-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Wäre der ach so gescholtene Conrad von Merenberg nicht gewesen,<br />
hätte Gertrud all diese Ehre nicht empfangen und Elisabeth nicht heilig<br />
gesprochen werden können, denn es war nur Conrad von Merenberg<br />
ganz alleine, der den Antrag auf ihre Heiligsprechung mit Nachdruck an<br />
den Pontifex gestellt hatte. Elisabeths Sohn Hermann wurde auch nicht<br />
von Conrad von Merenberg ermordet, es war ein Frau von Seelbach, die<br />
im Dunstkreis von Rasphe stand und dieser war der Bruder seines<br />
Vaters Ludewich. Deshalb sollte man auch davon ausgehen, dass<br />
Ludwig der Ehemann der heiligen Elisabeth nicht am Fieber sondern am<br />
Gift starb. Irgend jemand hatte scheinbar großes Interesse daran all<br />
diese Menschen zu beseitigen und somit auch den so genannten bösen<br />
Conrad von Merenberg, der einige dieser Herren vor Gericht bringen<br />
wollte. Einer davon war Heinrich III. genannt der Große von Saiin,<br />
gestorben im Jahr 1246, er war verheiratet mit einer Mechthildis. Der<br />
Sage nach soll er seinem einzigen Sohn den Kopf zerdrückt haben, als<br />
er ihn daran in die Höhe heben wollte.<br />
Scheinbar wusste Conrad zu viel, man erschlug ihn deshalb und hängte<br />
ihm das an, was man selbst veranlasst hatte. Dieser Trick klappt bis in<br />
die heutige Zeit, weil der Pöbel alles frisst, was die so genannten Herren<br />
ihm hinhalten.<br />
Gertrudis bewährte sich als eine im heiligen Glanz strahlende Lehrerin<br />
der Tugend und bald darauf unterwarfen sich ihrer Leitung mehrere<br />
Jungfrauen aus den Nassawischen, Solmsischen oder anderen, die aus<br />
diesen Stämmen entsprungen waren und widmeten sich dem<br />
Klosterdienst. Auch ihr Vermögen brachten viele dem Kloster mit, damit<br />
erbaute Gertrudis unter dem Beistand des Himmels angeblich die<br />
herrliche Kirche, die sie der heiligen Jungfraw, zu der sie sich mit inniger<br />
Liebe hingezogen fühlte und dem Erzengel Michael, an dessen<br />
Erinnerungsfest sie geboren wurde, weihte.<br />
Auch die stattlichen Klostergebäude soll sie angeblich erstellt haben.<br />
Hier scheint die Überlieferung jedoch mit einer enormem Schwärmerei<br />
angereichert worden zu sein. Außerdem soll sie nach dem Beispiel ihrer<br />
heiligen Mutter, ein Hospital, dessen Pflege sie selbst übernahm,<br />
errichtet haben. Dieses Hospital kommt im Jahr 1271 in Urkunden vor,<br />
wie Gudenus Code X Diplomaticus Tomus II, auf Seite 178 berichtet.<br />
Wer war Gudenus? Gudenus, V. F. de: Uncialaeum selectum<br />
Wezlariense. Valentin Ferdinand von Gudenus war<br />
Reichskammergerichts-Assessor in WezLahr. Sein Forschungsgebiet<br />
war vornehmlich die Mayenzer Geschichte, aber auch die "Rezension"<br />
von Urkunden, Münzen und Medaillen. Seine WeßLahrer<br />
Talersammlung verdankt ihrer Entstehung allein aus historischem<br />
Interesse. Er hinterließ fünf Bände des "Code x diplomaticus" (1743-<br />
1763) von V. F. Gudenus, die Mainzer Urkundenbücher, die Regesten<br />
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