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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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etrieben. Ihm folgten Christian Horz, Wilhelm Horz und im Jahr 1807 Georg Horz. Um in den Genuss<br />

der Erbleihe zu kommen, musste Georg Horz 800 Florin so genannten Kaufschilling dem Obernehmer,<br />

sprich Landesherren, zahlen, sowie jährlich ein Canon nebst Gewürzgeld und weitere sonstige Abgabe<br />

leisten. Im Jahr 1821 übernahm Christian Jung aus Westerburg, er war der Schwiegersohn des Georg<br />

Horz, die Neumühle, sie dann aber im Jahr 1835 seinem Schwager Johann Georg Horz überließ. Der<br />

vorgenannte Christian Jung ist der so genannte Ahnherr der in Barig-Selbenhausen verbreiteten<br />

Familiensippe Jung. Von Johann Georg Horz übernahm sein Sohn Philipp Adam Horz im Jahr 1869<br />

die Neumühle. In den Jahren zwischen ad 1876 und 1886 wechselte die Mühle mehrfach ihren<br />

Besitzer, bis sie im Jahr 1886 von Theodor Adam Strobel aus Barig-Selbenhausen erworben wurde.<br />

Richard Engelmann, der Schwiegersohn des Theodor Adam Strobel, und seine Ehefrau Emma<br />

geborene Strobel aus Barig-Selbenhausen übernahmen die Neumühle im Jahr 1906. Von ihnen<br />

erwarb sie Jacob Ziegenhain aus Weidenhausen im Hinterland.<br />

In Barig, ehemals Parich, unmittelbar am Dorf und etwa 700 m unterhalb der Neumühle, liegt die<br />

Baricher- oder die Pfeffermühle. Wahrscheinlich wurde sie im Jahre 1738 von Johannes Meurer um<br />

1680 in Hüblingen geboren, erbaut. Scheinbar wurde er von den Lehnsherren derer von Walderdorf<br />

bzw. Wallendorf, die außer Barig-Selbenhausen auch Reichenborn und Hüblingen zu Lehen hatten,<br />

nach Barig-Selbenhausen geholt. Er war herrschaftlicher Schultheiß und mit Anna Catharina Seelbach<br />

verheiratet. Angeblich wurde die Mühle als Schneidmühle erbaut. In den folgenden Jahren waren<br />

immer wieder andere Besitzer auf der Mühle, wurde aber schon im Jahr 1741 von Jacob Schamph, ad<br />

1744 von Jacob Zipp, um das Jahr 1754 von Philipp Matern und wiederum 5 Jahre später von Heinrich<br />

Pfeffer erworben. Nach ihm hatte auch die Baricher Mühle angeblich den Namen Pfeffermühle<br />

erhalten, während die Mühle vom Volksmund „Bonne Mühle“ bzw. Bannemühle genannt wird. Bonne<br />

Mühle kann aber noch aus der fränkischen Zeit stammen und Gute- bzw. Gutsmühle bedeuten. Philipp<br />

Christian Wagenknecht wurde nach Pfeffer Besitzer der Baricher Mühle, auf ihn folgte sein Sohn<br />

Georg Philipp Wagenknecht und von ihm übernahm sie Wilhelm Wagenknecht. Dieser starb im Jahr<br />

1907 an einer Darmverschlingung. Seine Witwe war, Luise, geborene Engelmann aus der<br />

Strobelsmühle. Im Jahr 1939 übernahm ihr Schwiegersohn Adam Walter die Mühle.<br />

Im Vöhler- bzw. Bielerbachtal finden wir die „Strobels-Mühle“, die auch als amtlicher Name „Die<br />

Selbenhäuser Mühle“ führt, der Volksmund nennt sie die Schnee-Mühle, die so angeblich nach ihrem<br />

Erbauer genannt worden sein soll. In den alten Unterlagen finden wir keine Namen Schnee, dieser<br />

Name kommt entweder aus dem fränkische Neiche = Neige, ausgesprochen Nejch, oder verdeutscht<br />

