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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 7<br />

Trivialerweise ist die Verflechtung des Außenhandels zwischen zwei Staaten mit unterschiedlich<br />

großen Bruttoinlandsprodukten immer asymmetrisch, mit einer geringeren Verflechtung des<br />

„größeren“ Staats gegenüber dem „kleineren“ Staat. Das hat zwei Konsequenzen für die Interdependenz<br />

aller Staaten voneinan<strong>der</strong>. Erstens ist sie in den einzelnen Dyaden immer asymmetrisch<br />

zugunsten des Staats mit <strong>der</strong> größten Volkswirtschaft. 31 Aber zweitens kann diese Asymmetrie<br />

über mehrere Dyaden hinweg umschlagen, wenn mehrere kleinere Volkswirtschaften als eine<br />

Einheit gegenüber einer einzelnen größeren Volkswirtschaft betrachtet werden.<br />

Tabelle 7.4: Saldo <strong>der</strong> Dyaden, in denen die Interdependenz asymmetrisch zugunsten ausgeprägt ist, nach<br />

EU Staaten 1988-2011<br />

AT BE BG CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LT LU LV MT NL PL PT RO SE SI SK<br />

1988 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 6 -8 . -10 4 . . . . 0 . -6 . . . .<br />

1989 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 4 -6 . -10 6 . . . . 0 . -8 . . . .<br />

1990 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 4 -8 . -10 6 . . . . 0 . -6 . . . .<br />

1991 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 4 -8 . -10 6 . . . . 0 . -6 . . . .<br />

1992 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 4 -8 . -10 6 . . . . 0 . -6 . . . .<br />

1993 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 4 -8 . -10 6 . . . . 0 . -6 . . . .<br />

1994 . -2 . . . 10 -4 . 2 . 8 4 -6 . -10 6 . . . . 0 . -8 . . . .<br />

1995 -1 1 . . . 13 -5 . 5 -9 11 7 -7 . -13 9 . . . . 3 . -11 . -3 . .<br />

1996 -3 1 . . . 13 -5 . 5 -9 11 7 -7 . -13 9 . . . . 3 . -11 . -1 . .<br />

1997 -3 1 . . . 13 -5 . 5 -9 11 9 -7 . -13 7 . . . . 3 . -11 . -1 . .<br />

1998 -3 1 . . . 13 -5 . 5 -7 11 9 -9 . -13 7 . . . . 3 . -11 . -1 . .<br />

1999 -2 2 . . . 14 -4 . 6 -10 12 10 -6 . -10 8 . -14 . . 4 . -10 . 0 . .<br />

2000 -2 2 . . . 14 -4 . 6 -8 10 12 -6 . -12 8 . -14 . . 4 . -10 . 0 . .<br />

2001 0 2 . . . 14 -4 . 6 -8 10 12 -6 . -12 8 . -14 . . 4 . -10 . -2 . .<br />

2002 0 2 . . . 14 -4 . 6 -6 10 12 -12 . -8 8 . -14 . . 4 . -10 . -2 . .<br />

2003 -2 2 . . . 14 -4 . 6 -8 10 12 -6 . -12 8 . -14 . . 4 . -10 . 0 . .<br />

2004 8 12 . -22 -4 24 4 -20 16 0 22 20 2 -6 -6 18 -16 -14 -18 -24 14 6 -4 . 10 -12 -10<br />

2005 6 12 . -22 -6 24 4 -20 16 -2 20 22 2 -6 -4 18 -16 -14 -18 -24 14 8 -2 . 10 -12 -10<br />

2006 6 12 . -22 -6 24 4 -20 16 -2 20 22 2 -6 -4 18 -16 -14 -18 -24 14 8 -2 . 10 -12 -10<br />

2007 8 14 -14 -24 -6 26 6 -22 18 0 22 24 4 -8 -2 20 -18 -14 -20 -26 16 10 2 -4 12 -14 -10<br />

2008 8 14 -16 -24 -2 26 6 -22 18 0 24 22 4 -8 -4 20 -18 -14 -20 -26 16 12 2 -6 10 -12 -10<br />

2009 10 14 -14 -24 -2 26 4 -22 18 0 24 20 6 -8 -4 22 -18 -16 -18 -26 16 12 2 -6 8 -14 -10<br />

2010 8 14 -12 -24 -2 26 4 -22 18 2 24 22 6 -8 -4 20 -18 -18 -18 -26 16 12 0 -6 10 -14 -10<br />

2011 8 12 -14 -24 0 26 6 -22 18 2 24 22 4 -8 -6 20 -18 -16 -20 -26 16 10 -2 -6 14 -12 -8<br />

MW 3 4 -14 -23 -4 16 -1 -21 8 -4 14 12 -4 -7 -9 11 -17 -15 -19 -25 6 10 -6 -5 4 -13 -10<br />

St.-Abw. 5,0 6,5 1,4 1,0 2,3 6,6 4,4 1,0 6,6 4,4 6,4 7,4 5,6 1,0 3,6 6,2 1,0 1,3 1,0 1,0 6,6 2,3 4,5 0,9 6,1 1,0 0,7<br />

Als Maß für die Möglichkeit eines einzelnen Staats, solch ein Umschlagen <strong>der</strong> Asymmetrie gegenüber<br />

einem an<strong>der</strong>en Staat mit größerem BIP herbeizuführen, habe ich den „Interdependenzwert“<br />

jedes Staats im Beobachtungszeitraum ermittelt. Dafür habe ich zuerst dyadenweise für<br />

jeden Staat A ermittelt, ob das gemeinsame Außenhandelsvolumen einen kleineren o<strong>der</strong> einen<br />

31 Auf den ersten Blick scheint anstelle des BIP das Außenhandelsvolumen als Referenz geeigneter zu sein. Aber<br />

dann würden sich alle Aussagen nur auf das Handeln <strong>der</strong> Regierungen mit Blick auf die Export- bzw. importsubstituierenden<br />

Sektoren ihrer Volkswirtschaften beziehen. In dieser Arbeit ziehe ich die Regierungen aber als Vertreterinnen<br />

ganzer Staaten heran, also auch <strong>der</strong> Teile ihrer Volkswirtschaften, die sich nur auf den Binnenhandel beziehen.<br />

Nur so lässt sich <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Interdependenz dieser Staaten sinnvoll erfassen, während er bei den besagten Sektoren<br />

definitionsgemäß total ist.<br />

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