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-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1

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Die Müller erhielten seit dem Jahr 1250 die Mühlen von ihrem Landesherren in Erbleihe und mussten<br />

dafür allerlei Abgaben, sprich Canon, entrichten.<br />

Nach dem Tode Werners III. erhielten die Gleiberger die südliche Hälfte der Ulm-Lahn-Graveschaft;<br />

die nördliche Hälfte jedoch finden wir als Graveschaft Ruchesloh in den Händen der Beilsteiner.<br />

Christian Daniel Vogel schreibt im Jahr 1843, auf Seite 164, hierzu: „Von dem Gaumal des Erdehe-<br />

Gaues, das den Namen Rucheslo führte und in einer Urkunde 1237 als ein „tribunal principale“<br />

bezeichnet wird, hat sich noch der Steinring in der Gemarkung des Dorfes Herbach ( Hörbach) im<br />

Amte Herborn erhalten, wo er jetzt Ritterlo heißt“.<br />

Neben Beilstein war Mengerskirchen ein Hauptort dieser Herrschaft, zu der auch die Dörfer Winkels,<br />

Dillhausen, Probbach, Arborn und Nenderoth zählten.<br />

Nenderoth auch Nenderod wird im Volksmund Enterod und Endert genannt. Im Jahr 993 in Schannt<br />

hostorie Wormatia heiß es Nancherode, im Jahr 1000 Nanthiserode und 1310 Nenterade. Vielleicht<br />

kommt letzteres von „Neun der Rathe“ oder Wende-Rathe.<br />

Auf dem Schloss Mengerskirchen sollten sich, wie Vogel's „Nassauisches Tagebuch“ erzählt, zufolge<br />

einer Anordnung des Graven Johann I. und seines Sohnes Heinrich IV. von Nassau-Beilstein vom 14.<br />

Februar 1468, alljährlich am Agnesentag sämtliche Priester „im Calenberger Cente und zu<br />

Westerwalder“ versammeln, um zum Seelenheil der gravelichen Vorfahren Vigilien und Messen zu<br />

halten. Dagegen versprachen die Graven, bei Denen, die dieser Bestimmung folgsam sein würden,<br />

das „jus exuvii seu spolii“ nicht zu üben, oder, wie die Urkunde sagt. „dieselben nicht zu berauben,<br />

sondern ihnen freie Verfügung über ihren Nachlass zu gewähren, wenn sie ihren Kirchen nur einen<br />

Theil davon zuwendeten.“ Letztere galten nämlich nach damaliger Ansicht als die Erben Dessen, was<br />

die Geistlichen an Pfründen erwarben. Den am Agnesentag ausbleibenden Priestern aber sollten die<br />

übrigen über die Schwelle rücken, Vigilien und Messen bei ihnen singen, frei essen und trinken und<br />

jeder noch 3 Weschpfennige Vergütung empfangen.<br />

Zur Herrschaft >Merenberg< gehörten einst der größere Teil des Vöhlertals. Man glaubt, dass Hartrad<br />

I. um 1100 die Burg erbaut habe und dass dieser Lehensmann und Vogt des Bischofs von Wurmbs<br />

gewesen sei, dem der Kaiser Otto III. um das Jahr 1000 das Gebiet der Lahn und des Ulmbachs bis<br />

über Nenderoth hinaus geschenkt habe. Seine Herrschaft erstreckte sich über >MerenbergMerenberg< wurde Ende des 13. Jahrhunderts zur Stadt erhoben und mit einer Mauer umgeben.<br />

Innerhalb der Stadtmauer wohnten u. a. die Adelichen Rübsamen und Schütz, sowie die so genannten<br />

Bürger als Freygelassene. Die LeibEiGenen mussten sich angeblich außerhalb der Mauer ansiedeln.<br />

Hartrad VI. war angeblich der letzte >Merenberger< und starb im Jahr 1328. Seine Tochter Lisa<br />

heiratete Johann von Weilburg, der sich deshalb noch Grave von Nassau->Merenberg< nannte und im<br />

Jahr 1366 starb.<br />

Ab sofort wurde die Burg >Merenberg< von einem Amtmann und einem Cellermeister verwaltet,<br />

angeblich bis zum Jahr 1646. Der Amtmann war zuständig für die Justiz und die Verwaltung und der<br />

Kellermeister führte die Berechnungen der Einkünfte.<br />

Im Jahr 1773 fielen durch einen so genannten Tausch die Orte Neunkirchen, Hueblingen und<br />

Rueckershausen gegen das zum ehemaligen Amt gehörende oranische Gebiet, nämlich die Hälfte<br />

von , Waldhausen und Odersbach an Dillenberg.<br />

Der >Merenberger< Bergfried wurde im Jahr 1895 vom Weilburger Taunusklub wieder besteigbar<br />

gemacht.<br />

Nicht weit von hier endete am 7./8. November 1836 die Luftreise des Ballons Royal-Vauxhall-Nassau<br />

vom heutigen Britannien ins ehemalige Britannien, sprich Breiwald.<br />

Die denkwürdige Luftreise, die von den drei Engländern Charles Green (= Karl Grün), Robert Hollond<br />

(= Helland) und Thomas Monck-Mason (= Mönch Maurer) am 07.November 1836 in London starteten<br />

und die damals schon als Aeronauten bezeichnet wurden, endete am Morgen des 08. November 1836<br />

bei Niedershausen. 54 Jahre nach der Erfindung des Luftballons hatte der mit Wasserstoffgas gefüllte<br />

Ballon, der nach seinem französischen Erfinder dem Professor Charles, als „Charliere“ benannt<br />

worden war, den feuergefährlichen Heißluftballon der Brüder Montgolfier vollkommen verdrängt.<br />

Charles Green hatte neuartige Geräte an Bord, wohl deshalb, um die Gegend des ehemaligen „Hofes<br />

Cameloth“ und das Land Learis = Realis oder Heiliges Land aus der Luft zu erkunden.<br />

Die Vauxhall bzw. *Vaultshalle-Gesellschaft in London hatte für diesen Versuch ihren neuen 81671<br />

Kubikfuß haltenden Ballon zur Verfügung gestellt. Im 07. November um 06:00 Uhr morgen wurde mit<br />

der Füllung begonnen, um 13:00 Uhr Nachmittags war der Ballon startbereit und um 13:30 Uhr erfolgte<br />

der Start. Er trug 20 Zentner Ballast, Lebensmittel für etwa 14 Tage und alle für den Fall einer gezielten<br />

Landung erforderlichen Gegenstände. Die Vögel der Nacht hielten die richtige Richtung bei, am<br />

-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 161 1

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