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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Anhang A-2<br />

Nun kann das Resultat von Verfahren, bei <strong>der</strong>en Einhaltung die Spieler einen Anreiz zur Offenbarung<br />

ihrer Präferenzen durch ihr Handeln haben (ein direct revelation procedure, DRP), dann nicht<br />

ex-post-effizient 43 sein, wenn Informationen über die Reservationswerte <strong>der</strong> Akteure asymmetrisch<br />

verteilt sind, <strong>und</strong> wenn die Reservationswerte mit positiver Wahrscheinlichkeit so sind, dass<br />

eine Einigung nicht kollektiv nützlich ist (vgl. Fudenberg <strong>und</strong> Tirole 1991: 397f., Myerson 1979,<br />

Myerson <strong>und</strong> Satterthwaite 1983). Diese beiden zentralen Bef<strong>und</strong>e aus dem Mechanismusdesign<br />

(Myerson 1989) treffen bereits auf Problematisierungsmodell zu. Ich baue auf das Problematisierungsmodell<br />

auf. Deshalb kann es im Präsidentschaftsmodell nicht darum gehen, so etwas wie<br />

einen Automatismus zu entwickeln, mit dessen Hilfe sich Akteure immer auf eine optimale Aufteilung<br />

von Kooperationsgewinnen einigen. So etwas ist mit Blick auf diese Bef<strong>und</strong>e nicht möglich.<br />

Das Ziel des Präsidentschaftsmodell ist es daher lediglich, zu untersuchen, unter welchen<br />

Umständen die Strukturierung des Verhandlungsverlaufs entlang <strong>der</strong> Vorlage von Vorschlägen zu<br />

einem Resultat führt, das zumindest weniger ineffizient ist als das Resultat des Problematisierungsmodells.<br />

A-2.1 Vorüberlegung: Typen von Spielern nach ihren Opportunitätskosten<br />

Ein beliebiger Vorschlag über die Aufteilung von Π nach <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung<br />

mit Opportunitätskosten bei perfekter Information wird von jedem Spieler daran gemessen, wie<br />

die damit verb<strong>und</strong>ene Auszahlung sich zu <strong>der</strong> Auszahlung nach seiner unilateralen Handlungsoption<br />

verhält.<br />

Entwe<strong>der</strong> dieser Vorschlag weist ihm einen geringeren Teil von Π zu, als es <strong>der</strong> Auszahlung nach<br />

seiner unilateralen Handlung entspricht. Dann ist die Aufteilung von Π für ihn nicht profitabel,<br />

weil seine Opportunitätskosten aus <strong>der</strong> Aufteilung im Vergleich zum unilateralen Handeln dann<br />

höher wären als <strong>der</strong> Nutzen, den er aus <strong>der</strong> unilateralen Handlung im Vergleich zur Aufteilung<br />

erzielt. Einen solchen Aufteilungsvorschlag wird ein je<strong>der</strong> Spieler also ablehnen. Da in dem Modell<br />

auch <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> outside options, d.h. <strong>der</strong> Auszahlungen für die unilateralen Handlungen, in<br />

je<strong>der</strong> R<strong>und</strong>e diskontiert wird, wird ein je<strong>der</strong> Spieler zudem spätestens in <strong>der</strong>jenigen R<strong>und</strong>e unilateral<br />

handeln, die unmittelbar vor <strong>der</strong> R<strong>und</strong>e liegt, in welcher <strong>der</strong> Nutzen aus seiner outside option<br />

diskontiert geringer ist als <strong>der</strong> Nutzen, den er aus dem für ihn besten zu erwartenden Aufteilungsvorschlag<br />

des jeweils an<strong>der</strong>en Spielers erzielen kann. Das ist natürlich nur <strong>der</strong> späteste Zeitpunkt,<br />

an dem ein rationaler Akteur unilateral handeln würde. Er könnte auch schon früher unila-<br />

43 Ein Resultat kann ex-post-effizient sein, wenn am Ende <strong>der</strong> betreffenden Handlungsabfolge (hier im Rahmen<br />

eines DRP) unter asymmetrischer Information diejenigen Auszahlungen erzielt werden können, die unter perfekter<br />

Information erzielt werden können. Das Resultat bei Verhandlungen kann dann ex-post-effizient sein, wenn es immer<br />

dann zu einer Einigung kommt, wenn diese Einigung für die Spieler nützlicher ist, als das Scheitern <strong>der</strong> Verhandlungen.<br />

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