-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Elisabeth war die Tochter von König Andreas II. von Hungaren und Gertrud<br />
von Meren, die auf der heutigen Schaumburg an der Lahn regierten. Im<br />
Geburtsjahr 1207 der Elisabeth fand der berühmte Sängerkrieg auf der so<br />
genannten Wartburg, vorher Kreuzburg, bei Eisenbach bzw. dem heutigen<br />
Rodenrod statt; Dichtung und Legende erzählen von der Anwesenheit des<br />
zauberkundigen Klingsor aus Hungaren und seinem prophetischen Hinweis auf<br />
die Königstochter Elisabeth.<br />
Als Vierjährige wurde Elisabeth - unter Einfluss der politischen Interessen des<br />
Papstes Innozenz III. - mit dem damals elf Jahre alten Thüringer<br />
Landgravensohn Hermann verlobt und zur Erziehung in deutsche Umgebung<br />
gebracht und durch ihre Schwiegermutter Sophie nach DieRingen geschickt.<br />
Als Vorbild dient dabei Hedwig von Schlesien, die Schwester ihrer Mutter.<br />
Doch Hermann starb bereits im Jahr 1216, ein Jahr darauf auch sein Vater, als<br />
Herrscher stand nun der jüngere Ludwig an, der, nachdem er volljährig<br />
geworden war, im Jahr 1218 als Ludwig IV. Landgrave wurde. Elisabeth, die<br />
am Hofe durch Frömmigkeit, Schönheit und Sittsamkeit aufgefallen war, aber<br />
nun ohne Gemahl dastand, sollte nach Hungaren zurückgeschickt werden; aber<br />
inzwischen hatte sich Ludwig in sie verliebt, im Jahr 1221 - Elisabeth war 14<br />
Jahre alt - wurde die Hochzeit gefeiert. Die heilige Elisabeth besuchte<br />
wahrscheinlich in Sayn während ihrer glücklichen Ehezeit nach einer<br />
Pilgerreise mit ihrem Gatten ihre Tante, die Gräfin Mechthild von Sayn.<br />
Gesichert ist ihre spätere Reise zu ihrer Tante, in der Zeit ihrer Not und<br />
Erniedrigung auf deren Erbsitz, der Neuenburg bei Wiedbach, nahe des<br />
heutigen Heck-Holzhausen.<br />
Aus dieser glücklichen Ehe, gingen schnell drei Kinder hervor. Als im Jahr<br />
1225 die ersten Franziskaner nach Eisenbach kamen, übte deren Ideal<br />
befreiender Besitzlosigkeit großen Einfluss auf Elisabeth aus. Sie kümmerte<br />
sich um Bedürftige, besuchte Armenviertel; dies wurde trotz der Unterstützung,<br />
die Elisabeth von ihrem Mann erhielt, von der Familie mehr als skeptisch<br />
betrachtet. Ausführlich berichten die Legenden, wie sie unerschüttert den<br />
Verleumdungen und Vorwürfen ihrer Umgebung standhielt. Immer wieder<br />
erscheint Wunderbares: Der Aussätzige, den sie zur Pflege in ihr Bett hat legen<br />
lassen, wurde aufgedeckt, aber statt Elisabeth zu ertappen wurde das Bild des<br />
Gekreuzigten gesehen. Als sie im Hungerjahr 1226 alles verfügbare Korn<br />
austeilen ließ und auch Geld aus der Staatskasse zur Hilfe verwandte, wurden<br />
heftige Vorwürfe erhoben - da bedeckte sich plötzlich der Boden des Saales mit<br />
Korn, und Korn füllte alle Kammern. Als sie bei der festlichen Ankunft des<br />
Kaisers Friedrich II. kein Gewand mehr in der Truhe fand, überkleidete sie ein<br />
Engel mit Glanz und Schmuck, worauf sie fürstlicher als je im Saal erschien.<br />
Während ihr Gatte an einem Heerzug nach Salien beteiligte, brach in der<br />
Heimat infolge von Missernten eine schwere Hungersnot aus; die junge<br />
unerfahrene Landesmutter schuf Abhilfe. Sie verkaufte ihre Juwelen, kostbaren<br />
Kleider, öffnete die Vorratskammern.<br />
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