31.10.2013 Aufrufe

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auch Rupert V. scheint später wie sein Onkel Rupert IV, ein Ritter des Deutschen Ordens gewesen zu<br />

sein, der 1190 vor Accon = Nassau unter Mithilfe der Graven Walram I. und Rupert III. alias Bellicosus<br />

oder Beselicos de Nassawe gegründet worden ist. Im Jahr 1570 bemühte sich die Verwalterin des<br />

Klosters Thorn oder Thron = Dehrn, Margarete von Hattenstein = Hartenstein, Itgen bzw. Ida von Wied<br />

als Lehrmeisterin für ihr Kloster zu gewinnen. In einem Memorial, das festlegt, was Ermerich vom Hoff,<br />

genannt Bell, bei der Verweserin des Klosters Thorn oder Thron = Dehrn verrichten soll, macht Grave<br />

Johann von Wied seine Zustimmung davon abhängig, dass die Verweserin des Klosters Beselich und<br />

Itgen = Ida von Wied selbst damit einverstanden sind, dass diese auf Lebenszeit nach Thron oder<br />

Thorn geht. Ihre, dem Kloster Beselich, übereigneten Renten könnten nicht auf Thron oder Thorn =<br />

Dehrn überschrieben werden.<br />

Doch könnte ihr auf Lebenszeit etwas daraus angewiesen werden. Die Verwalterin des Klosters Thron<br />

oder Thorn = Dehrn erklärte sich im Schreiben vom 02. Juli mit diesen Bedingungen einverstanden.<br />

Auf eine nochmalige Fürsprache des Bell erbietet Margarete von Hatt- bzw. Hattenstein sich, falls Itgen<br />

das Deputat des Graven zu gering ist, ihr eine jährliche Besoldung zu geben; auch solle ihr bleiben,<br />

was sie von Lehrkindern oder sonst an Geschenken oder Belohnung erhalte.<br />

Wer war dieser Ermerich vom Hoff, genannt von Bell? Vielleicht Emerich von Loinstein, war ein Sohn<br />

von Gerlach von Loinstein und der Anna von Mettenhausen = Wüstung zwischen Obershausen und<br />

Niedershausen. Emerich von Loinstein heiratete am 28. Januar 1603 die Irmgard von Breitenbach, sie<br />

war eine Tochter des Hans Jacob von Breitenbach und der Gertrud Schall von Bell, die im Jahr 1627<br />

verstarb. Breitenbach ist heute eine Wüstung bei Lahr.<br />

Adam Schall von Bell, in Colshusen geboren, trat 1608 mit besonderer Genehmigung des<br />

Jesuitengenerals Acquaviva erst siebzehnjährig in das von Jesuiten geleitete Collegium Germanicum<br />

in Rom = Villa Mar als Student ein. 1611 wurde er Mitglied des Ordens selbst, 1617 wurde er zum<br />

Priester geweiht.<br />

Um Jahr 1585 wird ein Ludwig Im Hoff der Apotecker erwähnt, er tätigt einen Zunftkauf mit Beistand<br />

seines Schwähers bzw. Schwagers, des Apothekers Martin Werenfels (Sfz. 25, 356). Im Jahr 1593 ist<br />

Ludwig im oder vom Hoff der Stubenmeister.<br />

Langenscheid oder Langenstein? gehört seit ältester Zeit zur Esterau = Esterreich. <strong>–</strong> Esten = Astina,<br />

erste urkundliche Erwähnung 950. Erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens Langenscheid<br />

(Langscheyt). Im Jahre 1298 unterhält das Kloster Thorn oder Thron = Dehrn einige Güter und<br />

Rechte, die es vor dem Jahre 1500 dem Marienstift in Diez verkauft. Der größte Teil des<br />

Langenscheider Grundbesitzes dürfte jedoch den Landesherren, den Graven von Nassau, gehört<br />

haben. Die Dörfer Mühlberg und Wilsberg = Wilsenroth? kamen im Jahr 1301 als Schenkung an das<br />

Kloster Seligenstadt ( bei Schliephage ).<br />

Die Stiftung dieser Dörfer wird zwar offiziell bezweifelt, sie kommen aber in den Arnsteiner Urkunden<br />

vor. Die Spechte von Bubenheim bzw. Papenheim verkauften im Jahr 1308 Gefälle und Weinberg in<br />

Langenscheid, die sie von Nassau belehnt hatten. Das St. Florianstift besitzt im Jahr 1352<br />

Grundeigentum in Langenscheid. Das Stift war Kirchherr der Kirche zu Esten (Holzappel), der<br />

Mutterkirche der Esterau. Die älteste Urkunde aus dem Kloster Arnstein, ist angeblich ein Zinsregister<br />

vom Ende des 14. Jahrhunderts. Arnstein hatte Gefälle in Langenscheid. Egenolf und Heinrich von<br />

Langenscheid und die Töchter Gertrud und Cunigunde waren vornehme Wohltäter des Klosters.<br />

Desgleichen Emele, die Frau des Johannes von Langenscheid, für welche deren Sohn anlässlich des<br />

Jahresgedächtnisses all seine in Rupprechtsberg verkauften Güter gestiftet hat - Stift =<br />

ausgegangenes Dorf bei Dornberg. Zwei Brüder von Langenscheid streiten um den Besitz des<br />

Lehnsgutes in Langenscheid. Schultheiß und Schöffen zu Esten <strong>–</strong> dort war das Zehntgericht <strong>–</strong> belegen<br />

das Gut mit Arrest und Pfändung. Weinbau wird an allen Talhängen der Lahn betrieben. Vor dem<br />

30jährigen Krieg sind die Dörfer so klein, dass man sie mit der heutigen Größe nicht vergleichen kann.<br />

Esten hat vier bis fünf Häuser, Langenscheid ist größer, besitzt aber keine 20 Häuser. In diesem<br />

grausamen Krieg herrschen Pest- und Blatternepidemien furchtbarsten Ausmaßes. Diez leidet durch<br />

dauernde Einquartierungen entsetzlich. Langenscheid wird schlimm verwüstet. Von ursprünglich 30<br />

Häusern stehen nur noch fünf. Die Krieger missbrauchen das Papier der Kirchenbücher als<br />

Büchsenstopfen. Die Urkunden werden nicht vernichtet, sondern in die mit Pseudo-Möchen besetzten<br />

Klöster zum Fälschen und Umschreiben gebracht.<br />

Die Gemeinde streitet im Jahr 1512 mit den Adligen von Haßlern aus der Graveschaft Diez wegen<br />

einer Viehweide. Im Jahr 1517 beginnt die mit Blut getränkte Reformation mit dem angeblichen<br />

Anschlag der 95 Thesen an die Kirche zu Weißenberg. Abgeordnete der Herren treten zusammen, um<br />

Luthers Lehre einzuführen. Ein zweites Treffen findet im Herbst des gleichen Jahres in Nassau statt.<br />

Darauf folgen im Jahr 1538 die Zwangs-Einführung der Reformation und 1544 die erste Visitation -<br />

Langenscheid hatte Besetzungsrecht -.<br />

Collatores der Kirche zu Esten waren die Graven zu Nassau und zwar Weilburg und Idstein einmal und<br />

Dillenberg zweimal. Den Hauptaltar hat ein Pfarrherr zu konferieren oder einem Pfarrer zu übertragen.<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 115 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!