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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 7<br />

größeren Anteil an seinem BIP aufweist, als bei dem an<strong>der</strong>en Staat B in <strong>der</strong> Dyade. Ist dieser<br />

Anteil kleiner, dann ist die volkswirtschaftliche Interdependenz von A <strong>und</strong> B asymmetrisch zugunsten<br />

von A ausgeprägt <strong>und</strong> sonst zuungunsten von A. Das ist summarisch für den Beobachtungszeitraum<br />

in Tabelle 7.4 dargestellt.<br />

Ist sie zugunsten von A ausgeprägt, dann habe ich das Außenhandelsvolumen dieser Dyade dem<br />

Staat A mit einem positiven Vorzeichen zugerechnet <strong>und</strong> sonst mit einem negativen Vorzeichen.<br />

Anschließend habe ich staaten- <strong>und</strong> jahresweise über alle Dyaden aufsummiert. 32<br />

Die resultierenden Summen habe ich anschließend mit dem BIP <strong>der</strong> gesamten EU im jeweiligen<br />

Jahr ins Verhältnis gesetzt. Daraus ergab sich <strong>der</strong> Interdependenzwert für jeden EU-Staat für<br />

jedes Jahr zwischen 1998 <strong>und</strong> 2011. Diese Werte sind in Tabelle 7.5 eingetragen. Sie bilden ab, ob<br />

die Asymmetrie in <strong>der</strong> Interdependenz eines Staats gegenüber <strong>der</strong> Gesamtheit seiner Handelspartner<br />

in <strong>der</strong> EU zu seinen Gunsten o<strong>der</strong> Ungunsten ausgeprägt war. Entlang dieser Werte kann<br />

das Gewicht <strong>der</strong> Asymmetrie in den Außenhandelsbeziehungen zwischen den Staaten direkt miteinan<strong>der</strong><br />

verglichen werden. Eine inhaltliche Bedeutung erhalten sie für jeden einzelnen Staat,<br />

wenn sie auf den Anteil des BIP dieses Staats am EU-BIP bezogen werden. Das ist in Tabelle 7.6<br />

eingetragen. Die zugr<strong>und</strong>e liegenden Daten zu BIP-Volumina <strong>und</strong> –Anteilen sind in Anhang A-4<br />

in Tabellen A-4.2 <strong>und</strong> A-4.3 abgelegt.<br />

Es gibt nur einen Staat, <strong>der</strong> generell positive Interdependenzwerte erzielt. Das ist Deutschland als<br />

größte Volkswirtschaft. Aber auch drei weitere Staaten schneiden im Mittel mit positiven Werten<br />

ab: Frankreich, Großbritannien <strong>und</strong> Italien. Im Vergleich zur Gesamtheit ihrer Handelspartner<br />

verläuft die Asymmetrie in <strong>der</strong> jeweiligen Interdependenz also zu ihren Gunsten. Der Interdependenzwert<br />

dieser Staaten als Anteil ihres BIP ist außerdem deutlich unterdurchschnittlich.<br />

Selbst für Deutschland mit <strong>der</strong> höchsten Verflechtung dieser Staaten in den EU-Handel erreicht<br />

er nie mehr als zwei Drittel dieses Werts. Diese Staaten sind also beson<strong>der</strong>s wenig sensitiv für die<br />

Interdependenz entlang des Außenhandels; <strong>und</strong> zwar trotz ihres Gewichts innerhalb des EU-<br />

Handels. Folglich werden diese Staaten im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Staaten auch relativ wenig<br />

von etwaigen Verän<strong>der</strong>ungen ihres Handelsvolumens mit den an<strong>der</strong>en Staaten tangiert.<br />

32 Bei Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> EU-Mitgliedschaft habe ich jeweils die nächstliegenden ganzjährigen Daten verwendet. Das<br />

BIP <strong>der</strong> ehemaligen DDR fließt deshalb erst ab 1991 in das deutsche BIP ein, die zehn mittelosteuropäischen Beitrittsstaaten<br />

erscheinen für das gesamte Jahr 2004. Separate monatsgenaue Berechnungen ergaben keine Än<strong>der</strong>ungen<br />

bei den Asymmetrien.<br />

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