-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Dieser so genannte Liechtensteiner Hof bei Beilstein, wird im Volksmund als das Grünwieser Schloss<br />
bezeichnet.<br />
Auch hier erfahren wir wieder, das Stillschweigen oder Dulden müssen, der damaligen<br />
Zwangsversetzungen aller altehrwürdigen Orte des Westerwaldes in das heutige Gebiet<br />
Wetzlar/Gießen. C.D. Vogel schreibt: Das alte Rittergeschlecht der Mudersbacher komme aus dem<br />
Hohen Solmsischen und dem dortigen Ort Mudersbach an der Aar. Gleich nebenan gibt es noch den<br />
Ort Ahrdt, ehemals Hardt bzw. Hartus = Artus. Es gibt noch ein weiteres Mudersbach im Siegenschen.<br />
Das stimmt zwar in der Überlieferung, nur die Orte lagen vor ihrer Zwangsversetzung im<br />
Westerwaldgebiet, das ich nicht ohne einen tiefen Grund, das „Heilige Land“ bezeichne. Alle<br />
Überlieferungen in der die Orte, Burgen und Schlösser in der so genannten Dernbacher Fehde<br />
vernichtet worden sein sollen, sind in meinen Augen schlicht und einfach falsch. Der Mudersbacher<br />
Daniel stirbt in seinem Haus Hohlenfels, seine Vorfahren sterben alle auf Eygenberg bei<br />
Mengerskicrhen und eigentlich sollen sie aus der Nähe des heutigen Hohensolms kommen.<br />
Hohensolms war in jener Zeit von Limburg soweit entfernt, wie in unseren heutigen Zeit beispielsweise<br />
der Mond von der Erde.<br />
Die Schlußfolge ist, die Mudersbacher, Liechtensteiner, Greifensteiner und Beilsteiner entstammen<br />
aus ein und derselben Familie, das bezeugt auch ihre nachweisliche damalige Gütergemeinschaft. Als<br />
Ludewich von Mudersbach, laut einer nicht gedruckten Urkunde aus dem Jahr 1281, nach C. D. Vogel,<br />
der Abtei Marienstat, damals noch bei Arborn liegend, etliche Güter zu Daburg = Doberg schenkte,<br />
musste erst Conrad, genannt Wuste oder Wüste von Greifenstein, einwilligen und der Ritter Crafft von<br />
Greifenstein und Widekind von Liechtenstein, diese Schenkung besiegeln.<br />
Nach dem so genannten Aussterben des Hauses Greifenstein bekamen die Mudersbacher einen Teil<br />
als Erben zugesprochen.<br />
Im Jahr 1354 kam zu dem folgenden großen Streit im Francenreich. Der König von Engellandt zog mit<br />
großer Gewalt über den König vom Francenreich und eroberte und beherrschte das Land und nahm<br />
ihm Land, Leute und Schloss ab. König Johann von Francenreich, wehrte sich mit großer Macht<br />
dagegen, auf dass man sein Volk achten muss. Denn er kam mit mehr als 12000 Rittern und<br />
Knechten.<br />
Davon fielen 5000 Mann und König Johann von Francenreich wurde gefangen genommen, als er die<br />
Schlacht verloren hatte und wurde nach Engelland gebracht. Er wurde in Geld geschätzt und gegen<br />
Lösegeld freigegeben. An diesem Kampf nehmen viele Ritter vom Reine- bzw. Königsland und der<br />
Lahn teil. Besonders zu erwähnen bleibt der Grave Johann zu Nassawe, Herr zu >MerenbergMerenburgk< besiegt und es blieben drei ehrbare Männer<br />
tot, der eine hieß Hartung, und war ein Schulteiß und ein Schöffe zu Limburg und man achtete diesen<br />
Mann vor den allerbesten Layen = Weltlichen in dem ganzen Land. Außerdem wurden von ihnen noch<br />
zehn oder zwölf Männer gefangen genommen. Das taten die von >MerenbergMerenberg< erbaute auch die Dörfer Enkenbach und Breidenbach im<br />
Gericht Neunkirchen, mit dem dabei gelegenen Haus Kykeburg oder Kykelnburg. ( Quelle: Arnoldi, 2. Band,<br />
Seite 222. )<br />
Zu dieser Kykelnburg gibt es eine Sage, die sich in den Orten der Nachbarschaft abspielt und nicht wie heute angegeben bei<br />
Aschaffenburg. Die Sage lautet: Anfang des 13. Jahrhunderts wohnte auf dem Kykeburg bei Neunkirchen ein Ritter, der hatte<br />
eine Tochter, sie wurde wegen ihrer Herzensgüte weit und breit geehrt und geliebt. Die Armen der Gegend hatten an ihr eine<br />
große Wohltäterin und gingen niemals unbeschenkt vom Schloss.<br />
Ein junger Ritter aus der Nachbarschaft hatte um das edle Mädchen geworben und sich mit ihr verlobte. Nach Beendigung<br />
einer Fehde, an der Ritter Veith zur Erfüllung seiner Lehenspflicht teilnehmen musste, sollte die Vermählung sein. Die Fehde<br />
wurde von ihm siegreich beendet. Veith von Helmenrod eilte daraufhin mit seinen Mannen wohlgemut nach Hause. Schon<br />
leuchteten im Morgenrot die Zinnen der Kykelnburg, und das Horn des Turmwächters tönte zu ihrem Willkommen weit bis ins<br />
Tal. Veith von Helmenrod spornte sein Ross zu einem schnelleren Ritt an. Auf dem Burgberg konnte er seine Braut von weitem<br />
erblicken; sie winkte ihm zu, er vergaß vor lauter Wiedersehensfreude, dass sein Ross auf dem steinigen Pfade die Zügel<br />
brauchte. Schon strauchelte sein Pferd und der Ritter stürzet in und mit seiner schweren Rüstung vom Ross. Er fiel so<br />
unglücklich auf einen Felsen, dass er regungslos liegen bleibt und augenblicklich tot war.<br />
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