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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 7<br />

Anschließend habe ich jahresweise für jede Dyade das Verhältnis des gemeinsamen Außenhandelsvolumens<br />

am BIP jedes <strong>der</strong> beiden Staaten ermittelt.<br />

Das ist exemplarisch für das Jahr 1988 in Tabelle 7.3 dargestellt. In den Spalten dieser Tabelle ist<br />

<strong>der</strong> dyadenweise Anteil des Außenhandels <strong>der</strong> Staaten an ihrem jeweiligen BIP dargestellt. Zum<br />

Beispiel entsprach <strong>der</strong> deutsche Außenhandel mit Dänemark in diesem Jahr einem Anteil von 0,9<br />

Prozent des deutschen BIP. Die Summe dieser Anteile ergibt entlang <strong>der</strong> Begrifflichkeiten von<br />

Keohane <strong>und</strong> Nye (1977), die ja auch den Überlegungen von Moravcsik zugr<strong>und</strong>e liegen, den<br />

Grad <strong>der</strong> „Interdependenz-Sensitivität“ eines jeden EU-Staats gegenüber den an<strong>der</strong>en EU-<br />

Staaten insgesamt. Ich nenne das <strong>der</strong> Einfachheit halber „Verflechtung“. Sie schwankt im Beobachtungszeitraum<br />

bei einem Mittelwert von 33,0 <strong>und</strong> einer Standardabweichung von 6,5 zwischen<br />

15,9 (Italien 1993) <strong>und</strong> 127,5 Prozent (Belgien 2007). Eine detaillierte Übersicht hierzu<br />

findet sich in Tabelle A-4.1 in Anhang A-4. Die einzelnen Staaten sind miteinan<strong>der</strong> in sehr unterschiedlichem<br />

Ausmaß wirtschaftlich verflochten, wie man bereits in dem Beispiel sieht.<br />

Tabelle 7.3: Dyadische Außenhandelsinterdependenz in <strong>der</strong> EG 1988, in Prozent des BIP jedes EG-Staats<br />

BE+LU DE DK ES FR GB GR IE IT NL PT<br />

BE+LU . 3,1 1,3 0,9 3,2 1,8 1,2 2,9 1,1 12,2 1,8<br />

DE 26,3 . 9,9 4,1 7,0 5,5 8,0 10,3 6,0 23,4 8,8<br />

DK 0,9 0,9 . 0,2 0,3 0,6 0,5 0,8 0,3 1,3 0,8<br />

ES 1,8 1,1 0,6 . 1,5 0,9 0,7 1,4 1,1 1,7 7,0<br />

FR 21,2 5,3 2,9 4,4 . 3,5 3,9 7,3 5,0 8,8 7,5<br />

GB 9,8 3,7 4,9 2,5 3,1 . 2,4 41,9 2,0 9,6 6,3<br />

GR 0,4 0,3 0,2 0,1 0,1 0,1 . 0,2 0,3 0,4 0,1<br />

IE 0,7 0,3 0,3 0,1 0,2 1,6 0,1 . 0,1 0,8 0,2<br />

IT 6,8 4,1 2,1 2,4 4,2 2,0 5,4 3,5 . 4,9 4,1<br />

NL 18,6 4,2 2,6 0,9 1,9 2,2 2,0 4,7 1,2 . 2,5<br />

PT 0,7 0,3 0,4 1,0 0,4 0,4 0,1 0,3 0,2 0,6 .<br />

Verflechtung 87,1 23,4 25,1 16,7 22,0 18,7 24,3 73,3 17,5 63,8 39,1<br />

BIP-Anteil 3,3 25,6 2,3 7,1 19,9 17,0 1,2 0,7 17,1 4,8 1,0<br />

Dann habe ich die Differenz dieser Dyaden jeweils normiert über das BIP jedes Landes in einer<br />

Dyade verglichen. Auch das ist in Tabelle 7.3 exemplarisch dargestellt. Dort entspricht <strong>der</strong> Außenhandelsanteil<br />

mit Dänemark wie gesagt 0,9 Prozent des deutschen BIP. Aber umgekehrt erreicht<br />

<strong>der</strong> Handel mit Deutschland einem Anteil von 9,9 Prozent des dänischen BIP; also dem<br />

elffachen deutschen Wert. Das liegt an <strong>der</strong> unterschiedlichen Größe <strong>der</strong> beiden Volkswirtschaften<br />

– während das dänische BIP nur 2,3 Prozent des BIP <strong>der</strong> damaligen EG entspricht, geht das<br />

deutsche BIP mit 25,6 Prozent des EG-BIP einher.<br />

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