Neesch = Schnee, die Buchstaben bleiben zwar, wurden aber verdreht. Doch Schneemühle könnte<br />

auch aus dem französischen „chaine“, ausgesprochen „Schene“ oder Schen, dies wiederum bedeutet<br />

„Kette“, somit könnte man die Schnee-Mühle auch als Ketten-Mühle bezeichnen, was einen<br />

deutlicheren Sinn ergeben würde. Dreht man die Buchstaben des fränkischen Begriffs „chaine“,<br />

ausgesprochen Schaen, so erhalten wir Schnaei, so nennt der Volksmund den Begriff Schnee. Diese<br />

Mühle liegt in der Mitte der beiden Ortsteile Barig und Selbenhausen. Strobels Mühle soll im Jahr 1699<br />

oder 1709 von einem Johann Christian Schnee bzw. Jean Christian Chaine oder Neiche auf<br />

„Herrschaftlichem Grund“ erbaut worden sein. Egal wie auch immer, ganz sicher scheint es nicht zu<br />

sein, da schon die Jahreszahlen um 10 Jahre verdreht wurden.<br />

Der erste Sohn des Erbauers mit dem Namen Johannes wurde laut Kirchenbucheintrag im Jahr 1695<br />

in Selbenhausen in der „untersten Mühle“ geboren. An Erbleihpacht mussten jährlich 12 Achtel Korn<br />

und 2 Florin Gewürzgeld entrichtet werden, die später auf jährlich 38 Florin abgelöst wurden. Der Sohn<br />

des angeblichen Erbauers, Johan Philippe Schnee, erlernte dieses Handwerk und heiratete am 09. Juli<br />

1726 die Elisabeth Mehr oder Meir aus Selbenhausen. Er trat dann seinen Anteil an seinen Schwager<br />

Wilhelm Horz ab und erwarb die Erbleihmühle in Gemünden bei Westerburg, die er jedoch bald darauf<br />

wieder aufgab. Sein Ersuchen eine neue Mühle bei Barig bauen zu dürfen, wurde von gravelicher Seite<br />

abgelehnt. Die Tochter des Johann Philipp Schnee heiratete einen Müller mit dem Namen Johann<br />

Michael Strobel, deren Sohn Johann Philipp Strobel folgte ihm als Erbpächter, starb aber im Jahr<br />

1795. Nachdem seine zweite Frau mit den zwei Kindern aus erster Ehe und den fünf Kindern aus<br />

zweiter Ehe die Mühle mit großen Entbehrungen bis zum Jahr 1814 weiter geführt hatte, fiel die Mühle<br />

bei der Erbteilung an den jüngsten Sohn, Johannes Georg Strobel, der am 18. September 1789<br />

geboren und sich mit Christiane Schmidt, eine Tochter des Schulmeisters Schmidt aus Allendorf<br />

verehelichte. Im Jahr 1843 wird Georg Engelmann als Erbpächter dieser Mühle genannt und im Jahr<br />

1850 erscheint Johann Georg Wilhelm Strobel, geboren am 02. Oktober 1818. Er sit ein Sohn des<br />

vorgenannten Johannes Georg Strobel, der mit Johannette Catharine Gath, geboren am 27.<br />

September 1826 in Philippstein, verheiratet war. Dessen Schwiegersohn Conrad Engelmann<br />

übernahm die Mühle im Jahr 1869 und löste die Erbleihe ab.<br />

Zu ihrer Ablösung musste für die Dauer von 44 Jahren und einen Monat jährlich 137,11 Mark,<br />

zusätzlich 14,14 Mark Wasserzins entrichtet werden. Conrads Sohn, Otto Engelmann senior, der die<br />

Minna Kämper aus Kalkofen an der Lahn im Jahr 1920 heiratete, besaß die Mühle seit eben diesem<br />

Jahr 1920. Seine beiden Kinder Otto Engelmann junior, verheiratet mit Gerda Moses aus Heinzenberg<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 67 6

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