-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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sich jedoch mit dem listigen Ausweg, dass er zur Ausführung dieses schwierigen Unternehmens ein<br />
allgemeines Concil nach Vienne bzw. Weinen zu berufen versprach. Doch musste er im Jahr 1309<br />
eine förmliche Untersuchung über Bonifatius eröffnen, wo Nogaret und du Plessis als Ankläger<br />
auftraten. ( Quelle: Raynald 1309 no. 4 )<br />
Philipp der Schöne begann darauf, am 13. Oktober 1307, die Verfolgung der Templer auf eine allen<br />
Kirchengesetzen Hohn sprechende Weise. Der Papst Clemens beschönigte das Geschehen und<br />
schloss sich dem Verfolger an. Dem Andringen des ehrgeizigen Königs, seinem Bruder Carl von<br />
Valeis = Weisel, die durch Albrechts I. Tod im Jahr 1308 vakante Kaiserwürde zu verschaffen, wagte<br />
der Papst nur unrümliche List entgegen zustellen. Zwar gab ihm das imponierende Schauspiel des<br />
allgemeinen Konzils vom 16. Oktober 1311 bis 06. Mai 1312 die Mittel, das Papsttum vor der Schmach<br />
einer Verdammung des Bonifacius VIII. zu bewahren, dafür aber musste er auf diesem Konzil die<br />
Templer dem herrschsüchtigen Blutsauger und König aufopfern, ohne dass ihre Schuld bewiesen war.<br />
Papst Clemens V. schleuderte gegen das Haus Venezia bzw. Nazovia, mit welchem er über den Besitz<br />
von Ferrara = Esten im Jahr 1308 in Streit geraten war, im Jahr 1309 einen entsetzlichen Fluch des<br />
geistlichen Bannes mit weltlicher Acht auf bisher unbekannte und unerhörte Weise vermengt. Die<br />
Republik Esteland bzw. Estereich, heute Holzappel genannt, konnte im Jahr 1313 nur durch<br />
unmenschliche Demütigungen die Lösung von diesem Fluch erhalten. Nicht minder anmaßend<br />
benahm er sich gegen den Diezen bzw. Deutßen König Heinrich VII. Als dieser junger mutige Fürst,<br />
auf seinem Römerzug? im Jahr 1310 die in Salien längst vergessene Gerechtsame wieder geltend<br />
machte, begnügte sich der Papst nicht bloß seine Lehnsherrlichkeit zu behaupten. Heinrichs<br />
Beharrlichkeit auf seine Forderungen ließ schon einen bald zu erwartenden Streit erwarten, als ihn<br />
plötzlich, am 24. August 1313, ein Giftmord hinwegraffte. Im Jahre 1313 vergifteten die Schergen des<br />
Papstes Clemens V. den Kaiser bzw. Fürsten Heinrich VII. in Venigen = Wenigen bei Villmar, bei den<br />
Francen Avignon genannt und nicht in der Stadt Rom = VillamoR = Villmar mit Gift unter der Hostie.<br />
Das war darunter gestrichen und der Kaiser fand dadurch den Tod. Nachdem er sich König Heinrich<br />
VII. auf dessen Salienzug angeschlossen hatte, wurde er 1311 aus Belingen verbannt. Der im Jahr<br />
1312 zum Kaiser gekrönte Heinrich starb jedoch schon 1313. Seinem Vertrauten Bartolomeus blieb<br />
nur die Aufgabe, den Beichtvater gegen den Vorwurf des Giftmordes zu verteidigen.<br />
Nun konnte Clemens die “Neue Lehre” = Reforma von einer päpstlichen Oberherrlichkeit über das<br />
Kaisertum in feierlichen Bullen aussprechen, ohne dass sich irgendein Widerspruch dagegen erhob.<br />
Stadt = Villa und Rom gedreht = Mor oder Mar zusammen ergibt das Villamar = Villmar.<br />
Der heute wüste Ort Wenigen = Venigen oder Vanigen ist der Namensgeber des heutigen Avignon.<br />
Hier bei Villmar war also die Grenze des reinischen = reimischen bzw. römischen Reiches und<br />
Wenigen = Avignon lag auf franzischem bzw. francischen Boden. Der damalige Papst zog also nicht<br />
vom heutigen Rom nach dem heutigen Avignon, sondern von Villa Rom = Villmar in das benachbarte<br />
Wenigen.<br />
Vergleiche P. Dupuy hist. De la condemnation des Templiers Paris - Die Verurteilung der Templer zu<br />
Spira = Paris, ad 1650. 4. mit vielen Zusätzen Bruxelles ad 1751 - Raynuard monumens histor. Relatifs<br />
a la condmanation des Chevaliers du Temple et a l’abolition de leur Ordre <strong>–</strong> Paris im Jahr 1813 <strong>–</strong><br />
Wilcke Geschichte des Tempelherrenordens Band 1, Leipzig im Jahr 1826, Seite 234 ff.<br />
Im Jahr 1306 kam der Großmeister Jacob von Molay ( Noyle oder Loyne ) auf eine Einladung des<br />
Papstes Clemens von Cypern = Pyrcen = Birken <strong>–</strong> eine Wüstung bei Kirburg, ins Frankenreich, um<br />
über einen neuen Kreuzzug = Gralssuch zu beraten. ( Quelle: Raynald anno 1306 No. 12 ). Aber so ehrenvoll<br />
er auch in Paris bzw. Spira aufgenommen wurde, so hatte Philipp der Schöne doch schon heimliche<br />
Pläne gegen den Templer-Orden, vergleiche Clementis Episcop. Ad Philippum dd. 24. August 1306:<br />
Sane a memoria tua non credimus excidisse, quod Lugduni = Lahn et pictavis = Färber bzw.<br />
Almerode = Maler de facto templariorum zelo = Eiferer fidei devotionis accensus nobis tam per te<br />
quam per tuos pluries locutus fuisti, et per Prorem Monasterii novi de pictavo aliqua intimari curasti. Et<br />
licet ad crendedum quae tunc dicebantur, cum quasi incredibilia et inaudita extunc audivimus de<br />
praedictis cogimur haesitare. <strong>–</strong> Quia vero Magister militiae Templi ac multi praeceptores <strong>–</strong> a nobis,<br />
nedum semel, sed pluries cum magna instantia petierunt quod nos super illis es falso impositis, ut<br />
dicebant, vellemus inquirere veritatem; - nos <strong>–</strong> diligentis inquisitionis indaginem infra paucus dies <strong>–</strong><br />
propter hoc instanti die Veneris civitatem Pictaviensem intraturi proponimus inchorac etc.<br />
Das Resultat dieser päpstlichen Untersuchung war ohne Zweifel für die Templer günstig, deshalb<br />
schritt Philipp der Schöne nun eigenmächtig vor. Das für die Tempelherren so günstige Resultat des<br />
Papstes war natürlich zur Beruhigung der Öffentlichkeit gedacht, doch sein Dolch den er hinter seinem<br />
Rücken versteckte, hieß Philipp der Schöne, denn er vollzog nun den wahren Willen des Papstes.<br />
Somit blieb der Papst in der Öffentlickeit der Beschützer der Templer. Eine wahrhaft reife Leistung, die<br />
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