huiusmodi inquietabunt.<br />
Die Mehrenberger waren bis zu der, um 1800 veränderten Landesverfassung befreit von Dienstgeldern,<br />
von der Abgabe des Besthauptes, vom Jagdtreiben, von Feldfrohndiensten und den Ostereiern an die<br />
Pfarrei zu Allendorf. Der Flecken >Merenberg< hatte drei Jahrmärkte, die, obgleich sie nicht mehr<br />
betrieben werden, noch immer im Kalender angezeigt werden. Sie wurden zwischen den Jahren der<br />
Revolution um 1793 und der Säcularisierung um 1802 auf obrigkeitliche Verordnung wieder einige Zeit<br />
gehalten, verfielen jedoch abermals, da durch die Zwangsversetzung des einen Teil von >Merenberg<<br />
und der übrigen Nachbarorte keine Käufer mehr vorhanden waren.<br />
>Merenberg< hat im Jahr 1818 einen schönen Marktplatz, direkt unter dem Bergschloss, an der Straße<br />
nach Hachenburg zu und ist mit alten, ehrwürdigen Linden umrahmt. Einem Jahrmarkt wird in alten<br />
Urkunden gedacht, zumindest am 31. Juli 1683 an dem der, vom St. Jacobstag bestimmt,<br />
>Merenberger< Kirchweihmarkt abgehalten wurde.<br />
>Merenberg< hatte nach altem Brauch in der Woche eine Betstunde und eine Predigt, die Betstunde<br />
aber war im Jahr 1818 abgeschafft. In einer Kirchenrechnung >Merenbergs < des Jahres 1612 heißt<br />
es: Durch die Fasten das Abendgebet zu verrichten, für Lichter sprich Wachskerzen 2 Albus. Abends<br />
um 9 Uhr und morgens um 3 Uhr wird flächenmäßig geläutet.<br />
>Merenberg< muss in älteren Zeiten eine Art Amtssitz gehabt haben. Es gilt als sicher, dass der<br />
Deutsche Orden nicht nur seinen Hauptsitz in >Merenberg< hatte, sondern, dass er auch Besitz in<br />
Mengerskirchen hatte.<br />
In den Jahren 1613, 1618, 1619, 1620 und 1627 hieß der Celler von >Merenberg< „Caspar George“.<br />
Um diese Zeit war Johann Gottfried von Stein, Oberamtmann zu Weilburg. Anno 1589 hatte die<br />
Audenschmiede als erste Hütte im Weiltal einen Hochofen erhalten. Oberamtmann Gottfried von Stein<br />
hatte ad 1615 die "Neue Hütte" erbaut und dort eine Waffenschmiede und Ofenfabrik errichtet. In den<br />
Jahren 1652/54 eröffnete Philipp Sorge aus Kraftsolms die "Neue Hütte" und Hermann Kraft erneuerte<br />
die Audenschmiede.<br />
Andreas Meuser, Amtmann zu Hadamar kommt im Jahr 1666 vor. Im Jahr 1567, zu den Zeiten des<br />
Superintendenten Jacob Charisius in Nassau-Weilburg, der einen der Kirche zustehenden Acker<br />
verkaufte, war in >Merenberg< Jost Schmidt der Celler und Schultheiß.<br />
Am 29. Mai 1665 gibt es eine urkundliche Niederschrift mit dem Vermerk: >MerenbergkMerenberg<<br />
mit dem Namen Johannes Nürnberger. Anno 1688 wird Adam Nauborn als Celler erwähnt. In den<br />
Jahren 1694 und 1698 gibt es einen Hochgravelichen Nassau-Weilburgischen Ampts-Celler August<br />
Weigandt zu >Merenberg< und im Jahr 1708 ist Johann Georg Schulze Schultheiß zu >MerenbergMerenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 39 3