-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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Landesherren und zwar zum größten Teil auf die Gemarkung Vlandern bzw. Waldernbach, das<br />
ehemals im Diezer Amt Hadamar lag. Bei Waldernbach lag das nach Oberndorf bei Braunfels <strong>–</strong><br />
Burgsolms ausgegangene Dorf Oberndorf und hier muss auch das alte Schloss Sulmenay gelegen<br />
haben, auf dem König Carloman bzw. Caloman = Salomon der Bruder von Karl dem Großen, das so<br />
genannte Morgenland bzw. Orient regiert hat. Dieses Schloss stand dort, wo jetzt der so genannte<br />
Seeweiher zu finden ist.<br />
Nahe an der Straße, am südlichen Rand des Sees, sieht man noch immer den kärglichen Rest der<br />
einstigen Liebfrauen-Chapelle, die zwar der lieben Frau Morgane bzw. Maryen le <strong>Fay</strong> gewidmet war,<br />
unter der aber in Wahrheit ihre Mutter Genovefa beerdigt wurde.<br />
Der See- bzw. Seheweiher hat einen Flächeninhalt von 14.995 ha und wurde nach der Überlieferung<br />
als ein Staubecken für den Mühlenbetrieb angelegt, was aber so nicht stimmen kann. Denn es gibt<br />
eine andere Überlieferung, die besagt, dass hier ein reiches und schönes Schloss gestanden habe,<br />
das eines Tages mit einem solch gewaltigen Knall in den Erdboden versunken sei, dass man es in der<br />
ganzen Mark gehört habe. Der Rest davon sei die vorgenannte Ruine der Chapelle.<br />
Mengerskirchen, die angebliche zweite Residenz der Beilsteiner Graven und gleichzeitig ihr<br />
Witwensitz, besaß scheinbar schon auf seiner nördlichen Seite einen Weiher, dessen Abfluss die so<br />
genannte Dollen- bzw. Gravenmühle speiste und angeblich bei Gefahr auch den Festungsgraben<br />
füllen musste. Die Leistungsfähigkeit dieser Dollen- oder Talenmühle soll für die steigende Anzahl der<br />
Einwohner nicht mehr ausgereicht haben und deshalb habe man sich im 15. Jahrhundert für den Bau<br />
des Seeweihers entschlossen. Ich denke, das ist eine recht abenteuerliche oder besser gesagt<br />
unglaubwürdige Überlieferung.<br />
Etwa 5 km Tal abwärts befindet sich der nur 4.437 ha große Vöhlerweiher auf der >Merenberger<<br />
Gemarkung. Dieser See wurde nicht durch eine einfache Stauung des Baches, sondern etwas erhöht<br />
auf dem rechts seitigen Ufergelände im Zuge des Mühlgrabens angelegt. Das Datum der Erbauung<br />
dieses Weiher wurde nirgends übermittelt. Er sollte angeblich zur Fischzucht für den Hof zu Weilburg<br />
dienen. Die Unterhaltung des Staubeckens erforderte viel Umsicht und Kosten. So wurde im Jahr 1768<br />
die Wasserablass-Anlage = Wehr, Steg und Kändel mit Holz erneuert und der anschließende 40 m<br />
lange Kanal, in Mauerwerk mit einer Wölbung 80/115 cm dem Lichten weit ausgeführt.<br />
Dabei haben mitgewirkt der Maurermeister Hirschhäuser aus Edelsberg, der Zimmermeister Glöckner<br />
und der Seegräber Vigel.<br />
Im Frühjahr ist aber der Damm, hinter dem so genannten Zapfengestell, wieder durchgebrochen,<br />
wobei von den im Vorjahr eingesetzten 1500 Karpfen-Setzlingen nahezu 700 Stück Tal abwärts in die<br />
Lahn geschwemmt wurden. Der Fürst soll wütend gewesen sein und von seinem Bauinspektor Stell,<br />
dem Maurermeister Hirschhäuser und dem Dammdichtungs-Spezialisten Vigel Schadenersatz des 120<br />
Gulden betragenen Schadens.<br />
Auf ihr Bittgesuch wurde der Schaden um 35 Gulden ermäßigt. Bei der Wiederherstellung des<br />
Dammes wurde der solms-braunfelsische Damm-Macher Hedrich aus Oberquembach hinzugezogen.<br />
Im Jahr 1770 berichtete der Teichmeister Dänzer aus Weilburg, dass die Fischottern in den Damm<br />
gelockert hätten. Der fürstliche Bauinspektor, sah die Gefahr in den Wurzeln von zwei Eichbäumen, er<br />
ließ sie fällen und den Damm neu befestigen. Ab dem Jahr 1799 trat ein Oberförster Rauch als<br />
Aufsichtsorgan des Weihers in Erscheinung. In den Jahren 1801 und 1805 wurde der Damm erneut<br />
ausgebessert.<br />
Seit 1866 wurde der See von der Forstverwaltung betreut. Den Wasserlauf zwischen den beiden Seen<br />
nannte der Volksmund See- oder Hüttenbach und unterhalb des Vöhler-Weiher sagt man „Baricher<br />
Bach“.<br />
Nach den vorhandenen Überlieferungen waren insgesamt 13 Mahlwerke und zwar sieben zwischen<br />
den Weihern und deren sechs unterhalb des Vöhler-Weihers vorhanden. Wie überall in jener Zeit war<br />
zumeist das oberschlächtige Wasserrad aus Holz oder Eisen im Gebrauch. Um 1930 fingen die Müller<br />
an, ihre abgängigen Wasserräder durch Turbinen zu ersetzen.<br />
Als nach dem Jahr 1250 die so genannten Regale, also auch das Wasserregal, an die Landesherren<br />
überging, nehmen diese auch das Mühlrecht in Anspruch und verleihen gegen Wasserzins und<br />
Abgaben die Mühlen in Erbleihe mit dem Monopol, dem Bannrecht oder dem so genannten<br />
Mühlenzwang. Das bedeutete, die Einwohner eines Kirchspiels oder sonstige bestimmten Orte<br />
mussten gegen Molter- und Wiegegeld nur auf denen für sie bestimmten Mühlen mahlen lassen.<br />
Das Mühlenbannrecht wurde in Nassau-Oranien, so weit es noch Bestand hatte, unter der damaligen<br />
französischen Verwaltung des Herzogthums Berg, am 13.09.1811, ersatzlos gestrichen, aber unter der<br />
folgenden nassauischen Regierung am 13.12.1817 zum Teil wieder eingeführt, um dann unter<br />
preußischer Verwaltung am 17.03.1867 wieder abgeschafft zu werden.<br />
Im Amt >MerenbergMerenberg< - <strong>©</strong> - <strong>Manfred</strong> <strong>Fay</strong> <strong>–</strong> <strong>Dillenburg</strong> - 160 1