-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Catzenelnpogen, Wienden, auch Wien genannt, und Dietzs, Herrn zu Beilstein usw., datiert in<br />
Dillenberg den 04. August 1570, worin Er von den Wirdigen und Erbaren, Seinem lieben Besondern<br />
Dechant und Capittel des Stiffts zu Weilburgk günstiglich begehrt, ohne weiteren Verzug Ihm eine<br />
teugliche Persohn zur Verwaltung obiger Stelle zu praesentiren ... .<br />
Pfarrer Abicht schreibt im Anhang an sein Werk, der Kreis Wetzlar, aus dem Jahr 1837auf Seite 222:<br />
Das St. Walburgis-Stift zu Weilburg betreffend:<br />
Seit dem 10. Jahrhundert, namentlich seit dem Jahr 913 bestand zu Weilburg ein männliches Stift der<br />
heiligen Walpurga, sie war die Nichte des Heldenbekehrers Wynfrid alias Bonifatius, welches laut C. D.<br />
Vogel wahrscheinlich von dem Franken-König und deutschen Kaiser Conrad I., der von ad 911 bis 918<br />
regierte, gestiftet wurde. Es gehörte zum Ruralcapitel in West-Lahr bzw. Wetzlar und hatte eine<br />
Stiftskirche und eine Stifts-Schule, letztere wurde in Folge der Zeit im 19. Jahrhundert zum<br />
Landesgymnasium zu Weilburg umgewandelt.<br />
Durch die Freigebigkeit der Gläubigen erhielt dieses Stift ansehliche Güter und Zehnten in der ganzen<br />
Umgegend, ja selbst Kaiser, wie z. B. der vorgenannte Kaiser Conrad, half diesem Stift durch<br />
mehrfache Schenkungen und bereicherte es. So schenkte er unter anderen Gütern dem Stift seinen<br />
Hof Nassau = Nassauer-Hof, auf dem Bonifatius agierte und der Stiftskirche im Jahr 912 den Hof<br />
Rethenbach oder Echternach, heute Rechtenbach genannt.<br />
Zur Zeit der ReFormaZion waren die Einkünfte dieses Stifts, durch eine angeblich üble Wirtschaft so<br />
unergiebig geworden, dass sie angeblich nicht mehr ausreichte, die dort angestellten sieben Canoniker<br />
zu bezahlen. Am 03. Januar 1555 wurde dieses Walburgisstift bzw. Wailburgstift vom Graven Philipp,<br />
als ReFormaTor seines Landes, eingezogen und für ein Eigenthum der „Protestantischen Kirche des<br />
Weilburger bzw. Walburgiser Landes erklärt. Lorenz Stephani der Superintendent zu Weilburg, regelte<br />
nun den Stifts-Fonds und sorgte dafür, dass sowohl die geistlichen in Weilburg, als auch die Lehrer am<br />
dortigen Gymnasium besoldet wurden.<br />
Aus diesem Bericht ist deutlich zu erkennen, dass Philipp von Nassau-Weilburg und Landgrave Philipp<br />
der Großmündige ein und dieselbe geschichtliche Person sind. Sie haben das gleiche Geburtsjahr, nur<br />
der geschichtliche Philipp III. von Weilburg, muss dann auch geschichtlich versteht sich, acht Jahre<br />
früher die Bühne verlassen.<br />
Hierzu lesen wir bei Grimm in seiner Geschichte der deutschen Sprache, 1. Ausgabe auf Seite 582<br />
f:“in einer Urkunde Conrad des ersten vom Jahr 915 wird ein Hof Nassau dem Kloster zu Walpurgi =<br />
Weilburg geschenkt; das ist die frühste Erwähnung dieses Namens, der Ort lag auf dem rechten Ufer<br />
der Lahn oberhalb Dausenau und kam nachher unter das Stift Vormatia = Pharmacia bzw. Worms.<br />
Ihm gegenüber auf dem linken Lahnufer baute im Beginn des 12. Jahrhunderts ein Grave von<br />
Luremburg eine Veste, die er wiederum Nassaw nannte und um die Mitte des 12. Jahrhunderts<br />
nannten sich alle Graven von Luremburg nach diesem Nassau. Die Benennung muss also von<br />
altersher in der Gegend hergebracht gewesen sein, dass sie sich an Berg und Herrschaft hing. Eine<br />
alte Genealogie deutet sie ganz richtig „madidum territorium“, und nun ist es nur ein Schritt weiter zu<br />
thun, das lateinische madere und madidus scheinen unseren „Nass“, mhd, ahd. = naz, altsecksisch<br />
nath oder noss, gothisch nats urverwandt, „M“ hat sich geschwächt in „N“. (Der Konsonant „m“ besteht immer aus zwei<br />
„n“ und beide Buchstaben können jederzeit ausgetauscht werden.)<br />
Die Chatten konnten noch zu Tacitus Zeit das „M“ in Mattium oder Mattiacibe sitzen, das hernach und<br />
schon bei den Gothen des 4. Jahrhundert zum „N“ ward. Die Bedeutung der Wiese und Naesse<br />
scheint sich aber leicht zu einigen, Matte wird wie Aue einen Wasser umflossenen Platz bezeichnen...<br />
ich möchte auch die die sonst zu erklären schwer fallenden Ortschaften Massenheim und Massenbach<br />
heranziehen; eine Urkunde von 790 ( in Martene coll. 1, 45. Hontheim 1, 142. Calmet 1, 293.<br />
Boehmers reg Carol. no. 139 ) hat Nasongae et Squalbach in der Mayencer Gegend auf rechter<br />
Reinseite, wäre das Nastätten und Schwalbach? In mehreren Theilen Deutschlands erscheinen<br />
Ortsnamen mit vorgesetzten dat. pl. Nassen. F. 2, 1072 findet mit Grimm u. in den Nassauischen<br />
Annalen in Nass- das Adj. Naß, mhd. ahd. naz, flektiert „nazen, nassen ( z =ß ).<br />
Dagegen bleibt zu bedenken, das „naz“ in den alten Formen von Nassau nicht vorkommt, sondern<br />
„nass“ ( Nazzau in Weigands Wörterbuch 1, 64 bedarf noch des Nachweises, der später mhd. Ottocar<br />
von Horneck bei Pez hat Adolph von Nazzaw, die Wiener Handschriften aus dem 15. Jahrhundert<br />
haben aber Nassaw und einmal Nasaw; ferner, dass die vorgesetzten Adj. in der älteren Zeit fast<br />
immer flektiert werden, siehe Seite 128 Nr. 9, hier aber nie nassin-, nassen-, nazen-, nazzenerscheint;<br />
zuletzt dass Naß vor Au mindestens ziemlich überflüssig wäre. Keiner der zahlreichen<br />
nassauischen Gemarkung-Namen auf „Au“ ist mit „naß“ zusammengesetzt. ( Quelle: Nassauisches Namenbuch<br />
von Joseph Kehrein, weil. Director des Königlichem Preußischen katholischen Schullehrerseminars zu Montabaur <strong>–</strong> 1891 )<br />
Zur Zeit der ReFormaZion waren aber die Einkünfte des Stifts durch eine angeblich üble Wirthschaft<br />
so unergiebig geworden, dass sie keineswegs reichten, die dort angestellten 7 Canonicer zu bezahlen.<br />
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