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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 2<br />

nes Anpassungsproblem kann mithilfe geschickter <strong>Institutionen</strong>wahl damit auf lange Sicht bewältigt<br />

werden.<br />

2.5 Theoretische Einordnung <strong>der</strong> Arbeit<br />

Für die Zwecke dieser Arbeit, <strong>der</strong>en Gegenstand ja ebenfalls Verhandlungen zwischen den Regierungen<br />

<strong>der</strong> EU-Staaten sind, <strong>und</strong> in <strong>der</strong> es um die Ermittlung <strong>der</strong> Rolle zweier Kontrollrechte in<br />

solchen Situationen interdependenten Handelns geht, bietet es sich an dieser Stelle aus drei<br />

Gründen an, direkt an Moravcsiks Überlegungen anzuknüpfen.<br />

Erstens lässt sich das oben beschriebene Problem potenziell arbiträrer Schwellenwerte für die<br />

Zuordnung <strong>der</strong> Regierungen zu bestimmen Akteursklassen so mit Kriterien ausräumen, die sich<br />

auf jede einzelne von ihnen im Verhältnis zu ihrer Gesamtheit beziehen. Die Zuordnung <strong>der</strong> Regierungen<br />

zu Klassen kann damit weg von den Annahmen für den theoretischen Teil (zum Beispiel:<br />

„Kleinstaat ist, wer unter 40 Millionen Einwohner hat.“) <strong>und</strong> die dortigen Hypothesen <strong>und</strong><br />

hin zur Operationalisierung für den empirischen Teil verlegt werden (zum Beispiel bei <strong>der</strong> Hypothese:<br />

„Das Handeln eines Kleinstaats tangiert das Handeln einer Großmacht kaum.“ die Operationalisierung:<br />

„Als Kleinstaat gilt für die Tests, wessen Exporte <strong>und</strong> Importe überproportional<br />

mit einem an<strong>der</strong>en Staat verlaufen, während die Ex- <strong>und</strong> Importe dieses an<strong>der</strong>en Staats als einer<br />

Großmacht zum ersten Staat im Verhältnis geringer sind.“).<br />

Zweitens ist die relationale Zuordnung bei Moravcsik für den theoretischen Teil beson<strong>der</strong>s gut<br />

geeignet, weil sie auf Verhandlungen über beliebige Sachverhalte beziehen kann, solange zwischen<br />

den Beteiligten überhaupt asymmetrische Interdependenz besteht. Dadurch lässt es sich<br />

insbeson<strong>der</strong>e von vornherein vermeiden, nur Bef<strong>und</strong>e zu erhalten, die lediglich auf die EU anwendbar<br />

sind.<br />

Drittens lässt sich durch die Anknüpfung an Moravcsik auf die äußerst gut etablierten Bef<strong>und</strong>e<br />

<strong>der</strong> institutionalistischen IB-Literatur zurückgreifen. Wie oben angedeutet, können Moravcsiks<br />

dort direkt eingeordnet werden. Ebenso müsste sich sein Ansatz beson<strong>der</strong>s gut eignen, um klassische<br />

Konzepte <strong>der</strong> IB, wie zum Beispiel das Begriffspaar Großmacht-Kleinstaat, auf die Untersuchung<br />

anzuwenden.<br />

Jedoch erfor<strong>der</strong>t es dieser dritte Punkt, auf die zentrale Kritikpunkte zumindest kurz einzugehen,<br />

denen Moravcsiks Ansatz in <strong>der</strong> EU-Literatur begegnet. Trotz <strong>der</strong> vielattestierten Eleganz von<br />

Moravcsiks Überlegungen (die so konsensual zu sein scheint, dass <strong>der</strong> Verweis darauf es<br />

mittlerweile ebenfalls in die Lehrbücher gebracht hat, vgl. Steinhilber 2006: 187), besteht in <strong>der</strong><br />

Forschung jedoch alles an<strong>der</strong>e als Konsens darüber, wie gut dieser Ansatz auf die Erklärung be-<br />

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