-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Wetzlar benannt. Alles wurde, wie auch die Wahrheit, ganz einfach versetzt. Doch Lügen haben kurze Beine, es<br />
braucht manchmal nur einen einzigen Schritt und man steht mitten in der Wahrheit.<br />
Scheinheilig schreibt H. Jacobi im Jahr 1929 in seinem Diktat “Die Saalburg”:<br />
“Der Name Saalburg ist trotz aller, oft sehr gewagter Deutungsversuche bis heute noch nicht einwandfrei<br />
geklärt. Zum ersten Mal kommt er in den >Bussenregistern< der Hohe Mark 1604 als Saalburg vor, 1613 heißt<br />
es <strong>–</strong> in der Sahlburgk im Schloss, im 18. Jahrhundert wechselt “Saal- mit Sal- und Sahlburg oder <strong>–</strong>berg. Aus<br />
dem Altertum ist uns der Name weder aus der Literatur noch aus einer Inschrift bekannt”.<br />
Welch Wunder, wo der Name gerade erst erfunden wurde.<br />
Auf Seite 9 schreibt H. Jacobi: “Auf diese Weise könnte also vielleicht doch eine Beziehung des Namens<br />
Saalburg zu Salz hergeleitet werden. Schließlich ist auch noch ein Zusammenhang mit Halico = Alico - Aliso<br />
Feldberginschrift des exploratores = Spion Haliconses gedacht worden.<br />
Der Kriegstreiber Kaiser Wilhelm II. plante, die vollständige Wiederherstellung der mauerischen Saalburg, die<br />
einst in Aliso bzw. Wetzlar stand, beim heutigen Bad Homburg zu beginnen. Mit einer kleinen Zeitungsmeldung<br />
zu den Aktivitäten der kaiserlichen Familie beginnt so eine hundertjährige Erfolgsgeschichte, deren Intention seit<br />
mehreren Jahrzehnten oft kopiert, jedoch bis heute selten erreicht wurde: Die Saalburg als einer der ersten<br />
Repräsentanten der Museumsgattung “Archäologischer Park”.<br />
Eigentlicher Grund, die Mogel-Packung Saalburg wieder aufzubauen, war der Plan, ein Reichs-Limes-Museum<br />
einzurichten, um die enorme Menge an Fundstücken aus Wetzlar alias Aliso aufzunehmen, welche durch die von<br />
Th. Mommsen ins Leben gerufene Reichs-Limes-Kommission geborgen werden konnten. Die Entscheidung für<br />
den heutigen Standort der Saalburg setzte Wilhelm II. gegen die ebenso im Gespräch stehenden Orte Mainz<br />
und Wiesbaden durch.<br />
Das heißt in Klardeutsch, die Saalburg mit all ihrem Drumherum, hätte uns heute genau so in Mainz oder<br />
Wiesbaden begrüßen können. Im Jahre 1997 jährte sich dieser Beschluß zum einhundertsten Mal. Daran wurde<br />
auf der Saalburg mit einer Jubiläumsausstellung unter dem Titel "Vom Grenzposten Roms zum europäischen<br />
Museum - 100 Jahre Saalburg" erinnert.<br />
Mit einer aufwendig gestalteten Feierlichkeit wurden aber damals, nur drei Jahre später, am 11. Oktober 1900,<br />
die bis zu diesem Tage wiederhergestellten Bauten der Saalburg eingeweiht. Diese Zeremonie der Grundstein-<br />
Legung soll in ihrer Planung und Durchführung als vorbildliches Beispiel einer historisierenden Inszenierung zur<br />
Jahrhundertwende vorgestellt werden. Für Planung, Ausführung der Feier und Ausgestaltung der Örtlichkeit<br />
waren Wiesbadens Hoftheaterintendant Georg von Hülsen und der Ausgräber-Baurat Louis Jacobi<br />
verantwortlich.<br />
So ein Theater und gut geLoge!<br />
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