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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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Pfarrherr Justus Cocus = Koch zu Allendorf bei Weilburg von der evangelischen Wahrheit abgefallen<br />

sei. Er wurde - wie es in alten Nachrichten verlautete - etlicher Verbrechen wegen von dem<br />

Hochgeborenen Graven und Herrn zu Nassau-Saraponten entsetzt. Er war nun ein Feind dieses<br />

Herrn, starb deshalb auch bald im Namen seines neuen Glaubens nach seinem Abfall von diesem.<br />

Von ihm, dem zweiten Pfarrer zu Allendorf, nach der Reformation, findet sich noch ein Revers und<br />

Glaubensbekenntnis, welches sicherlich von ihm besonders abgefordert wurde.<br />

Allendorf war angeblich der Sitz der Graven von Diez bzw. Nassau-Diez und der Herren von<br />

Merenberg sowie des Graven von Nassau-Saraponten, gemeinschaftliches Gericht für Allendorf und<br />

Hasselbach. Es gibt einen Galgen am Wolfersberg (Galgenkopf). Diez hatte das gräfliche Hoch- und<br />

Halsgericht, Merenberg das grundherrliches Recht bzw. die niedere Gerichtsbarkeit. Erhalt der<br />

Weistümer von ad 1526 und 1559. Nassau-Diez wird im 17. und 18. Jahrhundert angeblich aus seinen<br />

Rechten verdrängt. Güter und Rechte besaßen um die Jahre 1250 und 1288 der Erzbischof von<br />

Treveris bzw. Driedorf, im Jahr 1289 Mechthild von Nassau, geborene von Geldern, und durch ihre<br />

Schenkung das damals noch ortsansässige Kloster Altenberg, im Jahr 1288 die Graven von Diez und<br />

durch ihre Schenkung an das Stift Diez, in den Jahren 1455 und 1483 die Rübsame von Merenberg,<br />

1488 gibt es einen Eberhard von Merenberg, genannt Ruebsame ( b. Vogel, S. 341) und durch ihre<br />

Schenkungen des Stift zu Weilburg und die Pfarrkirche zu Usingen oder Fusingen, im Jahr 1670<br />

verpfändete Gottfried von Steprodt seinen freiadligen Hof an Johann Diler und Johann Georg Kortz, er<br />

war Keller- bzw. Hüttenschreiber zu , im Jahr 1684 verkaufte er an den Keller Franz Erzmann zu<br />

Weilburg, im Jahr 1734 erwirbt ihn Katharine Doredea Zecher, geb. Erzmann, deren Enkel wiederum<br />

verkaufen die Hälfte dem Fürsten Karl von Nassau-Weilburg.<br />

„Die Kinder von Peter und Grete bzw. Margarethe von Merenberg nannten sich ”von Allendorf”.<br />

Es handelte sich um Johann (1340 - 1369), Gilbrecht (1363 - 1382) und Heinrich (1363 - 1382). Im<br />

Jahre 1361 wurde die Burg in Allendorf von den Machthabern aus Triher zerstört. Dazu berichtet die<br />

Limburger Chronik des Johannes, Seite 39: „Ein Jahr darnach ward derselbige Cuno von Falckenstein<br />

alias von Dorchheim u. Weilburg Vormunder des Stiftes zu Triher bzw. Trevirence und zog auß mit der<br />

Statt Limpurg und gewann Aldendorf eines Ritters Wonung gelegen bey Merenburg, und war ein<br />

wüstes Hauß, und verbrannte das und zuschleifte es zumahl“.<br />

Außerdem wurde ad 1337 auch noch ein Canonius Conrad von Allendorf erwähnt. Im Jahr 1288<br />

schenkte Grave Gerhard von Diez das Patronatsrecht dem Stifte Diez. Das Pastorat der Kirche wird<br />

1289 dem Stift Diez zuerkannt. Auch den halben großen Zehnten bekam das Stift Diez zugesprochen.<br />

Das Vizepastorat wurde abwechselnd vom Stift Diez und den Herren von Merenberg besetzt. ( Q.:<br />

Allendorf im Strukturwandel <strong>–</strong> Adolf Perlemann.)<br />

Zu dem Titel „von Allendorf“ finden wir unter Johann von Allendorf <strong>–</strong> Stiftspropst von St. Burkhard und<br />

Bischöflicher Kanzler - 1400 bis 1496 <strong>–</strong> von Friedrich Merzbacher aus dem Jahr 1955, einige recht<br />

dubiosen Gleichnisse zu unserer Merenberger Urfamilie mit dem späteren Namen „von Allendorf“.<br />

Er beschreibt die Johann von Allendorf als den letzten Spross eines uradeligen frankischen<br />

Geschlechts. Er sagt: „ Johann von Allendorf begegnet uns auch unter dem Namen „von Aldendorf“.<br />

Merzbacher schreibt 200 Jahre später, also weit entfernt vom alten Volksmund und seiner<br />

Überlieferungen, dass Johann Gottfried Biedermann, in seinem 1749 erschienen Werk<br />

„Geschlechtsregister der reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken ....“, die Eltern des<br />

vor genannten Johann von Allendorf verwechselt habe.<br />

Mir persönlich scheint ein solcher Eingriff aus dem 20. Jahrhundert in das wahre Geschehen der<br />

damaligen Zeit, als eine irreguläre Maßnahme, die so nicht stehen bleiben darf. Merzbacher schreibt:<br />

„Seine beiden Eltern hießen nicht Conrad von Allendorf und Margarethe von Eberstein und auch nicht<br />

Conrad von Allendorf und Anna von Elkershausen...... Eine von dem Dechant Dietrich von Bibra am<br />

22. Februar 1494 angefertigte Urkunde über eine Jahrtagsstiftung Johannes von Allendorf löst das<br />

Rätsel, indem sie Johanns Eltern benennt. Es waren Hans von Allendorf und Irmel von<br />

VoElkershausen“.<br />

Nun der Hans von Allendorf heißt sowieso Johann von Allendorf und Irmel von VoElckershausen, wird<br />

eigentlich und richtiger Weise Irmel vo Elckershausen. Im gleichen Text auf Seite 6 erfahren wir: „Als<br />

Dienstsold versprach der Fürstbischof ihm, jährlich auf Martini ein halbes Fuder Wein in sein eigenes<br />

Fass zu Neustadt unter Salzburg gelegen zu liefern“. Auch hier sehen wir eindeutig, dass diese<br />

Überlieferung sonst nirgendwo wie auf dem Westerwald geschah, denn der Ort Neustadt liegt<br />

unterhalb von Salzburg, nur wenige km entfernt.<br />

Zur Lahn wäre noch zu vermelden, dass erst im 6. Jahrhundert die Lahn unter dem Namen Langona<br />

erstmals Erwähnung findet und zwar in den Versen des Bischofs von Pictavium. Zwischen 769 und<br />

1255, wo sie noch als Longina erscheint, lautet ihr Name nun Logena, Logana oder Lagune. Erst im<br />

18. Jahrhundert nachdem aus dem See Lagune ein Fluss Lahn wurde bilden sich die Namen wie<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 188 1

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