-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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et destruendeum opera hujusmodi, aggravabitur intolerabiliter flagellis Christinorum. <strong>–</strong> Si igitur<br />
christiani scirent haec opera auctoritate papali facienda ad impedienda mala Christianorum, satis esset<br />
laudabile, et non solum propter mala repellenda, sed ad promotionem quorumcunque utilium.<br />
Der Franziskaner Roger Bacon hat, der im Alter von 80 Jahren ad 1294 starb, hinterließ einige recht<br />
seltsame Aufzeichnungen: Bacons Schriften zeichnen sich durch eine Lebendigkeit aus, wie wir sie<br />
selten in der Hoch-Scholastik finden, und seine Ungeduld, die sich mit rätselhafter Klarsicht paart, läßt<br />
ihn zuweilen wahrhaft erstaunliche Voraussagen machen: „Zuerst will ich Dir", sagt er in einem seiner<br />
Briefe, „von den wunderbaren Werken der Kunst und der Natur erzählen; dann werde ich Dir ihre<br />
Ursachen und ihre Form beschreiben. Dies hat nichts mit Magie zu tun, denn die Magie steht weit<br />
unter solchen Dingen und ist ihrer nicht würdig. So können z. B. Wasserfahrzeuge hergestellt werden,<br />
riesige Schiffe für Flüsse und Meere. Sie bewegen sich ohne Ruder, und ein einziger Mann kann sie<br />
besser lenken, als wenn sie voll bemannt wären. - Dann gibt es auch Wagen, die sich ohne Pferde und<br />
mit ungeheurer Geschwindigkeit bewegen; wir glauben, dass solcherart die Kampfwagen des<br />
Altertums waren, die mit Sicheln versehen waren. - Auch Flugmaschinen können gebaut werden. Ein<br />
Mann sitzt in der Mitte und bedient etwas, das die künstlichen Flügel der Maschine wie bei den Vögeln<br />
flattern läßt. - Man kann auch ein kleines Gerät zum Herablassen schwerer Lasten machen, das in<br />
Notfällen höchst nützlich ist; denn mit einer Maschine, die nur drei Finger hoch, drei Finger breit und<br />
noch weniger dick ist, könnte ein Mensch sich und seine Freunde aus Gefängnishaft befreien und sich<br />
hinauf- und wieder hinunter bewegen. - Ferner kann man eine Maschine bauen für Unterwasserfahrten<br />
auf Flüssen und Meeren. Sie taucht auf den Grund ohne Gefahr für den Menschen. Alexander der<br />
Große hat eine solche Maschine benutzt, wie wir von dem Astronomen Ethicus wissen. Derartige<br />
Maschinen wurden schon vor langer Zeit und werden auch heute noch gebaut, ausgenommen<br />
vielleicht die Flugmaschine . .. Noch unendlich viele andere solche Dinge können verfertigt werden:<br />
Brücken, die ohne Pfeiler Flüsse überspannen, oder andere kunstvolle und neuartige Stützen und<br />
Vorrichtungen."<br />
Wenn unsere Alten sagen und sagten: “Alles was es heute gibt, war schon Mal da”,<br />
so haben sie nicht unrecht.<br />
Roher gestaltete sich natürlich diese Ansicht bei den Rothen Rittern = Johanniter, vom Volk die Rothen<br />
Pfaffen genannt. Mit welchem Imgrimm die Tempelherren die Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen in<br />
Phalästina = Polestain <strong>–</strong> Lepe- bzw. Lewestein betrachteten, lehrte besonders die Sirvente des<br />
Troubador le Chevalier du Temple. Christus schien zu schlafen und der große Zauberer Mahomet<br />
alleine zu regieren. Wer also Glück und Erfolg sehen wollte, musste von diesem borgen. Die geheimen<br />
Wissenschaften der Saracenen sich anzueignen, wie Baco von Verulam <strong>–</strong> 1561 <strong>–</strong> 1628 - es wollte,<br />
fehlte es den rothen Rittern an Vorbereitung, aber sie fanden bei ihnen auch einzelne Zaubermittel und<br />
Talismane, um unverwundbar und siegreich in der Schlacht zu sein, Reichtum, Ehre und Macht zu<br />
gewinnen oder dergleichen, deren Gebrauch war leicht erlernbar. Der Nutzen des Ritter-Ordens, den<br />
sie schon längst gewohnt waren, selbst dem Interesse der Kirche vorzuziehen, deckte die Schuld.<br />
Sofern nun die Kraft dieser Mittel von bösen Geistern abhing, so ist es nicht undenkbar, dass diese<br />
rothen Ritter sich für eine Zeit von Gott losmachen zu müssen glaubten, um den Zauber nicht zu<br />
lähmen, mit der Voraussetzung, sich späterhin noch zeitig genug für das Heil der Seele mit Gott wieder<br />
zu versöhnen.<br />
Mit der menschlichen und irdischen Ideologie der Kirche wäre das vielleicht zu machen, doch vor Gott<br />
kann man damit kaum bestehen. Ähnlichen Ursprung hatten vielleicht auch die so genannten<br />
Ketzereien, deren Gregor IX. angeblich die Johanniter beschuldigte. Im Jahr 1312 gingen alle<br />
Besitztümer der Templer auf die Johanniter über, die nun zumeist unter der Bezeichnung Rothiner<br />
auftraten, vom Volksmund “Rothe Pfaffen” genannt wurden und nationale Unterabteilungen, so<br />
genannte “Zungen” oder Zangen bildeten.<br />
Anhang: Das St. Walpurgis- Stift zu Weilburg betreffend.<br />
Seit dem 10. Jahrhundert namentlich seit dem Jahr 913 bestand zu Weilburg ein männliches Stift der<br />
heiligen Walpurga, sie war eine Nichte des Heldenbekehrers Bonifacius, der nach “Vogels<br />
Limburger Chronik”, Einleitung Seite 7, wahrscheinlich von dem deutschen Kaiser Conrad I. von ad<br />
911 bis 918 gestiftet worden ist. Es gehört zum Noralcapitel in Vest-Lahr bzw. Wetzlar und hatte eine<br />
Stiftkirche und eine Stiftschule, die dann in der Folgezeit in das jetzige Landes-Gymnasium zu<br />
Weilburg umgewandelt wurde.<br />
Im so genannten Dreißigjährigen Krieg hielt der Grave Philipp Reinhard der Ältere bzw. Elitere von<br />
Solms zu Gustav bzw. August Adolf. Er war dessen geheimer Ratspräsident und Obrist zu Roß und er<br />
erhielt damals zur Belohnung für seinen Verrat am heiligen Land die Comthurei Wihsele zum<br />
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