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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 3<br />

3.1.3 Rubinstein-Verhandlungslösung<br />

Rubinstein (1982) entwickelt eine Verhandlungslösung für das folgende Spiel: zwei Spieler i = {1;<br />

2} müssen sich über die Aufteilung eines Kooperationsgewinns Π einigen. Die „Größe“ von Π<br />

ist den Spielern bekannt <strong>und</strong> auf Eins normiert. Zunächst nennt <strong>der</strong> Spieler 1 dem Spieler 2 den<br />

Anteil x 1 an Π, den er für sich erhalten möchte <strong>und</strong> bietet dem Spieler 2 damit den Rest (1-x 1 ) an.<br />

Spieler 2 kann dieses Angebot annehmen o<strong>der</strong> ablehnen. Nimmt er das Angebot an, dann erhalten<br />

beide Spieler die Anteile gemäß dem Angebot von Spieler 1. Lehnt Spieler 2 ab, dann beginnt<br />

eine neue Spielr<strong>und</strong>e. In dieser neuen Spielr<strong>und</strong>e legt Spieler 2 auf die gleiche Weise ein Angebot<br />

vor <strong>und</strong> Spieler 1 kann dieses Angebot mit den gleichen Konsequenzen wie zuvor Spieler 2 annehmen<br />

o<strong>der</strong> ablehnen. Auf diese Weise handeln die Spieler so viele R<strong>und</strong>en lang, bis sie sich auf<br />

die Aufteilung von Π geeinigt haben. Einigen sie sich nie, dann erhalten sie Auszahlungen in Höhe<br />

von Null.<br />

Unmittelbar mit <strong>der</strong> Einigung endet das Spiel <strong>und</strong> die Spieler erhalten die vereinbarten Anteile an<br />

Π als Auszahlungen. Allerdings verringert sich in je<strong>der</strong> Spielr<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Nutzen, den je<strong>der</strong> einzelne<br />

Spieler aus seinem Anteil an Π erzielt, um einen bestimmten individuellen Discountfaktor δ i ,<br />

i=[1;2].<br />

Der Wert jedes Discountfaktors liegt bei Rubinstein zwischen Null <strong>und</strong> Eins. Je näher er an Eins<br />

ist, umso weniger verringert sich <strong>der</strong> Nutzen, den ein Spieler aus seinem Anteil an Π zieht, wenn<br />

das Spiel um eine weitere R<strong>und</strong>e verlängert wird. Je geringer die individuellen Discountfaktoren<br />

sind, umso weniger nützlich ist für den einzelnen Spieler daher eine Einigung in <strong>der</strong> je nächsten<br />

R<strong>und</strong>e im Vergleich zu einer Einigung in <strong>der</strong> aktuellen R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> damit die Verlängerung des<br />

Spiels um diese R<strong>und</strong>e.<br />

Rubinstein zeigt nun, erstens, dass es für jede Spielr<strong>und</strong>e genau ein teilspielperfektes Nash-<br />

Gleichgewicht gibt (die Rubinstein-Verhandlungslösung). Danach bietet <strong>der</strong> Spieler 1 dem Spieler<br />

2 in je<strong>der</strong> R<strong>und</strong>e, in <strong>der</strong> er ein Angebot vorlegen muss, den Anteil an Π an, den Spieler 2 ihm<br />

selbst in <strong>der</strong> je folgenden R<strong>und</strong>e anbieten würde, in welcher <strong>der</strong> Nutzen des Spielers 1 ja bereits<br />

ein Mal diskontiert wurde. Rubinstein zeigt, dass diese Logik für alle Spielr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für beide<br />

Spieler gilt <strong>und</strong> sich für die Angebote von Spieler 1 <strong>und</strong> Spieler 2 wie folgt zusammenfassen lässt.<br />

Für das optimale Angebot x 1 *, das Spieler 1 dem Spieler 2 vorlegt gilt:<br />

1 - x 1 * = δ 2 x 2 . (3.1)<br />

Ebenso gilt für das optimale Angebot x 2 *von Spieler 2:<br />

1 - x 2 * = δ 1 x 1 . (3.2)<br />

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