-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
angeblich Marien- bzw. Maienburg genannt. Im Jahr 1495 kamen Nonnen aus<br />
dem aufgelösten Convent von Königshofen bei Stein-Neukirch hinzu. Das neue,<br />
von Priorinnen rinnen geleitete Kloster war jedoch ungenügend dotiert. Im Räuberkrieg<br />
des Jahres 1525 wurde es sehr in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem<br />
Marienberg lutherisch geworden war, forderten die fränkischen<br />
Adelsgeschlechter ihre Töchter samt deren Aussteuer zurück. Seit 1562 stand<br />
Marien bzw. Maienburg leer, die Chorfrauen waren nach Marienstein geflohen,<br />
wo die letzte im Jahr 1574 gestorben sein soll. Der Strom der Wallfahrer zum<br />
Grab der Gravin Stella von Babenberg war nicht zu stoppen. Im Jahr 1588 wurde<br />
das Kloster angeblich neu besetzt und eröffnet. Es waren acht Schwestern aus<br />
Marienstein und vier adligen Witwen die das Kloster neu belebten. Im Jahr 1600<br />
gab es wieder 24 Nonnen in seinen Mauern. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der<br />
Convent besetzt, beraubt, zerlegt und an seinen neuen Standort zwangsversetzt.<br />
An der oben genannten überlieferten Nachricht vom Brand des Klosters Siloder<br />
Selheim, weil unter allen Urkunden der folgenden Jahre keine Stiftung zu<br />
einer Renovierung oder zum Bau der Brüder vorhanden sind, ist dieser<br />
gemeldete Brand unglaubhaft.<br />
Der Einfluss der Constitution „Exiit“ lässt sich in Wetzlar/Lahr sicherer<br />
feststellen als z. B. in Limburg. Eine ewige Gülte, welche Cunigunde, die<br />
Witwe des Conrad von Driedorf, im Jahr 1285 vermacht hatte, wird im<br />
folgenden Jahr vom Schöffen Berno abgelöst und er überträgt sie auf die<br />
Stiftskirche. Im Jahr 1307 erwähnen Harpnerus und seine Gemahlin<br />
Mechtild einen Zins, den sie von den Prokuratoren der Minderbrüder<br />
gekauft haben. Im Jahr 1309 bekundet die Beghine Irmentrud, dass sie<br />
einen Ferto zum Anniversarium ihrer Eltern den Prokuratoren der<br />
Minderbrüder zu entrichten habe. Vielleicht lässt sich hier noch die<br />
angebliche Urkunde aus dem Jahr 1330 heranziehen, in welcher der<br />
Guardian Bruder Jacob de Lynse mit den anderen Brüdern den<br />
Beghinen und Gewandschneiderinnen Guda und Hadewige, genannt die<br />
Burinheimerinnen, einen Zins verkaufen.<br />
Als Wetzlar im Jahr 1542 endgültig die Augsburger Confession annahm,<br />
wurden die Kirchengeräte des Klosters, in dem sich noch acht Brüder<br />
befanden, inventarisiert und in Gewahr genommen, um sie zu<br />
veräußern. Diese Inventarisierung wurde im folgenden Jahr wiederholt.<br />
Wenn die Brüder im Jahr 1555 der Stadt gegen eine lebenslängliche<br />
Rente das Kloster einräumten, so geschah das nicht freiwillig, sondern<br />
auf Druck des Rates der Stadt hin. Der letzte Bruder, Johannes Roist,<br />
starb im Jahr 1571, nachdem er die Übergabe noch einmal bekräftigten<br />
musste. Im Kloster wurde nun die lateinische Schule untergebracht und<br />
die Wohnungen für die Lehrer hergerichtet. Das Chor der Kirche wurde<br />
im Jahr 1586 den französischen Calvinisten eingeräumt, jedoch ohne<br />
Rechtsanspruch <strong>–</strong> precario modo -.<br />
-<strong>Mereberch</strong> = >Merenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 221 2