-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Als nach dem Jahr 1250 die Regale bzw. Hoheitsrechte, also auch die Wasserrechte, an die<br />
Landesherren übergingen, nehmen diese auch das so genannte Mühlrecht in Anspruch und verliehen<br />
gegen Wasserzins und Abgaben die Mühlen bzw. Hütten und Hämmer in Erbleihe mit Monopol dem<br />
Bannrecht. Das so genannte Mühlenbannrecht wurde in Nassau-Oranien, soweit es noch bestand,<br />
unter französischer Verwaltung am 13. September 1811 beseitigt, aber unter der herzoglichnassauischen<br />
Regierung am 13. Dezember 1817 zum Teil wieder eingeführt und ist erst völlig unter<br />
preußischer bzw. britischer Verwaltung am 17. März 1867 aufgehoben worden.<br />
Im Amt Merenberg, wo sich das Bannrecht schon seit dem 17. Jahrhundert gelockert hatte, erfolgte<br />
seine Aufhebung um das Jahr 1761, desgleichen in den Ämtern Weilmünster und Weilburg mit<br />
Ausnahme der Hüttenverwaltung zu .<br />
Die Besitzer bzw. die Unternehmer der Hütten, Hämmer und so genannten Mühlen erhielten also seit<br />
dem Jahr 1250 ihre Rechtsvorlagen von den Obernehmern bzw. ihren so genannten Landesherren in<br />
Erbleihe und mussten dafür allerlei Abgaben <strong>–</strong> Canon bzw. Erb- oder Regelzins genannt. Die<br />
Unternehmer führten mit ihren Obernehmern bzw. Herren und Gebieter einen untertänigsten Kampf, in<br />
dem sie eigentlich immer die Unterlegenen waren.<br />
Die Beweise sind eigentlich erdrückend, dass die beiden Dörfer Ober- und Niederbiehlen ins heutige<br />
Nieder- und Oberbiel und Potenhain ins heutige Ruppach-Goldhausen unter Zwang transferiert<br />
wurden. Noch ist nicht genau nachzuvollziehen, zu welchem Zeitpunkt das Kloster Barich und das<br />
Haus Schelmes bzw. Solms, zu den heutigen Orten Barig und Selbenhausen wurden.<br />
Wir sehen in einer Überlieferung der Flurgeschichte von Burg-Solms auf Seite 98 folgenden Hinweis<br />
zum Heiligen Land: Das Lehen des Dietz Breithaubt, der eine Hof zu Solms von Diederich Roide bzw.<br />
de Roy innehat und mynes Junghherrn bzw. Junkern eygen ist, hat in dem Freyenstein Felt ein sadel<br />
zwischen den Bechen zwischen der Heylig Lande in der Oberau bzw. Oberod? Morgen bey der<br />
Stogkwiesen oder Hirschwiesen neben Dyle Schönemondt bzw. Schoenberg, ein Morgen in der<br />
Maynbach bzw. Bach Mayn an den Swalbengraben, item hinter dem Crutzberg = Kreuzberg eyn<br />
Morgen uff Alpßhußfelde neben den Monchen von Altenberg.<br />
Dieser vorige Text entstammt dem so genannten Rothen Buch von Braunfels.<br />
Als erste war die so genannte Oehlmühle im Selbenhäuser Bann, heute erinnert die Ohlemühlsgass<br />
noch an sie. Im Steuerstock aus dem Jahr 1677 - StAW. 162.320 - steht Baharach bzw. Bacharach<br />
und in den Kirchenbücher wird ab dem Jahr 1646 auch mal Barich geschrieben. „t modo deßes Wiitib<br />
Deiß Horz bzw. Harth, Öhlschläger und Ackermann te gebens Feldgüter und Vieh sind im alten<br />
Steuerstock verschäßt = geschätzt oder versetzt worden.<br />
Der Oelmüller Johann Hortz war verstorben und das Erbe ging zur Hälfte an seine Kinder und zwar<br />
zum ersten an seine Tochter Magdalena Horz verheiratet mit dem Ackermann und Spinnweber<br />
Wilhelm Kirsch oder Hirsch, ein Haus und eine halbe Oelmühle und zum zweiten die andere Hälfte an<br />
den Oehlschläger und Ackermann Dies Horz, auch ein Haus und eine halbe Oelmühle, die beiden<br />
Häuser waren bis zum Jahr 1878 ein Doppelhaus, von da an war das so genannte Schreinershaus,<br />
heute Schulstraße 22, ein Einfamilienhaus. Mein alter Freund Willi Ringsdorf vom Steinchenhof ist<br />
ebenfalls ein entfernter Nachkomme von Horz bzw. Harth = Hirsch. Ab dem Jahr 1735 durfte angeblich<br />
nur noch auf der Vöhler- bzw. Bielermühle Oehl geschlagen werden, das war dann für die Horz Mühle<br />
zu Barich das Aus. Die Neumühle gehörte nicht zu Barig-Selbenhausen bzw. Borch-Schelmhause. Im<br />
Plan Borcher Bann aus dem Jahr 1783 sind die „naumüllische guether“ in der Gemarkung Barig-<br />
Selbenhausen enthalten. Die Vermutungen von Hermann Frey und Helmut Klees, gehen dahin, dass<br />
der verschwundene Ort Potenhahn bzw. Potenhain in der Flur Pflaster zu suchen ist. Sie schreiben:<br />
„Der Lauf des Vöhlerbaches beginnt in der Nähe von Mengerskirchen, und schon bald wird er oberhalb<br />
Waldernbach zum Seeweiher angestaut. Sein Hauptzufluss ist der vom Nielstein= Nilstein in der<br />
Gemarkung Mittelhofen kommende Seebach. Im Jahr 1452 wurde der Seeweiher, von den Graven von<br />
Beilstein angelegt.<br />
Zwischen Seeweiher und Vöhlerweiher befanden sich wie bereits erwähnt 7 Mühlen, die unterste<br />
Hüttenmühle und die Heckenmühle im Lauf der letzten 70 Jahre infolge der starken Konkurrenz ihren<br />
Mahlbetrieb einstellen mussten und abgerissen wurden. Eine Tochter des letzten Besitzers der 1888<br />
abgebrochenen Heckenmühle, Catharina Horz ihr Großvater Johann Georg Horz wurde am<br />
21.06.1809 auf der Baricher Mühle geboren, ehelichte den Hugo Heymann aus Barig-Selbenhausen,<br />
und noch im Jahr 2003 leben zwei ihrer Töchter mit ihren Familien in Barig-Selbenhausen.“<br />
Zwischen dem Bieler- bzw. Vöhlerweiher und Selbenhausen gab es 6 weitere Mühlen, von denen im<br />
20. Jahrhundert deren zwei zu modernen Getreidemühlen ausgebaut wurden. Etwa 400 m oberhalb<br />
Barig liegt die Neumühle. Sie wurde angeblich vor 1700 erbaut und von Adam Horz bis ins Jahr 1737<br />
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