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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 5<br />

Die Aufteilung des Kooperationsgewinns kann deshalb einem Kleinstaat einen größeren Anteil<br />

zuweisen als es seinem Discountfaktor entspricht <strong>und</strong> sogar einen größeren Anteil als einer<br />

Großmacht. Das wird auch dann geschehen, wenn ein Kleinstaat vom Typ w ist <strong>und</strong> obwohl eine<br />

Großmacht die Präsidentschaft hat, <strong>und</strong> zwar, wenn <strong>der</strong> Kleinstaat in <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong> Großmacht<br />

mit ausreichend großer Wahrscheinlichkeit vom Typ s ist.<br />

Lohnt sich die Kooperation dann für eine Regierung nicht, dann wird sie ein entsprechendes<br />

Angebot we<strong>der</strong> vorlegen noch so einem Angebot zustimmen. Aber auch wenn die Regierung in<br />

<strong>der</strong> Präsidentschaft von einer Einigung nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung profitieren<br />

würde, hängt die Aufteilung des Kooperationsgewinns zusätzlich von den Vorstellungen über die<br />

Opportunitätskostenstruktur ab.<br />

Je mehr sich die Vorstellungen <strong>der</strong> Regierungen über die Opportunitätskosten <strong>der</strong> Gewissheit<br />

annähern, dass sie bei einer Einigung nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung gegenüber ihrem<br />

unilateralen Handeln profitieren, desto geringer sind diese Abweichungen. Je ungewisser sie sind<br />

<strong>und</strong> je mehr ihre Vorstellungen darauf hindeuten, dass nur eine von ihnen von dieser Lösung<br />

profitiert, desto deutlicher weichen die gleichgewichtigen Angebote davon ab. Das Ausmaß, in<br />

dem diese Än<strong>der</strong>ungen in den Vorstellungen auf das Angebot <strong>der</strong> Regierung in <strong>der</strong> Präsidentschaft<br />

durchschlagen, hängt wie<strong>der</strong>um von ihrer Akteursklasse <strong>und</strong> <strong>der</strong> Akteursklasse ihrer Verhandlungspartnerin<br />

ab.<br />

5.2 Interpretation des Präsidentschaftsmodells für Großmächte <strong>und</strong> Kleinstaaten<br />

Auf diese Än<strong>der</strong>ungen gehe ich nun mit einer Simulation ein, zuerst für Verhandlungen zwischen<br />

Regierungen <strong>der</strong> gleichen Akteursklasse <strong>und</strong> danach für Regierungen unterschiedlicher Akteursklassen.<br />

Dort geht es um einen Kooperationsgewinn von 100 „utils.“ Die Discountfaktoren <strong>der</strong><br />

Regierungen habe ich jeweils entlang ihrer Akteursklassen fixiert: auf 0,99 für Großmächte <strong>und</strong><br />

0,95 für Kleinstaaten.<br />

Ich habe diese Parameter alle recht ähnlich gewählt, damit <strong>der</strong> Vergleich über die Akteursklassen<br />

hinweg im Rahmen <strong>der</strong> Annahme (A-4.1) möglich ist. An den Bef<strong>und</strong>en würde sich aber nichts<br />

än<strong>der</strong>n, wenn diese Faktoren auf einem an<strong>der</strong>en Niveau liegen würden, solange sie für zwei<br />

Großmächte sehr hoch aber deutlich verschieden von Eins <strong>und</strong> gleich sind <strong>und</strong> für Kleinstaaten<br />

geringer aber nicht so gering, dass durch die bloße Verzögerung beträchtliche Nutzeneinbußen<br />

entstehen. Durch die Eigenschaften <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung in den Fällen, in denen<br />

sich die Discountfaktoren dem Wert Eins annähern, wären die Bef<strong>und</strong>e für das Verhältnis über<br />

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