-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Nun wurde er als Toter durchs Burgtor getragen, das man zum festlichen Empfang geschmückt hatte. Seine Braut, die<br />
Burgjunfer, glaubte sie könne dieses Herzeleid niemals überwinden. Doch auch damals ging das Leben weiter und sie fügte<br />
sich ihrem Schicksal. An der Stelle, wo dieses Unglück geschah, ließ die edle Jungfer ein Steinkreuz errichten mit folgender<br />
Aufschrift::<br />
„1221.<br />
Uffr Velde ( uffer Velde = vor Kloster Velde, Wüstung bei Villmar. ( Aus Velde wurde dann Fulda. )<br />
blieb hie tod<br />
blieb er tot,<br />
der Vest Mann<br />
der Burgmann oder Ritter<br />
Veith von Helmenrod<br />
Vogt von Helmenrod<br />
Bitt Gott für sein Seel.<br />
Bittet Gott für seine Seele.)<br />
Die Kykelnburg, die angeblich im so genannten Bauernkrieg gelitten hatte, ist heute völlig vom Erdboden verschwunden. Der<br />
angebliche Gedenkstein des oben genannten Ritters steht heute in der Nähe von Aschaffenburg, dessen Name vor seiner<br />
Zwangsversetzung Schaffen- bzw. Schavvenburg = Schawenburg bzw. Schaumburg war. ( Quelle: Spessart-Sagen, Valentin<br />
Pfeifer, Aschaffenburg 1948, S. 37ff. - Pattloch <strong>–</strong> 1977) Diese Sage ist scheinbar dem historischen Roman aus dem Jahr 1822<br />
von Falck, J. mit dem Titel „Schicksale der Familie Veits von Helmenrod“, nachvollzogen worden, die sich aber schon im 12.<br />
Jahrhundert eben in Schaffenburg bzw. Schavvenburg abgespielt haben soll ( vv = w ).<br />
Enkenbach bestand schon in Form eines Klosters seit dem Jahr 1148, denn in diesem Jahr gründete<br />
Grave Ludwig von Arnstein zusammen mit einem Adeligen, dem Hunfried von Calenborn, das<br />
Prämonstratenserinnen-Kloster Enken- bzw. Enchenbach, das mit Grundbesitz und grundherrlichen<br />
Rechten und darüber hinaus ausgestattet wurde.<br />
Auf ad 1225 ist der Beginn der Bautätigkeit an der Klosterkirche in der Talaue anzusetzen. Um 1272<br />
soll der Bau fertiggestellt gewesen sein. Durch Erwerb der Zehntgerechtigkeit zu Calenborn und<br />
Schenkung des Patronatsrechts <strong>–</strong> ad 1273 - an der ebenfalls im 13. Jahrhundert errichteten alten<br />
Pfarrkirche der Dörfer Calenborn und Enkenbach hatten die Pröpste des Klosters die alleinige<br />
Herrschaft über die zwei Dörfer erlangt.<br />
Das Kirchspiel Neunkirchen war angeblich ehemals eine Vogtei, die Herren von >Merenberg< waren<br />
die Lehnsherren. Die Kirche mit dem romanischen Turm gehörte früher angeblich dem St. Georgsstift<br />
zu Limburg. Bei Neunkirchen, das ursprünglich Brockelebach bzw. ad 1059 noch Brechelebach hieß<br />
und seinen Namen nach der Erbauung seiner Kirche wechselte, lag die nassauische Kykenburg, die<br />
aber jetzt als verschwunden bezeichnet wird. Im Mittelalter gehört der Ort zu Nassau-Weilburg, an das<br />
er im Jahr 1328 mit der Herrschaft >Merenberg< übergegangen war. In der ersten Hälfte des 17.<br />
Jahrhunderts kam dort Nassau-Hadamar im Sequester = Zwangsverwaltung von Nassau-<br />
Catzenellenbogen zum Zuge. Den Hinweis auf die letztere Herrschaft und auf den Schutzpatron<br />
Johannes den Täufer gibt das Siegel, das wahrscheinlich erst 1639/40 entstanden ist.<br />
Brockelebach = Hroggelebach oder Rochelebach = Rocheleberg oder Roggenberch.<br />
Scheinbar stand nahe dem verschwunden Kloster und Dorf Enkenbach eine Mühle, genannt Encenoder<br />
Enchenmulen, die im Jahr 1261 erstmals genannt wurde. Begütert waren im Jahr 1531 die von<br />
Steinbach. Gülten und Renten bezogen um das Jahr 1330 das Kloster Seligenstatt bei Seck, im Jahr<br />
1584 die Armen zu Hachenburg und 1625 die Kirche in >MerenbergMerenbergMerenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 121 1