-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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das verrottete und mordende System der marsianischen Römer heimlich wieder aufzubauen. Was ja<br />
auch unter dem schon längst verfaulten Deckmantel des heutigen römischen Rechts und der so<br />
genannten griechischen Demokratie sehr wohl gelungen ist. Dieses Unrecht-System liegt nun<br />
endgültig in seinen letzten Zügen im unwiderruflichen Totenbett und kein einziger positiver Geist<br />
könnte diese negative Hirnlosigkeit nochmals befruchten.<br />
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt, wahrscheinlich kurz vor dem Jahr 400, wurde die Präfektur von<br />
Trevirence verlegt. Durch den geschickten Abzug der Truppen im Jahre 406 wurde das Land fast zur<br />
Wehrlosigkeit gesteigert, so dass der große Einbruch der abtrünnigen und somit römerfreundlichen<br />
zehn hermanischen Stämme zum Jahreswechsel 406/407 nicht aufzuhalten war.<br />
Nach der Verlegung des kaiserlichen Hofes um 390 nach Miehlen, in alten Urkunden wird Miehlen als<br />
Milano bezeichnet und den Abzug der Präfektur wohl um 400 nach Larise = Lahr, nahm die<br />
Bevölkerung nicht nur durch den Abzug der Verwaltungsbeschäftigten merklich ab, vielmehr<br />
bevorzugten viele Bürger die angeblich ruhigeren und weniger gefährdeten Provinzen.<br />
Das so genannte trierische Land oder patria trevirence, waren alle westlich und südwestlich gelegenen<br />
Orte von Westerberch = Westerburg, es unterstand der Territorialherrschaft von Drierhoff = Hof Trier.<br />
Die Westerberger Herren führten immer den Zusatz-Titel: "Des heiligen römischen Reiches semper<br />
frey", das bedeutete, sie waren keinem anderen Herren untertan als dem Cesaren, sprich Kaiser.<br />
Die Westerburger werden u.a. noch heute die Krauts oder Kreutskisser genannt und die Menschen die<br />
auf dem Land wohnen, nennt man Treersche, das wohl von Triersche oder des abfälligen Ausdrucks<br />
Trierärsche zu kommen scheint. Westerburg wurde in der römischen Zeit "oppidum" genannt.<br />
Das Kreuz in fast gleicher Gestalt wie die Stempel, als "crux immissus", begegnet uns auf den<br />
römischen Denkmälern seit dem Jahr 355 und auf den Münzen Valentinians I.. Der Fundort der<br />
Wetzlarer Hof-Eisen verdient noch einer besonderen Beachtung, denn er liegt in unmittelbarer Nähe<br />
des Allahmannischen Ortes Solisin bzw. Calicien, den der Kaiser einnahm.<br />
Als letzter Beweis des römischen Ursprungs des Turms lässt sich noch der Name des Berges und der<br />
Burg Kalsmunt anführen. Der Name ist römisch. Man hätte sich alle Erklärungen des Namens, die<br />
versucht wurden, erleichtern können, wenn man sich vor Augen gehalten hätte, dass zwei Formen des<br />
Namens Calsmont und Calsmunt neben Calsmet und Calesmit, im Jahr 1238, erscheinen. Die erste<br />
Form scheint die älteste durch die Schrift bewahrte, die andere die im Volksmund beherrschte, die<br />
heute noch als "Kalschmitt" ausgedrückt wird.<br />
Die Entwicklung des Wortes "mons" begegnet uns oft auf deutschem Boden, aber immer im<br />
ehemaligen römischen Reich. Bei Bergnamen wie Belmont = bellus mont, auf französisch = Belmont<br />
und beaumont, summunt = lateinisch summuns mons. Dies Namen haben sich in der deutschen<br />
Sprache gehalten als Kalsmit, Kalmit, zu belmunt, zu summit und summet. Steht das lateinische<br />
"mons" im Namen fest, so müsste damit auch "cals" der lateinischen Sprache entnommen sein, hier<br />
bietet sich aber das Wort "celsus" an. Dieses Wort findet sich in der klassischen Zeit der römischen<br />
Sprache fast ausschließlich bei den zeitgenössischen Dichtern wieder. Die spätlateinischen Prosaiker<br />
aber gebrauchten, wie auch Ammianus und Symmachus lehren, das Wort mit Vorliebe. "celsus mons"<br />
sollte wohl auch die Stadt heißen, die Valentinian in Waldgirmes am Languna Catti, später Gießener<br />
oder Leuner Becken genannt, gegründet hatte oder neu bauen wollte.<br />
Wenn man auf der heutigen Bundesstrasse 49 von Wetzlar nach Gießen fährt, so erkennt man<br />
deutlich, dass man sich auf dem Boden eines Sees befindet. Die so genannten Burgen werden, mit ein<br />
klein wenig Phantasie, wieder zu ursprünglichen und funktionierenden Leuchttürmen. Die "Languna<br />
Chatti" war ein heiliger und wundersamer Ort. Der mystische Eindruck der ehemaligen Lagune wird<br />
noch heute durch ihre Form und den Nebel, der häufig über dem ehemaligen Seegebiet von Löhnberg<br />
bis Giessen liegt, bestärkt.<br />
Die Kiesvorkommen und ihr Abbau bei Heuchelheim zeugen von diesem See und lassen erkennen,<br />
dass er, nur ein paar Meter tiefer, noch immer vorhanden ist.<br />
Den Namen "celsus mons" hat Symmachus, wo er offenbar von dieser Stadt spricht, nicht direkt<br />
genannt, sondern ihn mit seinem rhetorischen Prunk ummantelt. Mit "celsa castrorum tecta" = Haus<br />
zum Hohen Tempel" und mit "fastigia celsae urbis" = Rom oder Raum die Stadt des Geheim-Gerichts.<br />
Ich darf auch hinweisen, dass, wenn Ammianus den heutigen Stoppelberg bei Wetzlar "praecelsus<br />
mons" nannte, es ihm nahe gelegen haben muss, den neben dem weit höheren Stoppelberg<br />
aufragenden steil über der Lahnebene erhebenden Calsmont als "celsus mons" = Salzberg zu<br />
bezeichnen.<br />
Eine Kette von Beweisen führen zum Ergebnis, dass der so genannte Quader- bzw. Quadratturm des<br />
Calsmunts alle Merkmale römischer Bauweise zeigt und im Bau mit einem spätrömischen "burgus"<br />
übereinstimmt, dass alle Beobachtungen an der bereits mehrfach erwähnten Kalkgrube, an der so<br />
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