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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 9<br />

Präsidentschaften heran. Innerhalb dieser an<strong>der</strong>thalbjährigen Beobachtungszeiträume werden die<br />

„säkularen“ Entwicklungen über den gesamten Beobachtungszeitraum von 35 Jahren nivelliert.<br />

Ich habe für den Test von Hypothese 6 die Monatsanteile während <strong>der</strong> mittleren Präsidentschaft<br />

jedes Präsidentschaftstrios dem jeweiligen Typ zugeteilt. Von den insgesamt 70 Präsidentschaftsperioden<br />

zwischen 1975 <strong>und</strong> 2009 habe ich jedoch die beiden 1975er Perioden (irische <strong>und</strong> italienische<br />

Präsidentschaften) nicht aufgenommen. Bei diesen beiden Sequenzen bestand die Prelex-<br />

Datenbank entwe<strong>der</strong> noch nicht über die gesamte Sequenz hinweg (Irland) o<strong>der</strong> sie enthielt nur<br />

so wenig Einträge, dass die erste Präsidentschaftsperiode des 18-Monatszeitraums unrealistisch<br />

niedrige Initiativquoten aufweist (Italien). Außerdem betrachte ich die insgesamt vier Perioden<br />

direkt aufeinan<strong>der</strong> folgen<strong>der</strong> Regierungen von je zwei Großmächten nicht. Denn dort musste die<br />

Kommission bei den beiden vorausgehenden Typ-2-Perioden mit zwölf anstelle von sechs Monaten<br />

Großmacht-Amtszeit rechnen. Da die Akzeptanz <strong>der</strong> Regierungen gegenüber Verzögerungen<br />

von Kommissionsinitiativen für die Zwecke dieser Arbeit nicht abzuschätzen war, ließen sich<br />

diese Dossiers nicht unter sonst gleichen Umständen analysieren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> recht geringen Fallzahlen – von den insgesamt 64 Perioden entfallen ja nur 13 bzw.<br />

14 Perioden auf Präsidentschaftsperioden <strong>der</strong> Typen 1, 2 o<strong>der</strong> 3 – bieten sich zudem inferenzstatistische<br />

Verfahren hier nicht an. Ich bleibe deshalb für Hypothese 6 im deskriptiven Bereich.<br />

Ich habe also zunächst für die jeweils 18 Monate dieser 64 Sequenzen von je drei Präsidentschaften<br />

den Anteil solcher Kommissionvorschläge ermittelt, bei denen <strong>der</strong> gesamte Entscheidungsprozess<br />

innerhalb <strong>der</strong>selben Ratspräsidentschaft ablief. Die Abbildung 9.2 gibt über diese Verteilung<br />

entlang von Boxplots nach Präsidentschaftsperiodentyp Auskunft.<br />

Dort habe ich außerdem vier Linien eingezeichnet. Die unteren drei Linien sind die Mittelwerte<br />

<strong>der</strong> monatlichen Anteile bei Perioden <strong>der</strong> Typen 4, 2 <strong>und</strong> 1, also <strong>der</strong> Perioden unmittelbar vor<br />

<strong>und</strong> von Großmächten. Die obere Linie gibt die (miteinan<strong>der</strong> nahezu identischen) Mittelwerte<br />

<strong>der</strong> Perioden nach Typen 3 <strong>und</strong> 5 an. Wie man sieht, übertreffen die letzteren Werte die Mittelwerte<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Typen sehr deutlich – um zehn bis fünfzig Prozent. Die Angaben beziehen<br />

sich zudem auf einzelne Monate <strong>und</strong> es geht um Dossiers, die binnen <strong>der</strong> Perioden abgeschlossen<br />

wurden.<br />

Auf ganze Präsidentschaftsperioden berechnet, also auf Sechs-Monatszeiträume gerechnet, zeigt<br />

sich also ein beträchtlicher Überhang von Initiativen in genau den Zeiträumen, in denen das aus<br />

Sicht von Hypothese 6 für einperiodige Dossiers zu erwarten war.<br />

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