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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 3<br />

sich ebenso, dass dieser Anreiz konterkariert wird durch die Berücksichtigung des optimalen<br />

Handelns <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Staaten. Spieler in einer Situation mit asymmetrischer Information offenbaren<br />

deshalb ihre Opportunitätskosten nicht <strong>und</strong> stellen damit auch kein Gemeinsames Wissen<br />

über die Höhe <strong>der</strong> ω i her. Die Ursache dafür ist die Möglichkeit des je an<strong>der</strong>en Spielers, die Information<br />

über diesen Wert zum eigenen Vorteil auf Kosten des offenbarenden Spielers auszunutzen.<br />

Ebenso hat je<strong>der</strong> Spieler selbst einen Anreiz, es auszunutzen, wenn <strong>der</strong> je an<strong>der</strong>e Spieler<br />

seine Opportunitätskosten offenbart. Dieses Problem existiert nur wegen <strong>der</strong> distributiven Konsequenzen<br />

des Resultats <strong>der</strong> Koordinationsphase <strong>und</strong> nicht, weil es den Spielern unmöglich wäre,<br />

ihre Opportunitätskosten zu offenbaren. Aus dem Modell ergibt sich für diese „Offenbarungsfrage“<br />

als erstem Schritt daher die Situation in Abbildung 3.11.<br />

Abbildung 3.11: Spiel in strategischer Form nach Abbildung A-1.4 entlang <strong>der</strong> Präferenzen <strong>der</strong> Spieler<br />

Spieler 2<br />

Spieler 1<br />

O 2<br />

3<br />

O 1<br />

3<br />

1<br />

Q<br />

4<br />

1<br />

2<br />

Q<br />

4<br />

2<br />

In Abbildung 3.11 ist die Fallgruppe dargestellt, in <strong>der</strong> es für die Spieler als Gesamtheit nützlich<br />

wäre zu kooperieren anstelle unilateral zu handeln. Die Voraussetzungen für die Herstellung internationaler<br />

Kooperation im Sinne von Keohane <strong>und</strong> aufbauend darauf bei Moravcsik sind dort<br />

also erfüllt. In Abbildung 3.11 habe ich aber die Auszahlungen für die Spieler in Abbildung A-1.4<br />

mit ordinalen Zahlen versehen. Ich gehe davon aus, dass je<strong>der</strong> Spieler auch eine Situation, in <strong>der</strong><br />

er durch einen Fehler des an<strong>der</strong>en Spielers das von ihm am meisten bevorzugte Resultat erzielen<br />

kann, einer Situation vorzieht, in <strong>der</strong> er das nicht kann. Damit kann Proposition 3.5 aus Anhang<br />

A-1 über das einzige trembling-hand-perfekte Nash-Gleichgewicht in diesem Spiel unmittelbar<br />

angewendet werden.<br />

Diese Spielsituation hat die Struktur eines Gefangenendilemmas. Ein Gefangenendilemma ist,<br />

an<strong>der</strong>s als ein Koordinationsspiel mit distributiven Konsequenzen durch die Existenz genau eines<br />

Nash-Gleichgewichts gekennzeichnet. Das optimale Handeln <strong>der</strong> Spieler lässt sich also ohne weitere<br />

Hilfsmittel herausfinden. Es ist die Nicht-Offenbarung <strong>der</strong> eigenen Opportunitätskosten.<br />

Dieses einzige Gleichgewicht ist aber gleichzeitig die einzige aller vier Handlungskombinationen<br />

19 , die kein pareto-optimales Resultat mit sich bringt. Da die Spieler im Gleichgewicht die<br />

19 Gemischten Strategien können hier ignoriert werden, denn sie gehen in dieser Situation mit den Strategien, die<br />

zum Nash-Gleichgewicht führen, einher.<br />

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