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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 6<br />

tern von Verhandlungen eliminiert, bei denen die Kooperationswahrscheinlichkeiten fälschlich<br />

auf einen Einigung zwischen zwei Spielern von unterschiedlichen Typen hindeuten.<br />

Auch im Initiatormodell können die Verhandlungen scheitern. Außerdem kann auch hier Ineffizienz<br />

auftreten. Dazu kommt es, wenn <strong>der</strong> Spieler M o<strong>der</strong> ein Spieler vom Typ w bei seinem<br />

Entwurf bzw. Angebot von Kooperationswahrscheinlichkeiten ausgehen, die auf einen an<strong>der</strong>en<br />

als den tatsächlichen Typ des jeweils an<strong>der</strong>en Spielers hindeuten. Unter asymmetrischer Information<br />

besteht dieses Risiko aber immer. In den Situationen, in denen das Scheitern <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

jedoch allein an <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> präsidierenden Spieler liegt, ermöglicht die Delegation<br />

<strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Verhandlungen an einen Initiator eine Verbesserung <strong>der</strong> Resultate aller<br />

Spieler.<br />

Ich leite nun einige Hypothesen zu dem Handeln <strong>der</strong> Kommission als eine solche Initiatorin ab.<br />

Das tue ich entlang <strong>der</strong> Eigenschaften <strong>der</strong> Regierungen als Großmächte o<strong>der</strong> Kleinstaaten.<br />

6.3 Hypothesen zum Timing von Initiativen durch die Kommission <strong>und</strong> ihrem<br />

Nutzen daraus<br />

Bei <strong>der</strong> Diskussion zur Bestimmung <strong>der</strong> Auszahlung γ des Initiators habe ich schon darauf hingewiesen,<br />

dass das günstigste Ergebnis für M im Initiatormodell nicht zwingend mit einer Aufteilung<br />

des Kooperationsgewinns einhergeht, die den Spieler 1 im Vergleich zum Spieler 2 begünstigt.<br />

In dieser Aufteilung wird bei zwei Spielern, <strong>der</strong>en bei<strong>der</strong> outside options im Vergleich zur Aufteilung<br />

nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung unattraktiv sind, also bei <strong>der</strong> Typenkombination<br />

[w;w] ja das Verhältnis <strong>der</strong> Discountfaktoren reflektiert. Fällt dieses Verhältnis zu Ungunsten von<br />

Spieler 1 aus, den erhält Spieler 2 einen größeren Anteil an Π.<br />

So eine Aufteilung ist für den Spieler 1 noch immer besser als eine Aufteilung, bei <strong>der</strong> Spieler 2<br />

als ein Spieler vom Typ s behandelt wird, <strong>und</strong> außerdem besser als das Scheitern <strong>der</strong> Verhandlungen.<br />

Daher genügte auch die Zuordnung lediglich <strong>der</strong> beiden Auszahlungen α <strong>und</strong> γ zu M für<br />

die Ermittlung <strong>der</strong> jeweiligen R<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Entwürfe entlang <strong>der</strong> Typen.<br />

Für das Handeln <strong>der</strong> Kommission als Initiatorin von Entscheidungsprozessen in <strong>der</strong> EU ist es<br />

mit so einer Zuordnung aber nicht getan. Denn sie hat es bei den Regierungen <strong>der</strong> EU-Staaten ja<br />

aus Sicht von Moravcsik gerade nicht nur mit Kleinstaaten o<strong>der</strong> nur mit Großmächten zu tun<br />

<strong>und</strong> auch nicht mit <strong>der</strong> permanenten Inhaberschaft <strong>der</strong> Ratspräsidentschaft bei genau einer Regierung.<br />

Je nachdem, ob aktuell eine Großmacht o<strong>der</strong> ein Kleinstaat die Präsidentschaft hat, ergeben<br />

sich unter <strong>der</strong> Annahme, dass die Kommission über die konkrete Ausgestaltung <strong>der</strong> ein-<br />

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