-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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und nur der Kernbereich zum ehemaligen Amt Hüttenberg gehört. Das Amt Hüttenberg umfasste<br />
Allendorf, Annerod, Dornholzhausen, Dutenhofen, Ebersgöns, Großenlinden Linden, Hausen,<br />
Hochelheim, Hörnsheim, Kirchgöns, Cleeberg, Langgöns, Leihgestern, Lützellinden, Niederkleen,<br />
Pohlgöns, Rechtenbach, Vollnkirchen,Oberkleen, Volpertshausen und Weidenhausen, wobei Annerod<br />
und Hausen außerhalb des geschlossenen Gebietes der anderen Dörfer liegt. Die Hüttenberger Tracht<br />
findet sich in allen Dörfern des ehemaligen Amtes und auch in Münchholzhausen, aber nicht in Hausen<br />
und Annerod. Die Hüttenberger Hoftore findet man jedoch im Süden bis Langenhain und Ober- und<br />
Niedermörlen, im Osten bis Obbornhofen, Langsdorf und Steinbach und im Norden bis Krofdorf. Da es<br />
unter den Dörfern kaum Gemeinsamkeiten gab, kamen die Bezeichnungen „Hüttenberg“ und<br />
„Hüttenberger Land“ erst ab 1900 auf, sie standen für die „guten alten Zeiten“. Auch die „Hüttenberger<br />
Tracht“ entwickelte sich als gemeinsame Tracht relativ spät, nämlich etwa ab Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts, mit nostalgischem Rückblick auf frühere Zeiten.<br />
Die bis heute bestehenden Feindschaften und teilweise üble Nachreden, die unüberwindliche Grenzen<br />
zwischen diesen Ortschaften aufzeigen, sind nur nachzuvollziehen, dass man davon ausgehen muss,<br />
dass man der Zeit der Zwangsversetzung, die Ortschaften aus verschiedenen Gebieten nach hier<br />
brachte. Selbst die enormen Veränderungen im heimischen Dialekt, in den Nachbarorten, zeugt von<br />
dieser Tatsache. Der gewollte Vorteil lag wohl darin, keine gemeinsamen Vorfahren, keine<br />
gemeinsame aufgebaute Überlieferung, erzeugte eine offene Feindschaft und nur so war das ganze<br />
Gebiet von einem Herrscher regierbar. Dieses erfolgreiche Prinzip gilt noch heute, als „multi-culti<br />
system“ bzw. molto-salti-mystes = ich habe keine Wurzel mehr, dann mach deine auch kaputt, damit<br />
alle entwurzelt sind.<br />
Der heutige Seeweiher, auf dem sich vorher ein herrliches Schloss oder Herrenhaus befunden haben<br />
soll, das in einer Nacht, im 15. Jahrhundert, mit einem großen Knall, den man in der ganzen Mark<br />
gehört habe, in der Erde verschwunden sein, scheint in jenen Tagen entstanden zu sein.<br />
Er befindet sich unterhalb des Markflecken Mengers- bzw. Morganeskirchen. Sein Hauptzufluss ist der<br />
vom Rielstein in der Gemarkung Mittelhofen kommende Bach. Der Sehe- bzw. Seeweiher wurde<br />
angeblich von Grave Johann von Beilstein im Jahr 1452 mit Bewilligung des Graven von Diez erbaut.<br />
Des letzteren Erlaubnis war deshalb nötig, weil der Bach da selbst die alte Grenze zwischen den<br />
Territorien Beilstein und Diez bildete und der Weiher nach Stauung des Bachs sich auf das Gebiet<br />
beider Landesherren erstrecken musste, und zwar zum größten Teil auf die Gemarkung Waldernbach,<br />
ehemals Dernbach, im ehemaligen Diezschen Amt Hadamar. Der Staudamm durch die Talmulde ist<br />
mit Basaltsäulen aus dem nahen Bergkopf gesichert und so breit angelegt, dass man auch die Straße<br />
Mengerskirchen nach Waldernbach hinweg führen konnte. Nahe an der Straße, am südlichen Rand<br />
des Sees, erhebt sich die Ruine der Liebfrauenkapelle in der die heilige Genoveva, die Mutter des<br />
Artus = Hartus und der Reine Marien bzw. Königin Morgane, begraben liegt.<br />
Etwa 5 km Tal abwärts befindet sich der Bieler- bzw. Vöhlerweiher auf der Merenberger Gemarkung.<br />
Seine Erbauung soll nach der Entstehung des Seeweiher, also im 15. Jahrhundert, erfolgt sein. Meines<br />
Erachtens sind die beiden Weiher erst Mitte des 18. Jahrhundert, also in der Zeit der größten Welle<br />
der Zwangsumsiedlungen ab ad 1735 entstanden. Die Unterhaltung dieses Staubeckens erforderte<br />
viel Umsicht und Unterhaltungskosten. Die Überlieferungen erzählen uns von einem Bau im Jahr 1768<br />
in dem eine Wasserablassanlage <strong>–</strong> Wehr + Steg + Kändel <strong>–</strong> erbaut und der anschließende 40 Meter<br />
lange Kanal, in Mauerwerk mit Wölbung, 80/115 cm im Lichten weit, ausgeführt wurde.<br />
An dieser Arbeit haben u. a. mitgewirkt der Maurermeister Hirschhäuser aus Edelsberg,<br />
Zimmermeister Glöckner und der Seegräber Vigel oder Weigel.<br />
Ein halbes Jahr später, im Frühjahr 1769, ist der Damm „ hinter dem so genannten Zapfengestell“<br />
wieder durchgebrochen, wobei von dem im Jahr vorher eingesetzten 1500 Karpfensetzlingen, nahezu<br />
700 Stück talwärts in die Lahn geschwemmt worden. Der Fürst war wütend und forderte von seinem<br />
Bauinspektor Stell, Maurermeister Hirschhäuser und dem Dammdichtungsspezialisten Vigel oder<br />
Weigel die Ersetzung des 120 Gulden betragenden Schadens. Auf ihr Bittgesuch hin ermäßigte dann<br />
„Serenissimus“ den Schadenersatz um 35 Gulden. Bei der Wiederherstellung des Dammes wurde der<br />
solms-braunfelsische Damm-Macher Hedrich hinzugezogen.<br />
Im Jahr 1770 berichtete Teichmeister Dänzer aus Weilburg, dass Fischottern in den Damm beim<br />
Zapfengestell einige Löcher gegraben und so den Damm gelockert hätten. Der fürstliche Bauinspektor<br />
stellte aber fest, dass die Wurzeln von zwei dort stehenden Eichen an der Dammlockerungen schuld<br />
seien, worauf die Bäume gefällt und der Damm wieder befestigt wurde. Man sieht also, dass der<br />
Weiher und seine Bauwerke noch sehr neu waren, denn solche Probleme tauchen immer nach der<br />
Erbauung eines Dammes auf, bis sich später das neue Erdreich gefestigt hat. In den Jahren 1801 und<br />
1805 fanden erneut Instandsetzungen am Bieler- bzw. Vöhlerweiher statt. Ab dem Jahr 1799 tritt hier<br />
Oberförster Rauch als Aufsichtsorgan des Weiher in Erscheinung. Die so genannten Mühlen gehören<br />
also zu den ältesten industriellen Unternehmungen und sind somit die Zerstörer der menschlichen<br />
Gemeinschaft und des Glaubens an den alleinigen Vater, den wir Gott nennen.<br />
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