-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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er das nemlich. Da lachte der Hofkammer Rath und sagt: Der hat längst bezeahlt und brauch in<br />
Zukunft keinen Bürgen mehr. Nun wie er nach Hause kam, liß er mich gleich rufen, warum ich es<br />
ihm nicht gesagt, wie ich bezahlt hatte. Ich sagte: Ihr wist doch was ihr gsprochen im Ort, drum<br />
habe ich es euch nicht gesagt.<br />
Im Jahr 1819 brante Driedorf fast ganz ab, das Schulhaus und die Kirche. Es war auf einen<br />
Sontag Nacmittag. Es war durch eine Tabakspfeife angegangen. Ich kam grad von Weilburg und<br />
wie ich obig Niedershausen kam, sah ich den Rauch wie ein dieke Wolke aufsteigen. Ich kam<br />
heim und sagte zu meiner Frau, es brent in Driedorf oder in Mademühl, von denen eins. Ich zog<br />
meine Sontags Monthur aus und die Werktags an. Ich hatte mich kaum angekleidet, da waren<br />
die Orter da. Wir liefen hinauf, es war aber schon gröstentheils nieder gebrant. Das Schulhaus<br />
brante noch, die Kirche war noch unversehrt, si gieng an von der Hieze oben in Turm. Es brante<br />
am Anfang wie ein Licht, aber bald fraß es um sich, das Feuer. Es dauerte noch eine Zeit lang<br />
bis die Gloken hinab stürzten, mit einem so großen Geprassel.<br />
Es dauerte nicht lange da brante auch in Westerburg der Oberfleken ab, wo ich nicht bey war.<br />
Den andern Tag kam schon ein Beker hier her, ein alter Mann. Er schrieb sich Fukert und<br />
verargotierte mir ein Dopelt Wohnhaus, 50 fus lang, 30 fus tief, vor 800 fl und einen Kronthaler<br />
Trank. Ich bekam das Holz hier in der Nähe, den Schu zu 6 Xr im Rothenbaum und die Bauern<br />
fuhren es vor essen und trinken, da hatte ich Geld dran verdint. Ich baute in diesem Jahr die<br />
Schneidmühl, aber unter schlichtig. Im Jahr 1821 baute ich ein Haus in Erfort ( = Arfurt ) und eins<br />
nach Niedershausen.<br />
Im Jahr 1822 hatte es in Heisterberg gebrant, da baute ich Haus und Scheuer dahin.<br />
Im Jahr 1823 eine Scheuer dem Peter Lenz daselbst.<br />
Im Jahr 1824 zu Beilstein und Gusternhain<br />
Im Jahr 1825 die Schul nach Merenberg und dem Engelmann sein Gebäude<br />
Im Jahr 1826 nach Weilburg und Münchhausen<br />
Im Jahr 1827 dem Schultheis Mohn seinem Eydam<br />
Im Jahr 1828 die Schul in Weinbach<br />
Im Jahr 1829 dem Schultheis Bastian in in Reh ( = Rehe) sein Haus<br />
Im Jahr 1830 Wirthschaft angefangen, welche imm er noch fort dauerte<br />
Im Jahr 1831 baue ich das Ekonomiegebäude nach Mehrenberg<br />
Im Jahr 1832 baute ich eine Scheuer nach Mademühl ( = Madenmühlen ) und das Haus kont ich<br />
nicht bauen, weil ich die Gicht bekam und hatte 3 Jahr. Ich hatte es im rechten Bein und konnte<br />
nicht gehen. Ich muste fahren oder reiten. Nun waren auch die Schulden wieder angewachsen<br />
und klagten.<br />
Die Johannisburg war abgebrant und der Förster Roth wohnte in meinem Haus. Nun wolte er es<br />
gerne kaufen. Aber er war ein Lump wie ich und hatte kein Geld wie ich auch. Jetzt hatten wir<br />
den Sondermann zum Schultheis. Ich ging lieber nach Weilburg als bey den und der war doch so<br />
arm gewesen, dass ihn die Läus gebissen haben. Aber er schrieb den Schuldnern sie solten<br />
kommen, sonst bekämen sie nichts. Sein Sohn der Förster war, lies mich einmal einen Abend<br />
rufen und sagte zu mir: Ich solte doch einmal meine Schuld angeben. Ich sagte zu ihm: Willst du<br />
weiter nichts. Er sagte: Nein. Nun sagte ich: Du und dein Vatter, ihr wißt es doch besser wie ich,<br />
denn ihr schreibt ja den Schuldleuten, sie solten kommen, sonst bekommen sie nichts mehr.<br />
Es war nun gut. Ich wurde aufs Amt beortert, da sprach der Ampist Winter zu mir: Hier ligt der<br />
Conkurs über euch vor. Seid ihr das zufrieden. Ich sagte: Nein, ich bin es nicht zufrieden. Warum<br />
nicht sagte Winter. Ich sagte: Weil ich mehr Vermögen wie Schulden habe.<br />
Aber nach dem Schultheis sein Bericht nach nicht. Da sagte ich, er solte mir einmal die<br />
Schätzung vorlesen. Da fing er an dem Haus an, das Haus zu 1000 Gulten. Ich sagte: Es sind<br />
mehr als 1600 geboten. Nun kam die Schneidmühl zu 300 Gulten. Da sagte ich: Ja, wenn das so<br />
schlecht taksiert ist, da kann das nicht fehlen. Die Schneidmühl habe ich zweymal gebaut. Erst<br />
oben her, nach oben schlichtig und nksotete mich mit dem Platz 2500 fl. Ja, sagte er, wenn das<br />
so ist, dann geht das nicht, so kann es nicht sein. Jetzt kam der Geheime Rath Pachenstecher<br />
von seinem Stuhl und legte sich auf den Tisch vor Hern Winter und sagte: Der Conkurs mus<br />
über ihn ergehen. Er stak aber mit dem Schultheis Sondermann unter einer Dek. Aber Winter<br />
sagte zu ihm: Un der Conkurs muss nicht ergehen und es geht sie gar nichts an. Es ist meine<br />
sache und was thun sie hier. Warum bleiben sie nicht auf ihrem Stuhl sizen. Er schwieg still und<br />
sezte sich wieder auf seinen Stuhl. Dann sagte Winter zu mir: Ihr seid nicht verklagt, wei auf<br />
zwey Posten, den einen von 14 Gulten, den andern zu 15 Gulten, die Haupt Schuldner wollten<br />
euch noch ein halbes Jahr warten, wie wolt ihr die Schuld bezahlen. Da sagte ich: Das Haus will<br />
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