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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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Weitere Merenbergische Untervögte waren: Ritter Philipp von Linden, er war auch Borchmann zu<br />

Calsmont von 1284 bis 1289; der Wetzlarer Bürger Heinrich Waldschmidt? von 1295 bis 1297, er<br />

verstarb im Jahr 1307; Ritter Gottfried von Calsmont oder auch Kalsmunt, der Wetzlarer Bürger<br />

Ludwig Hane im Jahr 1307. Von 1312 bis 1332 war Vogt der Bürger Conrad Stump von Hoernsheim.<br />

Als Reichsvögte von Wetzlar bezogen die Herren von Merenberg außer den üblichen<br />

Gerichtseinkünften, den dritten Teil der Wetzlarer Bede - „tercia parte contributionum sive<br />

precariarum“; „terciam partem sture opidi Westfalariensis rationa advocatie wetflariensis, quam ab<br />

imperio tenet“. Anscheinend hat Ludwig der Hayer bzw. Bayer dieses Recht der Merenberger auf den<br />

dritten Teil der Steuer von Wetzlar beseitigt. Die zahlreichen Anweisungen Ludwigs auf die<br />

Reichssteuer zu Wetzlar und die Quittungen über ihren Empfang lassen jedenfalls von einem<br />

Bezugsrecht der Merenberger auf diese Steuer nichts mehr erkennen.<br />

Von den Herren zu Merenberg war sicherlich schon Hartrad IV., 1189-1233, Reichsvogt zu Wetzlar, er<br />

starb im Jahr 1237. Seine Söhne Conrad II. (1224-1258) und Widekind (1224 -1264) besaßen<br />

gemeinsam die Herrschaft über die merenbergischen Lande. Im Jahr 1246 wurde Conrad II. das<br />

Vogteirecht zu Wetzlar bestätigt. Nachfolger war Widekinds Sohn mit dem Namen Hartrad V., 1257-<br />

1288, von ihm ging die merenbergische Herrschaft und damit auch das Erblehen der Reichsvogtei<br />

Wetzlar auf seinen Sohn Hartrad VI. über.<br />

Dem letztgenannten Hartrad versprach Herzog Albrecht von Oestreich angeblich für den Fall, dass er<br />

zum König gewählt würde, ihm zum Besitz des Drittels der Wetzlarer Bede zu verhelfen.<br />

Unter anderem heißt es in einer Urkunde vom 09. Mai 1314: „Item Hartrado de Merenberg, preposito<br />

Westphalariensi, faciet viginti marcarum redditus, tribus hallensibus, pro denario computatis, dari annis<br />

singulis de Judeis in Freyen- oder Francenfurt, pro feodo castrensi in castro Calsmont sibi ab imperio<br />

competentes, et tertiam partem sture oppidi Westfalariensis ratione advocatie Wetflariensis, quam ab<br />

imperio tenet, sibi competentem; et preposituarm Westfalreinesis“ usw..<br />

Nach dem Wortlaut dieser Urkunde zu schließen, hatte der Wetzlahrer Propst ein Borch- bzw.<br />

Borglehen auf Calsmont und die Vogtei zu Wetzlar innegehabt. Doch dieses Drittel der Steuer wurde<br />

von Hartrad VI. bereits im Jahr 1292 bestätigt.<br />

Hartrad VI. von Merenberg soll laut den Überlieferungen der letzte seines Geschlechtes gewesen sein.<br />

Durch die Heirat des Graven Johann I. von Nassau-Weilburg mit der merenbergischen Erbtochter<br />

waren die Herren von Nassau im Besitz des ganzen merenbergischen Erbes und damit besaßen sie<br />

auch die Reichsvogtei. Die dubiosen Machtergreifungen der Nassauer erkennt man auch hier, denn in<br />

dem Ehevertrag von 1328 der Lyse von Merenberg, wird ausdrücklich vereinbart, dass der Grave<br />

Gerlach von Nassau, dem Vormund seines Sohnes Johann, das Recht erteilt, die verpfändete<br />

Reichsvogtei zu Wetzlar einzulösen. Doch wann und von welchem der Merenberger Herren die Vogtei<br />

verpfändet wurde ist nirgendwo sichtbar. Nirgendwo wird beurkundet zu welchem Zeitpunkt dieser<br />

Grave Gerlach von Nassau von seinem Recht der Einlösung Gebrauch gemacht hat.<br />

Er muss es aber, laut den geschichtlichen Überlieferungen, getan haben, denn der Kaiser nennt den<br />

jungen Graven Johann von Nassau seinen Vogt zu Wetzlar.<br />

Die Graven von Nassau ließen das Vogtamt, wie ihre Merenberger Vorgänger, durch Untervögte<br />

verwalten.<br />

Sie waren:<br />

1339-1365 Gerlach Lange, Wetzlarer Schöffe, evtl. Vater des Magister und Arztes Johann Lange.<br />

1370 Heinrich von Willchesdorf, Wetzlarer Schöffen<br />

1375 Guntram Huth, Wetzlarer Schöffe, bei Ausbruch des Zünfteaufstandes war er Vogt.<br />

1375 Johann Beyer oder Heyer, stammt aus einem Schöffengeschlecht und war selbst Schöffe<br />

1382 Renhard von Beiltmanshuß oder Heiltmanshuß, Herkunft unbekannt.<br />

1384 Gottfried Lesche, Ritter und nassauische Amptmann. Ein Ritter Gottfried Lesche wird ad 1322 im<br />

im Kloster Dorlar erwähnt, das von den Merenberger Herren gegründet wurde.<br />

1386-1388 Wigand Brothschild oder Rothschild?, Wepener, zeitweise Söldnerführer im Stadtdienst,<br />

verheiratet mit der Goldschmiedswitwe und Tochter des Schöffen Eberhard Rode.<br />

1398-1408 Gerlach von Rynberg oder Reinberg, Ritter und nassauischer Amptmann, auch Vogt zu<br />

Weilburg, wurde seit 1391 öfters als Empfänger der Reichssteuer für Philipp von Nassau<br />

erwähnt. Während seiner Amtszeit treten als seine Stellvertreter unter dem Titel<br />

„syntgrebe“ = Zinsgrave oder „an eynes foides stat“ auf: Elbracht von Huchelheym in den<br />

Jahren 1400, 1403, 1407 und 1408 und der Gerhard von Vaitsberch bzw. Vetzberg.<br />

1422 Henne von Hatzfeld, genannt Hartefelsch oder Harteflesch = Hirschfeld bzw. Hirschfleisch?. Er<br />

war Ritter und nassauischer Amptmann.<br />

1429-1435 Herman von Hoen-Wyßel oder Hohen-Weisel, war Ritter und nassauischer Amptmann.<br />

1442 wurde die Witwe des Untervogtes Contz von Hedendail oder Heidental erwähnt. War er der<br />

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