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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 4<br />

Verhandlungslösung durch das (erweiterte) Rubinstein-Modell umso weniger gestützt, je profitabler<br />

die outside options sind.<br />

Zweitens ermöglicht es das erweitere Rubinstein-Modell den genannten Arbeiten schon bei perfekter<br />

Information, die Effekte von relativer Macht <strong>und</strong> outside options isoliert voneinan<strong>der</strong> zu betrachten.<br />

Das zeigt sich schon formal, wenn man die Ermittlung des Nash-Produkts – also<br />

MAX[U i (x i -ω i )) α (U -i (x -i -ω -i )] (1-α) – vergleicht mit <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung – also<br />

MAX[ω i ; x i = i Π|ω .i Π- i Π; Π-ω -i |ω -i > i Π] bzw. MAX[(ω i ; Π-x -i =(Π- -i Π)|ω -i -i Π; Π-ω -i |ω -<br />

i> -i Π], mit i=(1-δ -i )/(1-δ i δ -i ). Während im ersten Fall outside options <strong>und</strong> Gewichtung für die Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Auszahlungen immer gemeinsam wirken, kommt die outside option im zweiten Fall<br />

dafür nur dann zur Geltung, wenn das Verhältnis <strong>der</strong> Discountfaktoren unbeachtlich ist. Ebenso<br />

sind dafür die Discountfaktoren nur dann relevant, wenn die outside options es nicht sind.<br />

Nur die Frage, welches Kriterium herangezogen werden soll, wird bei <strong>der</strong> erweiterten Rubinstein-<br />

Verhandlungslösung per Abgleich <strong>der</strong> Auszahlungen entschieden. Es wirkt sich also nicht schon<br />

von selbst auf das Verhandlungsresultat aus, dass ein Spieler überhaupt eine unilaterale Alternative<br />

kennt, die ihm eine bestimmte positive Auszahlung erbringt. Er kann sogar beliebig viele unilaterale<br />

Alternativen kennen, ohne dass das eine Rolle spielt, wenn jede davon für ihn unattraktiver<br />

ist als sein Anteil nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung. Nur dann, wenn sie für ihn nützlicher<br />

ist, hat dies einen Effekt.<br />

Deshalb bietet es sich an, ein erweitertes Rubinstein-Modell mit outside options für das Modell hier<br />

heranzuziehen. Dieses Präsidentschaftsmodell lege ich nun dar.<br />

4.4 Erweitertes Rubinsteinmodell als Präsidentschaftsmodell<br />

In Zusammenhang mit den outside options habe ich schon in Kapitel 3 das Modell von Binmore et<br />

al. (1986) in seiner Form bei Muthoo (1999) vorgestellt. Dort hat <strong>der</strong> Spieler, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> laufenden<br />

R<strong>und</strong>e kein Angebot vorlegen kann (im Folgenden <strong>der</strong> besseren Lesbarkeit halber: „annehmen<strong>der</strong>“<br />

Spieler, auch wenn er ein Angebot nicht akzeptiert), nicht nur die Wahl zwischen Annahme<br />

<strong>und</strong> Ablehnung. Son<strong>der</strong>n er hat, falls er ablehnt, noch in <strong>der</strong> laufenden R<strong>und</strong>e einen weiteren<br />

Spielzug. Er kann dann entwe<strong>der</strong> die nächste R<strong>und</strong>e abwarten <strong>und</strong> ein eigenes Angebot vorlegen.<br />

O<strong>der</strong> er bricht die Verhandlungen in <strong>der</strong> laufenden R<strong>und</strong>e ab <strong>und</strong> handelt unilateral. Tut er<br />

Letzteres, erzielen beide Spieler die Auszahlungen gemäß ihrer outside options.<br />

Der anbietende Spieler kann aber in diesen Modellen in <strong>der</strong> laufenden R<strong>und</strong>e nicht die Verhandlungen<br />

abbrechen. Nur unter dieser Bedingung gelangt Muthoo (1999) zu dem Bef<strong>und</strong>, dass das<br />

Verhandlungsresultat dann nicht von <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung gekennzeichnet ist,<br />

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