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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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geraten und da sie sich nicht einigen konnten, nahmen sie einen<br />

wandernden und im guten Ruf stehenden Priester namens Gottfried, als<br />

Schiedsrichter in dieser Sache an. Um den Streit schnell zu beenden<br />

machte der Priester den streitenden Gemeinden einen eigennützigen<br />

Vorschlag, ihm den Hügel zur Erbauung eines Bethauses zu schenken.<br />

Diesem Wunsch wurde von den Gemeinden angeblich entsprochen. Der<br />

fromme Schwärmer soll nun auf diesem Hügel eine dem heiligen<br />

Nicolaus ( Papst von ad 820 - 867) geweihte Chapelle, und einige kleine<br />

Cellen und ersuchte den Ordensoberen des Prämonstratenser-Klosters<br />

Romersdorf, Engelbrecht bzw. Engelberth, ihm einige zu seinem Orden<br />

gehörenden Nonnen zu senden, um hier ein Kloster zu gründen.<br />

Engelbrecht sandte ihm darauf ums Jahr 1180 sechs Ordensschwestern<br />

aus dem bei Allendorf-Merenberg gelegenen adelichen Jungfernkloster<br />

Wolfersberg oder Wülfersberg, heute Galgenberg genannt und besetzte<br />

damit diese neue Klosteranlage.<br />

Weit mehr als andere Phänomene hat die Reform der Kirche die Welt<br />

des 11. und 12. Jahrhunderts umgestaltet. Zahlreiche Frauen zog es in<br />

die neuen Orden. Bei Romersdorf wurde ein separates Kloster für<br />

Frauen eingerichtet - der Hof Wülfersberg wurde 1162 erstmals<br />

urkundlich erwähnt. Die Kirche und das Kloster waren dem heiligen<br />

Petrus geweiht.<br />

In der ältesten erhaltenen Wülfersberger Urkunde aus dem ersten<br />

Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts handelte noch der Romersdorfer Abt für<br />

das Kloster, aber die Schwestern wirkten schon mit. Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen wurde das Frauenkloster nach fast 400 Jahren im Jahre 1521<br />

faktisch aufgelöst. Romersdorf ließ Wülfersberg als Rechtssubjekt und<br />

Vermögenseinheit jedoch vorläufig weiter bestehen.<br />

Die Kirche des ehemaligen Klosters stammt aus der Mitte des 12.<br />

Jahrhunderts. Während des Dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt<br />

und in den Folgejahren verfallen, wurde sie ad 1655 grundlegend<br />

restauriert. Nach der Säkularisierung der Abtei Romersdorf bat die<br />

Gemeinde Gladebach, Wüstung bei Lahr, die nassauische Regierung<br />

um Abbruchgenehmigung für die Kirche, um mit den Steinen die zu klein<br />

gewordene Kapelle in Gladebach zu erweitern. Dieses Gesuch wurde<br />

abgelehnt. Unter wechselnden Besitzern blieb sie Bestandteil des Hofes<br />

Wülfersberg. Allen Inventars beraubt, wurde sie zeitweise als Unterstand<br />

fürs Vieh benutzt.<br />

In der heutigen Stadt Neuwied, die vor ihrem Zwangstransfer an ihren<br />

heutigen Standort zwischen Heckholzhausen und Hintermeilingen als<br />

Wied oder Wiedbach stand, finden wir viel vergessene Objekte der<br />

verschiedensten Glaubensrichtungen wieder. Auf dem Gelände zur<br />

Errichtung eines Rückhaltebeckens, das Neuwied erworben hatte, wurde<br />

eine vollständige Wiederherstellung, der hierher verbrachten Reste der<br />

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