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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 3<br />

[m;m], [m;w], [w;m] <strong>und</strong> auch bei [w;w], [s;w] <strong>und</strong> [w;s]. In dem Modell berücksichtige ich Typenkombinationen,<br />

bei denen es zu keiner für alle Spieler profitablen Einigung kommen kann,<br />

durch eine zusätzliche Handlung L. Spielt ein Spieler L, dann bricht er die Verhandlungen ab,<br />

beide Spieler spielen A <strong>und</strong> erhalten die Auszahlungen ω i .<br />

Die Zuordnung von Typen zu den Spielern erfolgt durch Signale. Je<strong>der</strong> Spieler erhält am Anfang<br />

des Spiels ein Signal τ i (ω i ) über seinen eigenen Typ. Ist ω i ≥ i Π, dann ist τ i (ω i )=s. Sonst ist<br />

τ i (ω i )=¬s, mit ¬s=[p(t i =w)+(1-p)(t i =m)]. Aus dem Signal ¬s geht für den Spieler i also nicht hervor,<br />

von welchem Typ er ist. Daraus geht nur hervor, dass er nicht vom Typ s ist. Der Spieler i<br />

ordnet dann in seiner Vorstellung seiner Zugehörigkeit zu dem Typ w eine bestimmte Wahrscheinlichkeit<br />

p i zu.<br />

Bevor die Spieler ihre Signale erhalten, gibt es in <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong> Spieler dann insgesamt neun<br />

Weltzustände. Diese Vorstellung verän<strong>der</strong>t sich durch das Signal auf drei (für Spieler vom Typ s)<br />

o<strong>der</strong> sechs (für die an<strong>der</strong>en Typen) mögliche Weltzustände.<br />

Je nach tatsächlichem Weltzustand befinden sie sich dann in einer Situation, in <strong>der</strong> sich die Aufteilung<br />

von Π lohnt o<strong>der</strong> nicht lohnt. Außerdem ist die Höhe <strong>der</strong> ω i für die Aufteilung von Π<br />

nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung in (3.7) relevant o<strong>der</strong> irrelevant, falls die Spieler die<br />

zweite Annahme von Muthoo <strong>und</strong> Binmore als Voraussetzung für die Anwendung dieser Verhandlungslösung<br />

erfüllen. Das ist in Abbildung 3.9 für den Fall veranschaulicht, in dem Spieler 1<br />

als erster ein Angebot vorlegt o<strong>der</strong> L spielt.<br />

Nun kennt zwar je<strong>der</strong> Spieler am Anfang den Wert seiner outside option. Aber daraus kann er nur<br />

ableiten, ob er selbst vom Typ s ist o<strong>der</strong> von einem <strong>der</strong> beiden an<strong>der</strong>en Typen. Ist er nicht vom<br />

Typ s, dann erfährt er seinen Typ erst, wenn er den Wert ω (.) des an<strong>der</strong>en Spielers kennt. Vorher<br />

weiß er nur, dass er entwe<strong>der</strong> vom Typ w o<strong>der</strong> m ist, aber nicht, von welchem dieser beiden.<br />

Dass ein Spieler i, <strong>der</strong> nicht vom Typ s ist, erfährt, ob er vom Typ w o<strong>der</strong> vom Typ m ist, hängt<br />

daher davon ab, ob <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Spieler –i den Wert von ω -i offenbart. 18<br />

18 Möglich ist bei Binmore (1985) <strong>und</strong> Muthoo (1999), dass ω i=0. Zwecks Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Resultate habe ich das<br />

auch für dieses Modell übernommen. In diesem Fall ist für einen Spieler i klar, dass er vom Typ w ist, weil es auch<br />

dann im Gleichgewicht zur Aufteilung von Π kommt, wenn ω -i einen beliebigen seiner zulässigen Werte hat. Dieser<br />

Fall ist aber aus zwei Gründen unbeachtlich. Erstens ist die Wahrscheinlichkeit dieses Falls aufgr<strong>und</strong> unendlich vieler<br />

möglicher Werte von ω i genau Null. Der je an<strong>der</strong>e Spieler wird diesen Fall also nicht mit positiver Wahrscheinlichkeit<br />

berücksichtigen. Zweitens ist dieser Fall inhaltlich nicht interessant, weil es in dem Modell ja gerade um positive<br />

Opportunitätskosten geht. Bei diesem Fall handelt es sich aber gerade um die Situation mit Opportunitätskosten von<br />

genau Null, die Rubinstein (1982) analysiert, allerdings ohne Gemeinsames Wissen über die Opportunitätskosten. Da<br />

aber Gemeinsames Wissen hier gerade nicht besteht <strong>und</strong> <strong>der</strong> Spieler –i eben mit <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit (1-0)=1<br />

annimmt, dass ω i>0 ist, ist dieser Fall hier auch nicht handlungsrelevant, bevor <strong>der</strong> Spieler i ein Signal über seinen<br />

Typ gesendet hat.<br />

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