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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Anhang A-2<br />

Nun weiß <strong>der</strong> Spieler 2 in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e aber nicht, von welchem Typ Spieler 1 ist – er hat am<br />

Anfang des Spiels ja nur eine Vorstellung darüber. Diese Vorstellung wird von dem Wert von p 1<br />

bestimmt. Handelt Spieler 1 nach <strong>der</strong> Ablehnung eines Angebots von Spieler 2 nicht unilateral,<br />

dann än<strong>der</strong>t sich die Vorstellung von Spieler 2 über den Typ von Spieler 1. Denn Spieler 2 muss<br />

es ja von einem Spieler 1 vom Typ s erwarten, dass dieser dann sofort unilateral handelt.<br />

Tut Spieler 1 das nicht, dann muss Spieler 2 daraus schließen, dass er es mit einem Spieler 1 vom<br />

Typ w zu tun hat. So einem Spieler gegenüber kann sich Spieler 2 entwe<strong>der</strong> verhalten, als sei er<br />

vom Typ s o<strong>der</strong> als sei er vom Typ w. Ist Spieler 2 vom Typ w, dann kann er davon ausgehen,<br />

dass es in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e zur Einigung auf ein Angebot 2Π kommt, denn das ist das günstigste<br />

Angebot, das ein Spieler 1 vom Typ w dann im Gleichgewicht erwarten kann, wie in den<br />

genannten Arbeiten demonstriert wird. Spieler 2 hat aber erst in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e die Möglichkeit,<br />

überhaupt ein Angebot vorzulegen. Je nach dem Discountfaktor <strong>und</strong> den Opportunitätskosten<br />

kann es bei bestimmten Werten von p 2 sein, dass es sich für einen Spieler 2 vom Typ s lohnt,<br />

das Angebot von Spieler 1 in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e abzulehnen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e (falls es zu<br />

ihr kommt) ein eigenes Angebot vorzulegen. So ein Angebot nimmt ein Spieler 1 vom Typ w<br />

auch an, falls er zumindest indifferent ist zwischen diesem Angebot, seiner einfach diskontierten<br />

outside option abzüglich <strong>der</strong> bisher angefallenen Transaktionskosten <strong>und</strong> dem Erwartungsnutzen<br />

je<strong>der</strong> noch späteren Einigung.<br />

Spieler 1 kann in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e wie<strong>der</strong>um nicht davon ausgehen, dass Spieler 2 vom Typ w<br />

ist. Er kann sich nur an seiner Vorstellung über den Typ von Spieler 2 orientieren, also an p 2 . Für<br />

das Angebot von Spieler 2 in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e kommt es deshalb nur auf diese Vorstellung an.<br />

Wenn es in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e ein Angebot gibt, das einen Spieler 2 vom Typ s einen größeren<br />

Nutzen erbringt als unilaterales Handeln in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> das ein Spieler 1 vom Typ w<br />

annimmt, dann werden die Spieler, falls sie sich in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e nicht einigen, es zu einer<br />

zweiten R<strong>und</strong>e kommen lassen <strong>und</strong> Spieler 2 wird in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e so ein Angebot vorlegen.<br />

Für dieses Angebot muss (4.3) für Spieler 1 vom Typ w gelten, d.h.:<br />

δ 1 ω 1 + z β ≥ (1 p 2<br />

)δ 1 ω 1w + p 2<br />

(Π Π β) β . (4.4)<br />

2<br />

Spieler 1 muss also zumindest indifferent sein zwischen <strong>der</strong> Annahme des Angebots von Spieler<br />

2 <strong>und</strong> dessen Ablehnung. Falls er ablehnt, handelt Spieler 2 entwe<strong>der</strong> unilateral. Das tut Spieler 2,<br />

falls er vom Typ s ist generell, denn für ihn gilt in <strong>der</strong> zweiten R<strong>und</strong>e das, was für Spieler 1 in <strong>der</strong><br />

ersten R<strong>und</strong>e gilt. Handelt er nicht unilateral, dann muss Spieler 1 daraus schließen, dass Spieler 2<br />

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