-Mereberch = >Merenberg< - © - Manfred Fay – Dillenburg - 1
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der feine Unterschied, kaum zu bemerken, jedoch sehr effektiv. Die Nassauer Gewaltherrscher<br />
schmückten sich nun, in der eigens von ihnen verordneten geschriebenen Geschichte, mit den Namen<br />
und Taten ihrer Vorgänger.<br />
So lesen wir die umgelegte Geschichte vom Totenhof im heutigen Dutenhofen zwischen Wetzlar und<br />
Giessen und sehen, dass sie eigentlich nach Merenberg gehört. Pfarrer Abicht schreibt es im Jahr 1836<br />
so: „Eine Tradition behauptet jedoch Dutenhofen sey der Todtenhof vom ganzen Hüttenberge<br />
gewesen, ein Weg welcher von dem jetzt Hüttenbergischen Dorfe Allendorf nach Dutenhofen alias<br />
Totenhof führt, heißt noch bis heute der Todtenweg. Auf jeden Fall ist Dutenhofen alias Totenhof ein<br />
alter Ort. Seiner geschieht zuerst in einer Urkunde vom Jahr 1150 Erwähnung, in welcher die<br />
Leibeigenen des Klosters Schiffenberg in den Dörfern der Umgegend namentlich angeführt werden.“<br />
Hier kann man die absichtliche Falschmeldungen geradezu herauslesen. Denn der Totenweg führte<br />
von Allendorf zum Totenhof bei Merenberg. Dieser Effekt zieht sich durch die weiteren Angaben des<br />
Herrn Abicht hindurch, denn er schreibt: „Mehre Dynasten waren in der Vorzeit zu Dutenhofen alias<br />
Totenhof begütert. So hatten z. B. die Graven von Solms daselbst einen Hof, welchen Grave Otto von<br />
Solms-Brawnfels mit 3½ Malter Korngülte gegen einen Hof zu Neuenkirchen an den Edelknecht<br />
Caspar Schlaun von Linden im Jahr 1474 vertauschte. Auch hatten die Solmsischen bzw.<br />
Schelmischen Graven da selbst mehrere Zehntgefälle, welche sie an die adeliche Familie von<br />
Buchseck, heute Buseck genannt, verliehen hatten. Einige Jahrhunderte früher, nämlich im Jahr 1244<br />
verpfändete Wittekind von Merenberg dem WetzLahrischen Bürger Wigand, genannt „sub Tugurtis“,<br />
seine Güter zu Dutenhofen alias Totenhof für 11 Marken, und im Jahr 1274 verzichtet Hartrad von<br />
Merenberg auf das Eigenthum der Hälfte Zehnten zu Dutenhofen, welcher der Ritter Dymar von<br />
Calsmunt bzw. Salzberg mit seiner Gattin Mechthild dem Deutschen Haus zu Merenberg vermacht<br />
hatte.“<br />
Auf Seite 35 schreibt Abicht: „Im Jahr 1335 vermacht Lyse, die Witwe des Johann von Kinzenbach<br />
dem WetzLahrischen Stift 1 Malter Kornpacht.“ Hier kann man wieder deutlich die dreiste Lüge<br />
erkennen, denn Lyse ist mit sicherer Wahrscheinlichkeit die Witwe des Hartrad VI. von Merenberg!!!<br />
Was und wo war Kinzenbach vorher? Kinzenbach = Cinzenbach. Im Jahr 1596 verkaufte Grave Philipp<br />
von Nassawe-Saraponten die so genannte Eselwaide, eine Drisch, bei der nassawischen Mühle auf<br />
der Biber, von der Witwe Catharina von Rodenhausen für 25 florin. Der Ort Rodenhausen grenzte<br />
zuvor an das Dorf Münchhausen.<br />
Immer wieder kommt man zur Erkenntnis, dass die Orte aus dem alten heiligen Land zwischen<br />
Beilstein und Limburg in den Raum des römischen Reiches um Wetzlar, ehemals Aliso und Gießen,<br />
ehemals genannt: Land der sieben Hügel = Rom, versetzt wurden. So auch der Ort Heuchelheim. Es<br />
kann doch nicht angehen, dass beispielsweise, die Ort Holzhausen und Allendorf, an mehreren<br />
Plätzen in unserer engeren Heimat, immer wieder nebeneinander bzw. 4 km entfernt zusammen<br />
liegen. Wir haben Allendorf und Heck-Holzhausen, bei Weilburg; Allendorf und Holzhausen im Ulmtal;<br />
Allendorf und Münch-Holzhausen zwischen Wetzlar und Gießen, sowie Allendorf und Holzhausen bei<br />
Haiger. Das muss einem doch sehr zu denken geben.<br />
Die Mühle zu Heuchelheim, gehörte im Jahr 1288 einem gewissen Werner von AßLahr = Laras,<br />
welcher im gedachten Jahr 1288 den achten Teil davon an das Kloster Altenberg verkaufte. ( Abicht;<br />
Seite 33.)<br />
Das nenne ich absoluten Blödsinn, was sollte das Kloster Altenberg bei Oberbiel damit anfangen?<br />
Doch in Wahrheit stand das Kloster Altenberg noch in jener Zeit bei Merenberg und der Werner von<br />
Aßlar, war der Werner von Lahr und die Mühle stand nahe des dortigen Heuchelheim. Hier fand diese<br />
Transaktion in einem Umkreis von 10 km statt und das war in jener Zeit auch überschaubar.<br />
Genauso verworren ist die Bezeichnung Wettenberg, der uns einmal als Wedenberg, Medenberg oder<br />
Werdenberg überliefert wird. Ich neige hier den Begriff Medenberg zu bevorzugen, denn Meden- oder<br />
Metenberg, bedeutet Metallberg und dürfte mit der Bedeutung Hüttenberg sehr nahe verwandt sein. Im<br />
Jahr 1323 errichteten Landgrave Otto von Hessen und Hartrad, Herr zu Merenberg, einen Vertrag, in<br />
welchem sie sich verpflichteten, in den gemeinschaftlichen Gerichten <strong>–</strong> im gemeinen Lande an der<br />
Lahn und im Hüttenberge; namentlich auf dem Werdenberg kein Schloss zu erbauen..<br />
Im Jahr 1265 errichteten Landgrave Heinrich von Heßen und Hartrad, Herr zu Merenberg, einen<br />
Vertrag, in welchem letzterer dem ersten seine Schlösser Cleiberg und Merenberg zu öffnen verspricht.<br />
Im Jahr 1279 schenkten Hartrad, Herr zu Merenberg und seine Gemahlin Gertraude ihre Güter um<br />
Cleiberg bzw. Schlüssel- oder Calenberg dem Kloster Altenberg, mit der Bedingung, dass, wenn es<br />
solche zu Wiesen umwandele, es ihnen die Hälfte Heu davon abgeben soll.<br />
Im Jahr 1497 kauften die Bürger von Cleiberch von dem Kloster im Panstyl bei Weilburg einen Hof in<br />
der Calen- oder Cadenbach. Nach der Zerstörung der Borch Cleiberch zogen etliche Bürger von<br />
Cleiberch in den Ort Cravdorf. Am 23. Juli 1560 erließ Grave Albrecht von Nassawe-Weilburg an den<br />
Amtmann Holzappel und Rentmeister Schäfer in Cleiberch ein Verbot, niemand dürfe mehr von<br />
Cleiberch nach Cravvdorf, heute nach der Zwangsumsiedlung Krofdorf genannt, umziehen. Auch hier<br />
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