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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 4<br />

gelangen. Bei einem Spieler vom Typ w kann das nie das unilaterale Handeln sein (deshalb fehlt<br />

diese Option in <strong>der</strong> Abbildung bereits).<br />

Nun wählt <strong>der</strong> Spieler 1 diejenige Handlungsoption aus, die ihm den höchsten Erwartungsnutzen<br />

erbringt. Ich gehe in dem Modell davon aus, dass ein Spieler sich, falls die Erwartungsnutzen<br />

mehrerer Handlungen gleich sind, immer für die unilaterale Handlung entscheidet, falls diese<br />

darunter ist. Ist sie nicht darunter, dann gehe ich davon aus, dass er sich für die Handlung entscheidet,<br />

die den an<strong>der</strong>en Spieler als einen Spieler vom Typ s behandelt. Der anbietende Spieler<br />

wählt also immer die Option, mit <strong>der</strong> er seine Nachteile aus dem etwaigen Scheitern <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

minimiert.<br />

Die Profile des danach jeweils maximalen Erwartungsnutzens über alle Ausprägungen <strong>der</strong> Vorstellung<br />

von <strong>der</strong> Typenverteilung hinweg sind für das Beispiel in Abbildung 4.7 für beide Spielertypen<br />

<strong>und</strong> beide Situationen dargestellt. Aus diesen Profilen ergeben sich direkt die jeweiligen<br />

Best-Response-Funktionen.<br />

Ich verwende in dem Beispiel für die Rubinstein-Situation die gleichen Parameter wie bisher. Für<br />

die Ultimatum-Situation habe ich die Discountfaktoren entsprechend verän<strong>der</strong>t. Ich stelle also<br />

den Fall nach, in dem es aufgr<strong>und</strong> von Verschiebungen in <strong>der</strong> Machtverteilung zu einer Ultimatum-Situation<br />

kommt. Wie man sieht, musste <strong>der</strong> Discountfaktor des Spielers 1 für die Ultimatum-Situation<br />

deutlich reduziert werden (von 0,95 auf 0,55). Er bewegt sich schon auf den niedrigsten<br />

im Rahmen <strong>der</strong> sonstigen Modellannahmen zulässigen Wert zu. Hier zeigt sich allerdings<br />

schon, dass eine Ultimatum-Situation nur bei sehr ungleichen Discountfaktoren auftritt. Ich argumentiere<br />

auch dazu etwas ausführlicher in Anhang A-2. Entsprechend ungleich wäre in dem<br />

Beispiel die Aufteilung nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung ohne outside options, <strong>und</strong> zwar bei<br />

Anteilen von 10,4:89,6 sehr zu Ungunsten des Spielers 1. Wie man in <strong>der</strong> Abbildung sieht, ist<br />

Spieler 1 in <strong>der</strong> Ultimatum-Situation selbst dann noch etwas besser gestellt als im ursprünglichen<br />

Rubinstein-Modell, wenn die Kooperationswahrscheinlichkeiten das für den Spieler überhaupt<br />

günstigste gleichgewichtige Angebot nahelegen.<br />

Außerdem ist aber auch die Rubinstein-Situation in dem Beispiel mit einem Spieler vom Typ w in<br />

<strong>der</strong> Präsidentschaft bei sehr niedrigen Werten von p 2 in eine Ultimatum-Situation umgeschlagen.<br />

Das kann man an den „Unebenheiten“ am rechten vor<strong>der</strong>en Rand <strong>der</strong> Abbildung erkennen. Dort<br />

ist <strong>der</strong> Nutzen des unilateralen Handelns von Spieler 1 nach Ablehnung eines Angebots o 1w höher,<br />

als sein Erwartungsnutzen aus dem optimalen Angebot von Spieler 2 in <strong>der</strong> nächsten R<strong>und</strong>e.<br />

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