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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 2<br />

<strong>Institutionen</strong>gefüge stehen. Hier liegt es nahe, eine <strong>der</strong> institutionalistischen Erklärungen zu bemühen<br />

– die aber zu diesem unterschiedlichen Verhältnis bislang nicht sehr viel zu sagen haben.<br />

2.7 Fragestellung <strong>der</strong> Arbeit<br />

Wie hängt also das Handeln <strong>der</strong> Kommission zusammen mit <strong>der</strong> relativen Macht <strong>der</strong> Regierung,<br />

mit <strong>der</strong> sie es in <strong>der</strong> Präsidentschaft jeweils zu tun hat? Ist es für sie gleichgültig, ob das zum Beispiel<br />

die deutsche o<strong>der</strong> die finnische Regierung ist? O<strong>der</strong>, etwas genauer <strong>und</strong> unter Einbezug <strong>der</strong><br />

Orientierung relativer Macht an den Präferenzordnungen: ist es für sie, wenn ihre Präferenzen<br />

hinsichtlich einer geplanten Initiative mit diesen beiden Regierungen übereinstimmen, vorteilhafter,<br />

die Amtsperiode <strong>der</strong> deutschen Regierung verstreichen zu lassen <strong>und</strong> die Initiative erst auf<br />

den Weg zu bringen, wenn die Regierung des kleineren Staats im Amt ist, wie das die Bef<strong>und</strong>e<br />

etwa bei Golub nahelegen? Ist es im umgekehrten Fall wi<strong>der</strong>sprechen<strong>der</strong> Präferenzen zwischen<br />

Kommission <strong>und</strong> Regierungen für die Kommission problematischer, eine Initiative während <strong>der</strong><br />

finnischen Präsidentschaft vorzulegen, als während <strong>der</strong> deutschen? Das lässt sich theoriegeleitet<br />

bislang nur beantworten, wenn eine Erklärung gef<strong>und</strong>en wird, die beide <strong>Institutionen</strong> <strong>und</strong> die<br />

Unterschiede in <strong>der</strong> relativen Macht <strong>der</strong> Regierungen in einen Bezug zueinan<strong>der</strong> setzt.<br />

Diese beiden Aspekte – die Relevanz <strong>der</strong> Präsidentschaft für die Präferenzumsetzung unterschiedlich<br />

mächtiger Regierungen <strong>und</strong> das Verhalten <strong>der</strong> Kommission bei <strong>der</strong> Nutzung ihres Initiativmonopols<br />

bezogen auf diese Unterschiede – sind die Gegenstände <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit.<br />

An<strong>der</strong>s als die genannten Arbeiten, untersuche ich Initiativmonopol <strong>und</strong> Präsidentschaft also<br />

nicht separat, son<strong>der</strong>n als zwei im Entscheidungsprozess aufeinan<strong>der</strong> aufbauende <strong>Institutionen</strong>,<br />

die unterschiedliche Akteure privilegieren <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Nutzung durch diese Akteure von <strong>der</strong>en<br />

relativer Macht abhängt. Mir geht es dabei beson<strong>der</strong>s darum, die Nutzung dieser <strong>Institutionen</strong> in<br />

einen theoretischen Bezug zueinan<strong>der</strong> zu setzen. So ein Bezug wird bislang, wie mir scheint, we<strong>der</strong><br />

aus intergouvernementalistischer noch aus supranationalistischer Sicht hergestellt.<br />

Im folgenden Kapitel gehe ich dafür noch einmal auf Moravcsik ein. Dort füge ich den oben<br />

beschriebenen Kritikpunkten einen weiteren Punkt hinzu. Ich untersuche dort mit einem spieltheoretischen<br />

Modell die Plausibilität seine Annahme perfekter Information bei Verhandlungen<br />

unter den gleichzeitigen Bedingungen, dass Opportunitätskosten für die Akteure eine Rolle spielen<br />

<strong>und</strong> dass die Nash-Verhandlungslösung angewendet werden kann.<br />

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