31.10.2013 Aufrufe

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

et con fratres de Viscele“, diese nicht gedruckte Stiftungs-Urkunde soll vom 30. Januar 1258<br />

entstammen.<br />

tiduo ante purf. s. Mar. - Hier wird von einem Haresmühlpfad berichtet, der urkundlich im Jahr 1265<br />

erwähnt wird. Philipp und Wernher von Falkenstein schenken den Tempelherren bzw. ihren<br />

Nachfolgern zu Wiszelle eine Straße. Weshalb, warum?<br />

Von wem reden hier die Überlieferer? Von Philipp von Nassau-Weilburg oder gar von Philipp dem<br />

Schönen? Wurde hier absichtlich was verdreht?<br />

Die Geschichte vom grausamen Ende der Tempelherren fängt mit der Festigung und der politischen<br />

Verhältnisse des Papsttums im Frankenreich an, in Avignon = Havingen = Vahingen = Vahnigen =<br />

Venigen oder Wenigen zum Schisma.<br />

Der Papst Clemens V., der vom 05. Juni 1305 bis 20. April 1314 regierte, brachte, in dem er in<br />

Frankenreich blieb und ab dem Jahr 1309 dort seinen Sitz nahm, in die politische Stellung des<br />

Papstums eine so genannte Doppelheit, das dem Ansehen des kirchlichen Oberhauptes unter den<br />

Anhängern und gepressten Gläubigen sehr schädlich werden musste. Gegen andere Staaten brachten<br />

die frankischen Päpste von diesem sicheren Aufenthaltsort aus die Grundsätze einer päpstlichen<br />

Universalmonarchie = Herrschaft über die ganze Erde mit einem gesteigerten Übermut in Anwendung.<br />

Dagegen mussten sie diese Grundsätze im Frankenreich nicht nur fortwährend verworfen sehen,<br />

sondern wurden auch in ihrer ganzen Wirksamkeit so abhängig von den Winken des francischen<br />

Hofes, dass sie ihnen nur verstohlen entgegen zu handeln wagten.<br />

Clemens V. musste nicht nur im Jahr 1306 förmlich die Anmaßungen seines Vorgängers Bonifacius<br />

VIII. gegen das Francenreich zurück nehmen, sondern sich auch auf eine die päpstliche Würde<br />

emfindlich verwundene Anklage gegen seinen Vorgänger einlassen. Clemens V. legte dem König<br />

Philipp der Schöne, auch der Scheinkönig Philipp genannt, folgende Bedingungen in den Mund, die er<br />

dem Clemens, als er ihm zum päpstlichen Stuhl verholfen hatte, gemacht habe:”Le sei spetiali gratie,<br />

ch’io<br />

Voglio da te, sono queste. La prima, che tu mi riconsilii perfettamente colla Chiesa, e facciami<br />

perdonare il misfatto, ch’io commissi per la presura di Papa Bonifatio. La seconda di ricomunicare me,<br />

e miei seguaci. La terza, che mi concedi tutte le decime per 5 anni del mio Reame, per ajuto alle spese<br />

fatte alla guerra di Fiandra. La Quarta, che tu mi prometti di disfare e annullare la memoria di Papa<br />

Bonifatio. La Quinta, che tu renda l’honore del Cardinalato a messier Jacopo, e Messer Piero della<br />

Colonna e reetteralli in stato, e facci con loro insieme certi miei amici Cardinali. La sesta gratia e<br />

promessa mi riserbo a luogo e a tempo, ch’e secreta e grande. Clemens habe alles versprochen per<br />

sacramento in sul Corpus Domini”.<br />

( Quelle: Villani hist. Fiorent. VIII. c. 80 <strong>–</strong> b. Muratori XIII. P. 418. )<br />

Clementin Lib. III. Tit. 17: Quoniam ex constitutione Bonifacii P. VIII. praedecessoris nostri, quae incipit<br />

Clericis laicos, et ex declaratione, seu declarationibus ex illa postmodum subsequutis nonnulla<br />

scandala, magna pericula, et incommoda gravia sunt sequuta, et ampliora sequi, nisi celeri remedio<br />

succurratur, praesumitur verisimiliter in futurum: nos de consilio fratrum nostrorum constitutionem, et<br />

declarationem, seu declarationes praedictas, et quidquid ex eis sequutum est vel ob eas, penitus<br />

revocamus, et eas heberi volumus pro infectis, volentes et firmiter statuentes, illud contra quoscumque<br />

laicos, exigentis seu extorquentes ab ecclesiis eclesiasticisque personis tallias seu collectas, -<br />

inviolabiliter observari, quod super his a praedecessoribus nostris in Lateranensi, et generali concilliis <strong>–</strong><br />

salubriter est provisum.<br />

Extravagant. Commun. Lib. V. Tit. 7 c 2: Meruit carissimi filii nostri Philippi, regis Francorum illustris,<br />

sincarae adfectionis ad nos et ecclesiam Romanam integritas, et progenitorum suorum praeclara<br />

merita meruerunt, meruit in super regnicolarum puritas ac devotionis sinceritas, ut tam regemquam<br />

regnum favore benevolo prosequamur. Hinc est, quod nos regi et regno per definitionem et<br />

declarationem bonae memoriae Bonifacii P. VIII. praedecessoris nostri, quae incipit Unam sanctam,<br />

nullum volumus vel intendiumus praejudicium generari. Nec quod per illam rex, regnum, et regnicolae<br />

praelibati amplius ecclesiae sint subjecti Romanae, quam antea existebant: sed omnia intelligantur in<br />

eodem esse statu, quo erant ante definitionem praefatam, tam quantum ad ecclesiam, quam etiam ad<br />

regem, regnum et regnicolas superius nominatos.<br />

Nach dem Zeitgenossen Bernardus Guido sind beide Bullen vom ersten Februar 1306. Die Bulle<br />

“unam sanctam” wurde übrigens hierdurch nicht aufgehoben: vielmehr erhielt sie um diese Zeit von<br />

Johannes Monachus eine Glosse, in der alle ihre Behauptungen in Schutz genommen, demonstriert<br />

und kommentiert werden. - vergleiche auch Alvarus Pelagius de planctu ecclesiae I., c. 60 unten s. 97<br />

not. p.<br />

Vergleiche Abteilung 2, S. 59 not. mm. Nach Villani VIII. c. 91, drang Philipp der Schöne bei einer<br />

Zusammenkunft mit dem Papst im Jahr 1307 sehr stark in ihn ein, um sein Versprechen zu erfüllen,<br />

ch’elli condanasse la memoria di Papa Bonifatio, e facesse ardere le sue ossa e corpa: Der Papst half<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 138 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!