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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 4<br />

Vielfalt an denkbaren Angeboten, eindeutige Vorhersagen über das jeweilige Handeln <strong>der</strong> Spieler<br />

für jede Ausprägung <strong>der</strong> Kooperationswahrscheinlichkeiten treten.<br />

Zudem kommt es für einen Spieler 1 vom Typ s nur auf die Vorstellungen über die Situation <strong>und</strong><br />

die Typenverteilung an. Entlang <strong>der</strong> Discountfaktoren variiert das optimale Angebot für so einen<br />

Spieler nicht <strong>und</strong> in zahlreichen Fällen legt er überhaupt keines vor. Das ist in <strong>der</strong> Abbildung mit<br />

den dunklen Ebenen beim Wert Null auf <strong>der</strong> Applikate dargestellt.<br />

Für einen Spieler 1 vom Typ w lohnt es sich dagegen in <strong>der</strong> Ultimatum-Situation immer, ein Angebot<br />

vorzulegen <strong>und</strong> gelegentlich behandelt er dann den Spieler 2 als einen Spieler vom Typ s.<br />

In <strong>der</strong> Rubinstein-Situation ist das Profil eines Spielers 1 von diesem Typ noch zerklüfteter. Je<br />

nach Ausprägung <strong>der</strong> Kooperationswahrscheinlichkeiten p 1 <strong>und</strong> p 2 ist es für Spieler 1 hier optimal,<br />

jede mögliche Typenverteilung zu berücksichtigen. Zusätzlich (bei bestimmten Parametern<br />

<strong>der</strong> outside option des Spielers 2 vom Typ s, von dessen Discountfaktor <strong>und</strong> bei niedrigen Werten<br />

von p 2 ) bezieht er zudem die Möglichkeit eines Spielers 2 vom Typ s ein, sein Angebot abzulehnen<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> nächsten R<strong>und</strong>e ein eigenes Angebot vorzulegen. Bei sehr geringen Werten<br />

von p 2 handelt Spieler 1 auch hier aus den beschriebenen Gründen wie in einer Ultimatum-<br />

Situation. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Ultimatum-Situation für Verhandlungen in <strong>der</strong> EU<br />

als empirischem Gegenstand dieser Arbeit untypisch ist. Darum gehe ich auf diese Situation hier<br />

nicht weiter ein. 22<br />

Wenn <strong>der</strong> Spieler 1 den Spieler 2 mit seinem Angebot behandelt, als wäre Spieler 2 vom Typ s,<br />

dann kommt es im Präsidentschaftsmodell immer zu einer Einigung. Das ist außerdem <strong>der</strong> Fall,<br />

wenn Spieler 2 behandelt wird wie ein Spieler vom Typ w <strong>und</strong> wenn er tatsächlich vom Typ w ist.<br />

Das Präsidentschaftsmodell ist dann als Mechanismus ex-post-effizient. Sind beide Spieler vom<br />

Typ s, <strong>und</strong> legt <strong>der</strong> Spieler 1 kein Angebot vor, dann ist <strong>der</strong> Mechanismus ebenfalls ex-posteffizient,<br />

denn die Spieler erhalten ja noch immer ihre maximal möglichen Auszahlungen. Nun<br />

gibt es aber immer Kombinationen von Ausprägungen von p 1 <strong>und</strong> p 2 , bei denen ein Spieler 1<br />

vom Typ w einen Spieler 2 vom Typ s behandelt, als wäre dieser vom Typ w. Bei manchen von<br />

ihnen kommt es dann zu einer zweiten Verhandlungsr<strong>und</strong>e. Aber das trifft nur in einem Teil des<br />

Definitionsbereichs von p 2 zu. Liegt <strong>der</strong> Wert von p 2 außerhalb dieses Bereichs, dann kommt es<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorstellungen <strong>der</strong> Spieler bei so einem Angebot des Spielers 1 zum Scheitern <strong>der</strong><br />

Verhandlungen. Dann muss <strong>der</strong> Spieler 1 Nachteile durch die Transaktionskosten hinnehmen.<br />

Sogar dann erzielt <strong>der</strong> Spieler 2 noch immer seine maximal mögliche Auszahlung. Aber auf den<br />

22 Trotzdem bestimme ich aber <strong>der</strong> Vollständigkeit halber in Anhang A-2 für das Präsidentschaftsmodell <strong>und</strong> in<br />

Anhang A-3 für das Initiatormodell natürlich die jeweiligen Best-Response-Funktionen aller Spieler.<br />

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