-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Es scheint, dass >Merenberg< als Inhaber der Borg Cleiberg, nicht nur die Malstätte, sondern auch die<br />
Lehensherrlichkeit über die in jener Gegend angesessenen Vasallen, als Beisitzer des Gerichts, für<br />
sich verlangte. In diesem Streit suchte es Verstärkung gegen Nassawe zu gewinnen, indem es sich an<br />
den Erzbischof Sigfrid de Mayence wendete. Der Herr von Merenberg wurde ad 1237 des Erzbischofs<br />
Borchmann zur Borg Aumenaw, er eröffnete dem Erzbischof die Burgen Cleiberch und Merenberg,<br />
auch wurde zwischen beiden ein Verkauf abgeredet, wodurch das Landgericht Ruchesloh für 800 Mark<br />
an das Erzstift überlassen werden sollte, mit der Bedingung, das >Merenberg< Oberlehnsherr hier blieb<br />
und nur Mayencer damit zu belehnen versprach.<br />
Die comicia in Ruchesloh wird als ein tribunal principale bezeichnet. Einen Graven de Ruchesloh<br />
lernen wir als Bruder einer edlen Frau mit dem Namen Chilrad = Rotschild kennen, die im Jahr 874 ein<br />
Gut im Niederlahngau an das Monastere Bleidenstat schenkt.<br />
C. D. Vogel ist der Ansicht, dieser oder ein gleichnamiger Vorfahre des Graven möge die Malstätte des<br />
um 772 von dem Lahngau in die heutige Umgebung von Erda transferierten bzw. ausgeschiedenen<br />
Erdahegaus den Namen gegeben haben. Selbst Pfarrer Abicht schreibt auf Seite 199: Geschichtlich<br />
merkwürdig ist Erda aber auch noch wegen des daselbst, im 13. und in den folgenden Jahrhunderten<br />
vorhanden gewesenen Vogteigerichtes, das auch das „Leschen“ oder „Weissengericht“ genannt<br />
wurde. Warscheinlich wurde dieses Gericht auf dem Leschenberg gehalten.<br />
An diesem Gericht hatten auch die Dynasten von Merenberg einen Anteil. Wittecind von Merenberg<br />
verpfändete denselben mit Zehntgefällen zu Naunheim = Nauheim, wie es im Volksmund noch immer<br />
genannt wird, im Jahr 1241 an die Brüder Heinrich II. und Marquard von Solms für 33 Marken.<br />
Nauheim liegt bei Limburg.<br />
Der oben genannte Verkauf ist jedoch, wenn er nicht bloß eine Rechtsdichtung war, in Wirklichkeit<br />
nicht vollzogen worden, denn weder Merenberg noch Mayence, sondern einige Adelshäuser hatten<br />
hinfort den Gerichtsstuhl zu Ruchesloh als ein Lehen inne. Da aber, nach dem Erlöschen der<br />
Gauverfassung, die Landeshoheit der Fürsten in völliger Entwicklung stand, so waren Ansprüche<br />
solcher Art auf eine Gerichtsbarkeit in einem fremden Landgebiet nicht mehr durchzusetzen. Sie<br />
führten vielmehr einen langwierigen Streit mehrerer Adelshäuser herbei.<br />
Insbesondere ist die Fehde mit denen von Dernbach zu erwähnen, welche mit den Händeln, worin, wie<br />
gesagt worden ist, Heinrich von Nassaw mit denen van Willensdorph verwickelt war, zusammen floss.<br />
>Merenberg< im Herzogtum Nassau soll anfangs nur 10 Häuser gehabt haben, zählt im Jahr 1819<br />
deren 654 Seelen, und ist bis auf 2 jüdische Familien, evangelisch-christlich, vor der Vereinigung<br />
größtenteils lutherisch. So beginnt Pfarrer Schmidtborn seine Studie von >MerenbergMerenberg< ist innerhalb zweier, oben bewohnbaren Pforten und Toren, an dem einen stand<br />
noch im Jahr 1819 oben die Jahreszahl 1665 und an dem anderen nach dem Kirchhof zu ist noch jetzt<br />
beschrieben mit der Jahreszahl 1646. >>Erbaut durch Meister Adam Müller