-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Jakobskirche zu Appenkirchen. .. In den seit 1610 vorliegenden Soldatenlisten wird ein Dorf<br />
Appenkirchen nicht mehr aufgeführt. … Die Bauform der Jacobskirche, ein flach gedecktes<br />
romanisches Schiff mit etwa schmalerem quadratischen kreuzgewölbten Chor ergeben, dass sie<br />
bereits vor 1250 vorhanden war. Sie setzt eine größere Dorfsiedlung voraus.” Der Verfasser war Fritz<br />
Meyer vom Heimatmuseum Weilburg.<br />
Die Appenkirche im Volksmund Appe bzw. Abbekirch genannt, kommt von Appencelle bzw. Appenzell<br />
Abbé ist der französische Begriff für “Kloster-Abt” und ein Abt ist der Vorsteher eines Klosters.<br />
Abbe = Babe ist ein alter Begriff für Vater!<br />
Appe = Appo = Pappo; Appetit = Essen <strong>–</strong> Hessen =<br />
Abberiten = Abderiten soll soviel bedeuten als das gewöhnlich Schildbürger oder Krähwinkler.<br />
(Quelle: Wörterbuch W. J. Wiedemann <strong>–</strong> 1843)<br />
Weilburg = Urname Schildbürger.<br />
Kirche = Kloster = Cella = Tempel <strong>–</strong> Celus/Zelus = Orden = Tempelorden!!!<br />
Cella = Zelle = Sklavenkammer = Verratskammer = Keller = Celler.<br />
Sella = Stuhl = Leerstuhl <strong>–</strong> Lehrstuhl = Tragsessel <strong>–</strong> Trugsessel = Sattel<br />
Celera = römischer Ritter.<br />
Cella = Frauenkloster nahe des Ordenshauses Chiffre- bzw. Schiffenberg oder Schlüsselberg.<br />
Flur und Straßennamen zur und um die Abbé-Kirche: Kirchstraße, durch das noch gut erhaltene<br />
Westtor der alten Stadtmauer, Heckholzhäuser-Straße, Ziegenberg = Cygan = Schwanenberg, rund<br />
um das Köpfchen, Hoffmannshof, Vöhler-bzw. Biehler-Weiher mit dem großen Campingplatz<br />
"Mühlheide", Friedhof mit der Appenkirche, Im Hof. Unterhalb der Appenkirche liegen die beiden<br />
Ortswüstungen Nieder- und Oberbyhlen. Die Appenkirche lag im Gebiet der Gemeinde Kirchbyhlen.<br />
Es gab also drei Gemeinden Byhlen oder Biel, Nieder-, Ober- und Kirchbiel auch Totenhofen genannt.<br />
Zu den Mühlen vom Seeweiher bis nach Barig-Selbenhausen habe ich zwei verschiedene Berichte<br />
gefunden:<br />
Die erste oder auch obere Seemühle soll kurz nach dem Anlegen des Seeweiher errichtet worden<br />
sein. In einer Urkunde aus dem Jahr 1504 wurde sie als Oelmühle bezeichnet und machte somit der<br />
bereits angesprochenen Dollenmühle bei Mengerskirchen wohl keine Konkurrenz. Im Jahr 1511 hatte<br />
aber die „Mühle auf dem See“ schon zwei Mahlgänge und zwar für Frucht und Oelsamen. Sie war in<br />
Erbpacht gegeben, wie aus dem „Wittumbsvertrag“ zwischen dem Graven Johann von Beilstein und<br />
seiner Gemahlin Anna von der Lippe zu ersehen ist.<br />
Im Jahr 1547 wurde der erste Leihbrief für Christian Seck aus Mengerskirchen ausgestellt, wonach<br />
diesem nach 12 Jahren gegen eine jährliche Pacht von 20 Malter Korn die Mühle übertragen wurde.<br />
Grave Johann VI. von Nassau-Dillenberg, an den nach dem Erlöschen der Beilsteiner Linie im Jahr<br />
1561 das kleine Land gefallen war, gab im Jahr 1565 seinem Untertan Lex Josten die Seemühle auf<br />
sechs Jahre in Erbleihe. Der Müller musste vertragsgemäß alles Holzwerk an Mühle, Mehlwerk und<br />
Gezeug auf eigene Kosten in Stand halten. Doch wurde ihm das notwendige Holz vom Graven gestellt<br />
und die Beifuhr von den Mahlgästen geleistet.<br />
Nach einem alten Herkommen aus der Zeit vor der Zwangsdeportation mussten nun die auf der<br />
Seemühle gebannten Dörfer die Mühlsteine von den Kauten Dreieich und Bingen = Phinchen bzw.<br />
Heinchen holen.<br />
Josten oder Jost musste 20 Malter Pacht jährlich und daneben noch ein gemästetes Schwein zu<br />
Weihnachten in die Beilsteiner Hofküche liefern und die auf dem Schloss Mengerskirchen benötigte<br />
Frucht unentgeltlich zu mahlen. Dafür gestattete der Grave dem Pächter in Mastzeiten den freien<br />
Eintrieb von zwei Schweinen und befreite ihn von der Verpflichtung, junge Jagdhunde aus der Finderund<br />
Hetzmeute des Graven aufzuziehen. Der Grave behielt sich die Erhöhung der Pacht, für den Fall<br />
einer Bannerweiterung bzw. nach einer Erhöhung der Mahlgäste, vor.<br />
Wenn im Herbst der Seeweiher abgefischt wurde, stand die Mühle zwei bis drei Monate still und der<br />
Müller war trotzdem verpflichtet, dem graevlichen Fischmeister mit seinen Gesellen zu verpflegen. Die<br />
Fronbauern mussten die Fische in Fässern abfahren und zwar nach Dillenberg.<br />
Nach dem Ableben Johann VI. fiel die Herrschaft Beilstein an den Graven Georg von Calenberg,<br />
dessen Regierungssitz auf der heutigen Wüstung „Jorgenhof“= Königshof zwischen Arborn und<br />
Nenderoth lag, der aber für seine kostspieligen Beilsteiner Schlossbauten viel Geld benötigte und<br />
deshalb im Jahr 1613 die Seemühle mit Zubehör und Feld für 200 Gulden an den Müller Johannes von<br />
Niedershausen verkaufte. Für das nicht mit verkaufte Wasser- und Mahlrecht ließ sich der Grave<br />
jährlich 20 Malter Frucht, zwei feiste Schweine und vier Gänse liefern. Außerdem musste dieser Müller<br />
an den in Mengerskirchen neu eingesetzten Schulmeister ein Malter Besoldungsfrucht alljährlich<br />
abgeben.<br />
Der Verkauf war also in Wirklichkeit nichts anderes als die Verschleierung einer erheblichen<br />
Pachtsteigerung. Als Gegenleistung lieferte der Grave jährlich zwei Wagen Kamm- und Keilholz und<br />
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